Im Test vor 15 Jahren: Thermalrights CoGaGe für Enthusiasten mit wenig Geld
Thermalright war bereits vor 15 Jahren für seine sehr hochwertigen Kühler bekannt, die der Hersteller sich aber auch entsprechend bezahlen ließ. Mit dem „Computer Gaming Gear“ (CoGaGe) wollte das Unternehmen eine günstigere und abgespeckte Alternative anbieten. Der CoGaGe True Spirit (Test) war der erste Vertreter der Serie.
Günstigerer Kühler für kleinen Käuferkreis
Bei dem CoGaGe True Spirit handelte es sich um einen 120-mm-Tower-Kühler exklusiv für Intels Sockel 1366. Das Modell verfügte über eine Kupferbodenplatte, die über vier 6-mm-Heatpipes die Abwärme an 48 Aluminiumlamellen abgab. Diese waren in einem Lamellenabstand von 1,5 mm ausgeführt und wurden von einem 120-mm-Ventilator belüftet, der mit maximal 1.500 U/min arbeitete und mittels PWM gesteuert werden konnte. Die Abmessungen des Kühlers lagen bei 133 × 38 × 156 mm (L × B × H), das Gewicht belief sich auf 670 g. Mit einem Preis von knapp 40 Euro waren die Kosten für den CoGaGe True Spirit deutlich unter dem typischen Thermalright-Preispunkt angesiedelt. Durch die auf den High-End-Sockel 1366 beschränkte Kompatibilität zielte der Hersteller allerdings auf eine sehr kleine Zielgruppe ab: High-End-Nutzer mit kleinem Budget.
Der Grundaufbau des Kühlers entsprach dem des teureren Thermalright True Spirit Ultra 120. Abstriche gegenüber den Premiummodellen gab es dennoch. Der Hersteller verzichtete beispielsweise auf die Nickelbeschichtung und setzte mit vier anstelle von sechs auch weniger Heatpipes ein. Kritik musste sich Thermalright für die verwendete Push-Pin-Montage gefallen lassen, die unsicher und anstrengend war. Der einzige Vorteil für Anwender war, dass das Mainboard für die Kühlermontage nicht ausgebaut werden musste.
Weniger Leistung für weniger Geld
Im Test mit der Referenzbelüftung zeigte der Thermalright CoGaGe True Spirit eine generell gute Leistung, konnte aber weder an die hauseigenen Premiummodelle noch an die gleich teure Konkurrenz von Scythe und Co heranreichen. ComputerBase testete den Probanden mit einem Core i7-920 in verschiedenen Szenarien.
Modus | Standard | Performance | Passiv 1 | Passiv 2 |
---|---|---|---|---|
Belüftung | Aktiv | Aktiv | Semipassiv | Semipassiv |
CPU Takt | 2,66 GHz | 3,4 GHz | 2,66 GHz | 2,66 GHz |
V-Core (BIOS) | 1,2 V | 1,4 V | 1,0 V | 1,0 V |
V-Core (Real) | 1,08 V | 1,35 V | 0,94 V | 0,94 V |
Gehäuselüfter | 840 U/min | 840 U/min | 840 U/min | 510 U/min |
Für den semipassiven Modus mit aktiver Gehäuselüftung war der Kühler aufgrund seines geringen Lamellenabstands nicht geeignet. Selbst bei gesenkter Kernspannung des Prozessors lagen nahezu 100 °C an. Im Standardmodus konnte er fast mit der Konkurrenz mithalten, die generell dank eines größeren Volumens etwas bessere Temperaturen erzielte. Ähnlich sah es im Performance-Modus aus, in dem die CPU auf 3,4 GHz bei 1,4 Volt übertaktet war. Das Vergleichsfeld im Test bestand quasi ausnahmslos aus den besten erhältlichen Kühlern. Daher war eine nahezu ebenbürtige Leistung des CoGaGe True Spirit immer noch als gut zu werten.
Fazit
Vollends überzeugen konnte der Thermalright CoGaGe True Spirit im Test nicht. Der Preis war für den Edelhersteller Thermalright zwar gering, die Konkurrenz bot aber stärkere Kühler für das gleiche Geld an. In diesem Sinne war der CoGaGe True Spirit innerhalb Thermalrights Sortiment ein Schnäppchen, über den gesamten Markt gesehen konnte er allerdings mit keiner Besonderheit herausstechen. Damit war Thermalrights Versuch, in günstigere Gefilde vorzudringen, zwar nicht gescheitert, jedoch auch kein glorreicher Erfolg. Einen Scythe Mugen 2 oder einen EKL Alpenföhn Brocken gab es vor 15 Jahren für weniger Geld – mit mehr Kühlleistung und besserer Sockelkompatibilität.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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