Galaxy Ring im Hands‑on: Samsungs Ring kommt in 3 Farben und 9 Größen mit Sizing Kit
Samsung hat mit dem Galaxy Ring das erste Wearable vorgestellt, das rund um die Uhr die Vitaldaten des Trägers aufzeichnet. Vor allem in der Nacht soll der Ring deutlich angenehmer als eine Smartwatch zu tragen sein. Der Galaxy Ring kostet 449 Euro, wird in drei Farben und neun Größen angeboten, für die es ein „Sizing Kit“ gibt.
Beim Galaxy Ring läuft der Bestellprozess anders ab als bei anderen Wearables von Samsung, schließlich muss zunächst die individuelle Größe ermittelt werden. An welchem Finger man den Ringer trägt, überlasst Samsung zwar dem Anwender, am genauesten sei die Erfassung der Gesundheitsdaten jedoch am Zeige-, Mittel- oder Ringfinger – am kleinen Finger oder Daumen sollte man den Galaxy Ring demnach eher nicht tragen. Beworben wird der Galaxy Ring am Zeigefinger, weil sich der Mittelfinger für Werbefotos nicht eigne und der Ringfinger meistens bereits belegt sei, erklärte Samsung zum Vorabtermin in Paris, wo heute auch das Galaxy Z Fold 6 und Flip 6, die Galaxy Watch Ultra und Watch 7 sowie die neuen Galaxy Buds 3 (Pro) (Test) vorgestellt wurden.
Besteller erhalten zunächst Set mit Musterringen
Samsung bietet den Galaxy Ring in neun Größen an und nutzt dabei die US-Größen von 5 bis 13. Diese entsprechen einem Durchmesser von 15,8 mm (US 5) bis 22,5 mm (US 13) bzw. einem Umfang von 49,5 mm (US 5) bis 70 mm (US 13). Ermitteln lässt sich die eigene Größe mit einem kostenlosen „Sizing Kit“, das Samsung zunächst an Interessenten des Rings schickt. Dabei handelt es sich um ein Set aus Kunststoffringen, deren Design und Abmessungen eins zu eins den neun Größen des Galaxy Ring entsprechen. Die im Set enthaltenen Musterringe sind nicht funktionsfähig und dienen nur zur Messung der Ringgröße. Es wird von Samsung empfohlen, den Ring mindestens 24 Stunden lang zu tragen, um ihn zu testen, da Finger im Laufe des Tages und der Nacht anschwellen können. Das Sizing Kit können Interessenten im Anschluss behalten oder weitergeben. Ursprünglich waren für das Set einmalig 10 Euro vorgesehen, die später mit dem Ring verrechnet werden sollten, für diese Vorgehensweise hat sich Samsung letztlich aber doch nicht entschieden und wickelt den Vorgang jetzt vollständig kostenlos ab.
Galaxy Ring kostet 449 Euro und kommt ohne Abo
Der Galaxy Ring selbst kostet einmalig 449 Euro und wird von Samsung ohne Abo angeboten. Im Vorfeld der Ankündigung hatte es Gerüchte um ein potenzielles Abonnement gegeben. Abseits der neun Größen haben Käufer die Wahl zwischen den drei Farben Titanium Black, Titanium Silver und Titanium Gold. Black und Silver sind dabei matt ausgeführt, Gold hingegen glänzend. Edelmetalle kommen allerdings nicht zum Einsatz, stattdessen setzt Samsung auf eine „Schutzschicht aus Titanium der Klasse 5“, der Ring besteht jedoch zum Großteil aus Kunststoff und fühlte sich zum Hands-on-Termin auch so an. Das leicht konkave Design soll ihn widerstandsfähig machen, da er so nicht direkt aufliegt. Der Galaxy Ring misst unabhängig vom gewählten Maß immer 7 mm in der Breite und ist 2,6 mm tief. Das Gewicht beträgt lediglich 2,3 g (US 5) bis maximal 3 g (US 13).
Die Sensorik sitzt auf der Innenseite
Samsung verzichtet auf jegliches äußeres Branding, das den Ring als Samsung- oder Galaxy-Produkt kenntlich machen könnte. Lediglich eine kleine, senkrecht auf dem Ring verlaufende Markierung zeigt dem Träger von außen an, wo sich die Sensorik auf der Innenseite befindet. In den drei kleineren Ausbuchtungen sitzen ein optischer Herzfrequenzsensor und ein Infrarot-Temperatursensor, außerdem ist ein Beschleunigungssensor im Galaxy Ring verbaut. Damit lassen sich nicht nur die Gesundheitsdaten erfassen, über die LEDs lässt sich auch grob der Akkustand ermitteln, wenn man das Ladecase nicht zur Hand hat. Zwei grüne LEDs signalisieren dem Träger, dass noch mindestens 15 Prozent vorliegen, was für einen Tag Nutzung ausreichen soll.
