Für 665 Millionen Dollar: AMDs bisher größte KI‑Investition heißt Silo AI
AMD holt sich Verstärkung für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das finnische Unternehmen Silo AI, das sich selbst als „größtes privates KI-Labor in Europa“ bezeichnet, soll für 665 Millionen US-Dollar übernommen werden und fortan Teil der AMD Artificial Intelligence Group werden.
Mit Silo AI erwirbt AMD vor allem Expertise für maßgeschneiderte KI-Lösungen für Unternehmen. In der Pressemitteilung von AMD heißt es, dass das über 300 KI-Experten umfassende Team reichlich „Erfahrung in der Entwicklung maßgeschneiderter KI-Modelle, -Plattformen und -Lösungen für führende Unternehmen in den Bereichen Cloud-, Embedded- und Endpoint-Computing“ mit sich bringt. Silo AI mit Hauptsitz in Helsinki wurde 2017 gegründet und hat sich darauf spezialisiert, KI-Lösungen zu entwerfen „mit denen Kunden KI schnell und einfach in ihre Produkte, Dienstleistungen und Abläufe integrieren können“. Solche Lösungen hat die Firma unter anderem schon für Kunden wie Allianz, Philips, Rolls-Royce und Unilever entworfen.
Als künftiger Teil der AMD Artificial Intelligence Group sollen vor allem KI-Modelle und Software entworfen werden, die auf AMDs KI-Beschleunigern der Instinct-Serie sowie Open-Source-Software basieren.
AMD hat in den vergangenen 12 Monaten nach eigenen Angaben mehr als 125 Millionen US-Dollar in ein Dutzend KI-Unternehmen investiert. Darunter waren Mipsology (Zebra AI) und Nod.ai (früher Nod Labs). Mit Silo AI kommt jetzt ein noch größerer Fisch ins Netz, den sich AMD allein 665 Millionen US-Dollar kosten lässt.
AMD will bei Software aufholen
Nicht überraschend kommt eine solche Übernahme, denn erst kürzlich hat AMD öffentlich zugegeben, dass es überall an der Software hapert. Dass der Bereich KI dabei ganz oben auf der Liste steht, ist angesichts der wachsenden Nachfrage in einem sehr lukrativen Markt nur logisch. Nvidia als Platzhirsch scheffelt mit seinen KI-Beschleunigern Milliarden und dominiert den Markt, was vor allem am besseren Software-Gerüst (CUDA) liegt. An der Hardware mangelt es bei AMD nicht, denn potente KI-Beschleuniger wie die MI300-Serie sind ja vorhanden.