Linux News der Woche: AV1 mit Nvidia, DXVK für DX8 & Fedora mit Wayland

Marek Lindlein
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Linux News der Woche: AV1 mit Nvidia, DXVK für DX8 & Fedora mit Wayland

Nicht immer lässt sich zeitnah über jede Neuigkeit rund um das freie Betriebssystem berichten, manche Ereignisse sind es aber dennoch wert, Erwähnung zu finden. In dieser Zusammenfassung überblickt die Redaktion alle wichtigen Meldungen aus der Linux-Welt der vorangegangenen Woche.

DXVK 2.4 mit neuen Features

Eines der zentralen Elemente für Windows-Spiele unter Linux, ist die Übersetzung der DirectX-Befehle zu Vulkan. DXVK konnte das bislang für die DX-Versionen 9 bis 11. Mit dem Update auf Version 2.4 wird das bislang eigenständige Projekt d8vk integriert und ermöglicht fortan auch die Unterstützung für DirectX-8-Titel durch DXVK.

Als weitere Neuerung zieht Non-Native Refresh Rate Emulation ein. Sobald Spiele im Vollbild-Modus laufen und VSync aktiviert ist, springt ein Frame-Rate-Limiter ein und begrenzt die FPS auf die eingestellte Bildwiederholrate. Bislang konnte es vorkommen, dass Spiele, welche auf eine FPS-Anzahl angewiesen waren, – wie beispielsweise Physikberechnungen in Abhängigkeit der Bildrate – ihre FPS nicht begrenzten.

Im Rahmen des Updates wurden auch mehrere Bugs in Spielen behoben, unter anderem Flickering in Guild Wars 2 oder Watch Dogs 1 & 2. Fallout 4 begrenzt sich nun nicht mehr selbst auf 45 FPS auf dem Steam Deck. Ältere Battlefield-Titel wie die Battlefield 2 & 2142 hängen nicht mehr beim heraus-tabben. Die vollständigen Patch-Notes sowie der Download findet sich im dazu zugehörigen GitHub-Repository. Über Launcher wie Lutris steht DXVK bereits zur Verfügung. Für Proton Experimental hingegen steht die Aktualisierung noch aus.

Neue Fedora-Installationsmedien nur noch mit Wayland

Kommende Neuinstallationen von Fedora werden nur noch mit Gnome in der Wayland-Version ausgeliefert. Das entsprechende X11-Paket wird vom Installationsmedium entfernt. Die Änderung wurde im Rahmen der ausstehenden Veröffentlichung von Fedora 41 bekannt. Die Entwickler betonen hierbei, dass die Unterstützung für X11 weiterhin über die Paketquellen gegeben ist und die entsprechende Version aus den Repositories bezogen werden kann. Der Schritt ist darauf zurückzuführen, dass nun auch Nvidia-Karten mit Wayland zusammen arbeiten. Eine frühere Umstellung hätte entsprechend zahlreiche Nutzer mit GeForce-Grafikkarten vor Probleme gestellt.

SDR zu HDR Konvertierung unter Gnome

Zum anstehenden Release von Gnome 47 arbeiten die Entwickler an einer Option um SDR-Inhalte unter HDR auszugeben, während HDR-Inhalte wie vorgesehen erhalten bleiben. Die Merge Request wurde bereits vor 7 Monaten von Jonas Ådahl eingebracht

Der Entwickler beschreibt, dass bei Aktivierung des HDR-Modus ein Framebuffer eingeschoben wird, welcher die Pixel entsprechend anpasst um dem gewählten Farbraum zu entsprechen. Genutzt wird dabei eine Elektro-Optische Übergangsfunktion. Nähere Details finden sich im Beitrag auf Gitlab.

OBS 30.2 mit AV1 für Nvidia unter Linux

Open Broadcast Software wird nicht nur für Windows entwickelt sondern erhält auch spezielle Linux-Verbesserungen. Neu mit Version 30.2 ist die Unterstützung des NVENC-AV1-Encoders in Nvidia-Karten. Ebenfalls den NVENC-Encoder betreffend, aber auch Intels QuickSync sowie VA-API für AMD-Karten, zieht das neues Features der Shared Textures ein. Dadurch soll eine schnellere und effizientere Übertragung von Bilddaten ohne den Umweg des Arbeitsspeichers erfolgen.

Das Highlight des Updates ist Multitrack Video Streaming. Dabei handelt es sich um kein Linux-Exklusives Feature sondern einen allgemeinen Fortschritt bei der Entwicklung des Streaming-Clients. Für gewöhnlich überträgt ein Streamer einen Datenstrom an die Server des Video-Dienstes. Im Rechenzentrum erfolgt anschließend die Verarbeitung und Ausspielung des Streams in verschiedenen Formaten und Auflösungen, je nach Hardware und Internetverbindung des Zuschauers. Da dies entsprechend viel Rechenleistung kostet, was besonders bei Anbietern wie Twitch und tausenden gleichzeitig eingehenden Übertragungen ins Gewicht fällt, wurden kleinere Streamer dahingehend benachteiligt, dass ihr Stream nur im Original ausgeliefert wurde und Zuschauer mit schlechteren Endgeräten oder Verbindungen das nachsehen hatten. Durch Multitrack Video Streaming werden mehrere Streams bereits auf dem Rechner des Streamers erstellt und später lediglich durch die Plattformen ausgeliefert und nicht mehr selbst verarbeitet.

Ebenfalls neu ist hierbei die automatische Stream-Konfiguration. OBS übermittelt hierbei die Client-Version sowie Einstellungen wie Auflösung, Framerate und Audio an die Server, zusammen mit dem CPU- und GPU-Modell, sowie dem Arbeitsspeicher und Betriebssystem-Informationen. Daraufhin übermitteln die Server die idealen Streaming-Einstellungen für das jeweils verwendete Setup. Nähere Informationen finden sich im Blogeintrag auf twitch.tv. Die vollständigen Release-Notes des OBS Studio 30.2 finden sich auf obsproject.com.

Downloads

  • Fedora Download

    4,6 Sterne

    Fedora ist eine vom Fedora-Projekt entwickelte Linux-Distribution, die regelmäßig aktualisiert wird.

    • Version 40 Deutsch
  • OBS Studio Download

    4,7 Sterne

    OBS Studio (Open Broadcaster Software) ist eine Software für Videoaufnahmen und Livestreams.

    • Version 30.2.3 Deutsch
    • Version 27.2.4 Deutsch