Mobilfunk: O2 Telefónica will mehr 5G entlang der Autobahnen bauen

Nicolas La Rocco
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Mobilfunk: O2 Telefónica will mehr 5G entlang der Autobahnen bauen
Bild: O2 Telefónica

Eine Kooperationsvereinbarung zwischen O2 Telefónica und der Autobahn GmbH sieht vor, zusätzliche Mobilfunkstandorte für das 5G-Netz entlang des 13.200 Kilometer langen Autobahnnetzes zu bauen. Das Ziel sei flächendeckendes 5G auch entlang der Autobahnen. Die Versorgungsauflage der BNetzA sieht mindestens 100 Mbit/s vor.

Die Bundesnetzagentur hat in der Zuteilung der im Jahr 2019 versteigerten Mobilfunkfrequenzen Auflagen gemacht, die Mobilfunknetzbetreiber dazu verpflichten, bis Ende 2022 98 Prozent der Haushalte bundesweit, alle Bundesautobahnen, die wichtigsten Bundesstraßen sowie die wichtigsten Schienenwege mit einer Mindestdatenrate von 100 Mbit/s pro Antennensektor zu versorgen. Für alle Bundesautobahnen und Bundesstraßen wird zudem eine Latenz von 10 Millisekunden vorgeschrieben. Zusätzlich waren je Betreiber 1.000 5G-Basisstationen und 500 Basisstationen in „weißen Flecken“ bis Ende 2022 zu errichten. Für 1&1 galten gesonderte Versorgungsauflagen.

Im Januar 2023 hatten die Netzbetreiber ihre Berichte zur Erfüllung der Versorgungsauflagen vorgelegt. Zwischenzeitlich sieht ein Konsultationsentwurf der Bundesnetzagentur zur Verlängerung gewisser Mobilfunkfrequenzen neue Versorgungsauflagen vor. Mehr dazu am Ende des Artikels.

Netz auf neue Standards vorbereiten

Aktuell will O2 Telefónica entlang des 13.200 Kilometer langen Autobahnnetzes zusätzliche Mobilfunkstandorte speziell für 5G errichten, um das Mobilfunknetz weiter zu verdichten und die Grundlage für die nächsten Technologiesprünge und einen höheren mobilen Datenverkehr zu schaffen. Die Autobahn GmbH soll dafür geeignete bundeseigene Flächen entlang der Autobahnen, auf Rastanlagen und auf eigenen Liegenschaften suchen und bereitstellen. Außerdem sollen die Flächennutzung erleichtert und die Genehmigungsverfahren vereinfacht werden. Darüber hinaus ist geplant, Standorte, deren Errichtung in der Vergangenheit als unmöglich angesehen oder in bisherigen Genehmigungs­verfahren abgelehnt wurden, neu zu planen und zu bewerten. „Das Abkommen ermöglicht es O2 Telefónica, den Netzausbau entlang der Autobahnen beschleunigt voranzutreiben“, sagte Valentina Daiber, Vorständin für Legal und Corporate Affairs. Flächendeckendes 5G auch entlang der deutschen Autobahnen sei das Ziel.

Laut eigener Statistik versorgt O2 Telefónica die Autobahnen gemäß Versorgungsauflage mit schnellem Internet, soweit dies rechtlich und tatsächlich möglich ist. Im vergangenen Jahr seien 1.500 Kilometer der Autobahnen 5G-fähig gemacht worden.

Neue Versorgungsauflagen bis 2030

Die Bundesnetzagentur plant einem Konsultationsentwurf zufolge weitere Versorgungsauflagen, die mit der Verlängerung der Frequenznutzungsrechte um fünf Jahre in den Bereichen 800 MHz, 1.800 MHz und 2.600 MHz einhergehen, die 2025 auslaufen, im Gegenzug aber nicht neu per Auktion vergeben werden. Jeder der drei etablierten Mobilfunknetzbetreiber soll dabei mindestens

  • ab 2030 99,5 Prozent der Fläche mit 50 Mbit/s,
  • ab 2029 in jedem Bundesland 99 Prozent der Haushalte in Gemeinden im ländlichen Raum mit 100 Mbit/s,
  • ab 2029 alle Bundesstraßen mit 100 Mbit/s,
  • ab 2029 alle Landes- und Staatsstraßen sowie Binnenwasserstraßen mit 50 Mbit/s und
  • ab 2030 Kreisstraßen mit 50 Mbit/s

versorgen. Zur Gigabit-Versorgung entlang von Schienenwegen hält die Bundesnetzagentur ein gemeinsames Vorgehen beim Ausbau des öffentlichen Mobilfunks und des neuen Bahnfunks für zielführend. Hierzu sollen Mobilfunk- und Schienennetzbetreiber zu einer Zusammenarbeit verpflichtet werden.