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Galaxy Watch Ultra und Watch 7 im Hands‑on: Samsungs Smartwatch für die Besteigung des Mount Everest

Nicolas La Rocco
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Galaxy Watch Ultra und Watch 7 im Hands‑on: Samsungs Smartwatch für die Besteigung des Mount Everest

Für Liebhaber großer Uhren und Outdoor-Fanatiker hat Samsung mit der Galaxy Watch Ultra jetzt die passende Smartwatch im Sortiment. Das Display steckt in einem martialisch wirkenden Gehäuse, das besonders dick aufträgt. Unter der Haube steckt der erste Exynos aus 3-nm-Fertigung, den auch die ebenso neue Galaxy Watch 7 erhält.

Titangehäuse ist bis 100 m wasserdicht

Was macht man als Samsung, wenn Apple seit zwei Generationen erfolgreich eine Smartwatch als Ultra-Modell anbieten? Man springt ebenso auf diesen Zug auf und setzt dabei auf manches Designmerkmal, das der Mitbewerber aus Cupertino ebenso verwendet. Dazu gehört das aus Titan gefertigte und in Grau, Weiß und Silber erhältliche 47-mm-Gehäuse, das 47,1 × 47,4 × 12,1 mm misst, 60,5 g ohne Armband wiegt und eine Zertifizierung nach IP68 und MIL-STD 810H aufweist und bis zu 100 m (100 ATM) wasserdicht ist. Laut Samsung kann die Uhr respektive das verbaute Barometer in Höhen von bis zu 9.000 m und Tiefen bis zu 500 m genutzt werden, sodass sich damit selbst der Mount Everest erklimmen ließe. Die Smartwatch könnte ihren Dienst höchstens aufgrund der am Gipfel herrschenden Temperaturen einstellen, denn offiziell ist die Galaxy Watch Ultra nur für die Nutzung bei +55 bis -20 Grad Celsius ausgelegt.

Quick Button mit orangefarbenen Akzenten

Die Parallelen zu Apple setzen sich bei den orangefarbenen Akzenten am Gehäuse fort, wo es rechts einen neuen Quick Button gibt, der die zwei regulären Tasten ergänzt. Die neue Taste startet bei einmaligem Tippen das Training oder pausiert respektive setzt es fort. Doppeltes Tippen kann zum Beispiel eine neue Runde beim Laufen starten, während langes Drücken das Training beendet oder schnell zu einem neuen Training oder einer neuen Sportart wechselt. Über die Taste lässt sich aber auch ein 85 dB lauter Alarm auslösen, wenn diese fünf Sekunden lang gehalten wird. Damit sollen andere Personen auf eine verunfallte Person aufmerksam gemacht werden, die zum Beispiel in einen Graben gestürzt sein oder sich verlaufen haben könnte. Die Uhr erkennt Stürze automatisch und kann eigenständig Notfalldienste samt Patientenakte informieren.

Dual-Frequenz-GPS und neuer Exynos W1000

Damit das erst gar nicht passiert, ist die Galaxy Watch Ultra mit einem Dual-Frequenz-GPS-System (L1 und L5) ausgestattet, das eine präzisere Ortung vor allem in dichten Umgebungen wie Wäldern und Städten ermöglichen soll. Dieses Feature zählt zu den technischen Neuheiten, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Dazu gehört auch der neue Exynos W1000 aus der 3-nm-Fertigung von Samsung Semiconductor, der deutlich mehr CPU-Leistung bietet und effizienter arbeiten soll. Für den 590 mAh großen Akku gibt Samsung bis zu 48 Stunden Laufzeit für die Outdoor-Nutzung samt GPS im Niedrigenergiemodus sowie bis zu 100 Stunden Laufzeit im vollständigen Energiesparmodus an.

Samsung Exynos W1000
Samsung Exynos W1000
Neue BioActive-Sensor mit 13 LEDs
Neue BioActive-Sensor mit 13 LEDs

OLED-Display leuchtet 3.000 cd/m² hell

Das runde Display fällt mit einer Größe von 1,5 Zoll und 480 × 480 Pixeln jedoch nicht größer als bei der Galaxy Watch 6 in 44 mm oder der Galaxy Watch 6 Classic in 47 mm aus. Bei der Galaxy Watch Ultra sitzt es eben nur in einem deutlich größeren Gehäuse. Angehoben hat Samsung jedoch die maximale Helligkeit des OLED-Panels, die mit 3.000 cd/m² das Niveau der Apple Watch Ultra 2 erreicht. Samsung liefert auch neue Zifferblätter, darunter ein spezielles Night-Mode-Watchface in Schwarz und Rot. Die anderen Zifferblätter sollen je nach Tageszeit dynamisch zwischen Light und Dark Mode wechseln.