Akkulaufzeit von bis zu 7 Tagen – je nach Größe
Der Galaxy Ring soll laut Samsung eine Batterielaufzeit von bis zu sieben Tagen erreichen, tatsächlich trifft das aber nur auf die zwei größten Größen (US 12 und 13) zu, während die Größen US 5-7 auf bis zu fünf Tage und US 8-11 auf bis zu sechs Tage kommen sollen. Den Angaben liegt die Annahme von 6 Stunden Schlafüberwachung, 1,5 Stunden Trainingserkennung und mehreren spezifischen Ereignissen (20 Mal Wiederverbinden nach dem Trennen der Verbindung, 3 Mal Ändern der Einstellungen der Samsung Health-App, 0,5 Mal Ausführen von Find My Ring, 3-minütiges Ausführen von Gesten) bei einer Nutzungsdauer von 24 Stunden pro Tag zugrunde. Samsung verbaut je nach Größe unterschiedlich große Akkus, die bei 18 mAh (US 5, 6, 7), 19,5 mAh (US 8, 9, 10, 11) und 23,5 mAh (US 12, 13) liegen. Über das transparent gestaltete Ladecase mit USB-C-Anschluss, in dem der Ring liegend abgelegt wird, kommen weitere 361 mAh hinzu und sollen den Ring innerhalb von 77 Minuten (US 5-11) oder 81 Minuten (US 12-13) vollständig laden. Das Etui misst 48,9 × 48,9 × 24,5 mm und wiegt 61,3 g.
Galaxy Ring bietet IP68-Schutz und ist bis 10 ATM wasserdicht
Dem Hersteller zufolge sei ein Ring besser als Rund-um-die-Uhr-Wearable geeignet als eine Smartwatch, die man nachts eher ablege, da er weniger aufdringlich sei und damit beim Tragen über Nacht weniger oder gar nicht störe. Der Galaxy Ring bietet eine IP68-Zertifizierung und ist bis 10 ATM wasserdicht, sodass er auch beim Duschen oder Schwimmen getragen werden kann. Der Ring sei laut Samsung aber nicht für Aktivitäten wie das Springen ins Becken, Sporttauchen, Wasserski oder ähnliche Wasseraktivitäten mit hoher Geschwindigkeit und/oder Aktivitäten in tiefem Wasser wie Tauchen geeignet.
Viele Gesundheitsdaten rund ums Schlafen
Als 24/7-Wearable hat Samsung bei der Erfassung von Gesundheitsdaten vor allem den Schlaf im Fokus. Über den Galaxy Ring lässt sich ein Schlafwert ermitteln, außerdem gibt es eine Schnarcherkennung und Messungen der Bewegungen im Schlaf, der Schlaflatenz sowie der Herz- und Atemfrequenz für eine detaillierte Analyse der Schlafqualität. Die Schlafanalyse umfasst die Erfassung von REM-Schlafphasen, Tiefschlafphasen und gesamter Schlafdauer. Aber auch das klassische Tracking von Herzfrequenz und Hauttemperatur über den Tagesverlauf ist mit dem Galaxy Ring möglich. Mit der Zykluserfassung sollen Nutzerinnen ihren Menstruationszyklus durch die nächtliche Überwachung der Hauttemperatur besser verfolgen können. Samsung weist explizit darauf hin, dass diese Daten nicht zur Empfängnisverhütung gedacht sind. Nehmen Nutzerinnen hormonelle Verhütungsmittel ein oder unterziehen sich einer Hormonbehandlung, die den Eisprung hemmt, ist dieser Dienst außerdem nicht für die Verfolgung des Eisprungs geeignet.
Daten fließen in Samsungs Health-App
Die Daten fließen in die Health-App von Samsung. Der Galaxy Ring muss laut Kleingedrucktem der Pressemitteilung mit einem Galaxy-Smartphone mit Android 11.0 oder höher und mindestens 1,5 GB Speicherplatz gekoppelt werden. Laut Aussage von Samsung zum Vorabtermin sei der Ring aber auch zu anderen Android-Smartphones kompatibel. Für die Verbindung zum Smartphone setzt Samsung auf Bluetooth 5.4.
Aus den Vitaldaten generiert Samsung auch mit Hilfe der Galaxy AI auf den Smartphones unter anderem den neuen Energiewert, anhand dessen Träger tägliche Herausforderungen an das eigene Energielevel anpassen können, um es so zu verbessern. Der Energiewert setzt sich aus den vier Faktoren Schlaf, Aktivität, Schlafherzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität im Schlaf zusammen. Auf Wunsch erhalten Nutzer personalisierte Benachrichtigungen und Wohlfühltipps, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. Bei ungewöhnlich hohen oder niedrigen Herzfrequenzen löst die Pulswarnung in Samsungs Health-App aus. Über die Pulsmessung erhalten Träger zusätzliche Details zu ihrer Herzfrequenz wie Schläge pro Minute, Herzschlagbeginn und -dauer. Ein Inaktivitätsalarm soll den Anwender daran erinnern, sich zu bewegen und zu einem aktiven Lebensstil animieren. Workouts wie Laufen und Gehen werden über eine automatische Workouterkennung erfasst. In Verbindung mit einem Galaxy-Smartphone lassen sich bei geöffneter Kamera-App auch Fotos aufnehmen, indem mit dem Finger mit Ring und dem Daumen ein doppelter Fingertipp ausgeführt wird. Die gleiche Geste lässt sich bei klingelndem Wecker als Schlummertaste (Snooze) nutzen.
Der Galaxy Ring lässt sich ab sofort vorbestellen und kommt am 24. Juli in den Handel.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Paris erhalten. Die Kosten für An- und Abreise und eine Übernachtung wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.