GTA V DLC: GTA Online hat Trevor-Erweiterung verhindert

Max Doll
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GTA V DLC: GTA Online hat Trevor-Erweiterung verhindert
Bild: Rockstar Games

Immer wieder gab es Gerüchte um einen Einzelspieler-DLC für GTA V. Obwohl eine Erweiterung geplant war, ist sie nie erschienen. Das hatte handfeste Gründe, erläutert ein ehemaliger Entwickler von Rockstar Games: GTA Online war zu erfolgreich.

Joe Rubino, der als Camera Artist bei Rockstar gearbeitet hat, erklärte gegenüber dem YouTube-Kanal SanInPlay, dass GTA Online bei erscheinen „so eine Cash Cow war“. Deshalb sei es schwer gewesen „zu argumentieren, dass ein Standalone-DLC damit mithalten kann“, woraufhin Rockstar die Arbeit pausiert habe, sagte Rubino, der das als „Geschäftsentscheidung“ bezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt soll der DLC etwa halb fertiggestellt gewesen sein.

GTA Online schlägt Trevor

Die freigewordenen Ressourcen sowie die erstellten Inhalte seien dann in GTA Online eingeflossen – was bislang als wahrscheinlichster Grund für das Ausbleiben von Einzelspieler-Erweiterungen für den Action-Hit galt. Rockstar selbst hat sich zu Plänen für GTA V nie explizit geäußert. Schon 2015 hieß es allerdings, dass der Focus auf GTA Online liege, für das alle verfügbaren Ressourcen abgestellt wurden.

Für den Entwickler war das ärgerlich. Seine Einschätzung: „der Scheiß ist großartig“. Zum geplanten Inhalt des DLCs hatte Steven Ogg, der im Spiel Trevor Philips spricht, bereits ein paar Details verraten. Geplant war, Trevor als Undercover-Agenten einzusetzen und ihn zu einem „James Bond Trevor“ zu machen. Ursprünglich schien Rockstar dabei geplant zu haben, für jede der drei Hauptfiguren des Spiels eine eigene Erweiterung zu veröffentlichen. Das deckt sich mit Hinweisen aus dem Quellcode-Leak im vergangenen Jahr, der Hinweise auf geplante Zusatzinhalte enthielt. Etwas werden wird daraus aber nichts mehr: GTA 6 wurde längst offiziell angekündigt, weitere Inhalte für GTA V ergeben so keinen Sinn mehr.

Es war klar

Dass Rockstar alle verfügbare Ressourcen in ein boomendes Konzept steckt, überrascht nicht, zumal schon bei Erscheinen von GTA die Umsatzchancen von Ingame-Shops durch erfolgreiche Free-to-Play-Titel bekannt waren. Im Sinne der Bilanzen hat Rockstar damit die Zeichen der Zeit korrekt erkannt und sich auf das konzentriert, was der Beginn von Live-Service-Spielen war: Dauerhaft mit neuen Inhalten versorgte Vollpreistitel, die mit Mikrotransaktionen hohe Profitmargen besitzen und stabiles Einkommen garantieren.