Neues OLED-Display wird 3.000 nits hell
Neues OLED-Display wird 3.000 nits hell

Fitnesstracking über neuen BioActive-Sensor

Für das Fitnesstracking ist eine neue Generation von Samsungs BioActive-Sensor zuständig, der mit 13 LEDs eine genauere Erfassung der Vitaldaten im Vergleich zur Galaxy Watch 6 mit vier LEDs ermöglichen soll. Neben Herzfrequenz und Herzrhythmus, Blutdruck, Blutsauerstoff, Körpertemperatur, Zyklus und Schlafphasen kann die Galaxy Watch Ultra auch eine Schlafapnoe-Überwachung ausführen, nachdem dieses Feature von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) zugelassen wurde. Für die über 90 unterstützten Trainingsprogramme steht eine neue Multi-Sport-Kachel zur Auswahl, mit der sich verschiedene Sportarten zu einem Training kombinieren und aufzeichnen lassen. Mit der funktionalen Schwellenleistung (FTP, Functional Threshold Power) kann neuerdings auch die höchste durchschnittliche Leistung erfasst werden, die der Sportler über einen bestimmten Zeitraum aufrechterhalten kann. Und mit der Wettrennen-Funktion lassen sich aktuelle und frühere Leistungen miteinander vergleichen, sodass man in einem Trainingsprogramm gegen sich selbst antreten kann.

Wear OS 5 mit One UI 6 Watch und Galaxy AI

Die Software stammt mit Wear OS 5, das zur Google I/O im Mai vorgestellt wurde, und One UI 6 Watch von Google und Samsung. Dabei zieht ein Teilbereich der Galaxy AI auf der Smartwatch ein, indem Samsung KI-gestützte Antwortvorschläge in Google Messages und WhatsApp zur Verfügung stellt. Dafür muss die Uhr mit einem entsprechenden Galaxy-Smartphone verbunden werden, grundsätzlich lässt sich diese jedoch auch mit anderen Android-Geräten verbinden, allerdings nicht mit iOS-Smartphones von Apple.

Galaxy Watch Ultra kostet 699 Euro

Die Galaxy Watch Ultra kostet 699 Euro und wird von Samsung ausschließlich mit LTE-Modul und eSIM zusätzlich zu Wi-Fi und Bluetooth angeboten. Auch in diesem Punkt geht Samsung wie Apple vor, nur dass die Apple Watch Ultra 2 bei 899 Euro liegt. Bestellen lässt sich die Uhr ab heute mit den Armbändern Marine, Trail oder Peak Form, wobei Vorbesteller bis zum Marktstart am 24. Juli ein zusätzliches Trail Band im Wert von 79,90 Euro (UVP) kostenlos und einen Trade-in-Bonus (100 Euro) für ein Altgerät (bis zu 150 Euro) erhalten. Bei der Vorbestellung über die Samsung Shop App erhalten Käufer zusätzlich 10 Prozent Rabatt. Befestigt werden die Armbänder über ein neues „Dynamic Lug“-System, das sich über eine Druckfläche unten am Gehäuse und durch anschließendes Ziehen lösen lässt.

Normale Galaxy Watch 7 ab 319 Euro

Dass es auch weniger martialisch geht, beweist die parallel vorgestellte neue Galaxy Watch 7, die wie ihr Vorgänger in 40 mm mit 1,3 Zoll und in 44 mm mit 1,5 Zoll großem Display erhältlich sein wird. Die Smartwatch folgt dem Design der Galaxy Watch 6 und lässt sich ab heute in den Farben Green und Cream (40 mm) sowie Green und Silver (44 mm) vorbestellen. Der Preis liegt bei 319 Euro (Wi-Fi und Bluetooth) und 369 Euro (LTE) für die kleinere Ausführung sowie 349 Euro (Wi-Fi und Bluetooth) und 399 Euro (LTE) für das große Modell. Vorbesteller bis zum Verkaufsstart am 24. Juli erhalten einen Trade-in-Bonus (40 Euro) für das Altgerät (bis zu 150 Euro) und ein kostenloses Fabric Band im Wert von 49,90 Euro (UVP). Bei der Vorbestellung über die Samsung Shop App erhalten Käufer zusätzlich 10 Prozent Rabatt.

Exynos W1000 auch für die Galaxy Watch 7

Die Galaxy Watch 7 ist mit dem gleichen neuen Exynos W1000 aus 3-nm-Fertigung ausgestattet wie die Galaxy Watch Ultra und unterstützt ebenso Dual-Frequenz-GPS (L1 und L5). Außerdem sei das Schlaftracking verbessert worden und über die Galaxy AI gibt es auch hier die KI-gestützten Antwortvorschläge in Wear OS 5 mit One UI 6 Watch.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Samsung im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Paris erhalten. Die Kosten für An- und Abreise und eine Übernachtung wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.