Overwatch 2: Blizzard plant Test mit 6v6 Spielern wie in Overwatch 1
Overwatch 2 werden vor allem zwei Neuerungen zugestanden: Mehr Mikrotransaktionen mit Free-to-Play-Modell und kleinere Teams. Eine davon steht auf dem Prüfstand. Aktuell plant Blizzard Tests mit sechs Spielern für jede Seite.
Geht es nach den Bewertungen auf Steam, sorgt Overwatch 2 immer noch für Frust. Die größte Änderung gegenüber dem Vorgänger sei der Ingame-Shop, ließ sich bei Veröffentlichung vernehmen, denn der PvE-Modus fehlte. Zwar wurden dann schließlich kostenpflichtige Missionen nachgereicht, deren Fortsetzung allerdings in Frage steht.
Gute Gründe für 10 Spieler
Dass die Spielerzahl pro Match um 2 reduziert wurde, kam ebenfalls nicht immer gut an. Die Änderung hat allerdings Gründe, die Keller erklärt. Wie die Einführung von Rollen-Queues, eines klassenbasierten Skill-Rankings und der Blockierung bereits gewählter Helden sei es darum gegangen, das Balancing zu vereinfachen, das Matchmaking zu verbessern und die Qualität der Matches im Schnitt anzuheben. Ziel sei es gewesen, die richtig schlechten Partien zu eliminieren.
Dazu sei der zweite „Tank“ gestrichen worden. Zwei Figuren dieser Klasse hätten Partien manchmal zum Stillstand gebracht. Nun sei das Spiel schneller, es gebe mehr Möglichkeiten sich auf der Karte zu bewegen und abseits fester Formationen zu agieren. Darüber hinaus werde das Spiel zugänglicher, weil es einfacher sei, den Überblick über neun statt über elf andere Spieler zu haben. Da der Tank die am seltensten gewählte Rolle sei, steige nebenbei die Geschwindigkeit des Matchmakings. Dafür gingen die großartigsten, chaotischen Momente des Spiels verloren. Im Grunde laufen Partien Gefahr, sich immer ähnlich anzufühlen.
12 Spieler werden neu getestet
Eine generelle Anhebung der Spieleranzahl schließt Keller allerdings aus. Der 5v5-Modus werde weiter optimiert, heißt es. Allerdings ist Blizzard „offen für eine Neubewertung unserer Entscheidungen“ auf Basis des Spielerverhaltens.
Rather than introduce a disruptive, permanent change to the game, we'd prefer to explore the space further and make changes based on that exploration.
Aaron Keller
Eine dauerhafte Änderung steht damit nicht an. Was es allerdings geben wird, sind Tests verschiedener 6v6-Spielmodi und -konfigurationen. Auch diese plant Blizzard nicht sofort. Zunächst müssen technische Grundlagen geschaffen werden: Weniger Helden bedeuten mehr Leistungsreserven beim Rendern des Spiels, die für andere Dinge genutzt wurden. Bevor die Spielerzahl wieder erhöht werden kann, muss hier optimiert werden. Dies könne „mehrere Seasons“ dauern. Parallel will Blizzard Varianten der Teamzusammensetzung testen, die wieder weniger rigide sind, um mehr Spielraum für interessante Partien zu schaffen.
Was das Ergebnis sein wird, steht offenkundig nicht fest. Dass 10-Spieler-Modi verschwinden, ist jedoch unwahrscheinlich. Das Spiel hätte „mehrere zehn Millionen von Spielern“, die nur diese Varianten kennen, hält Blizzard fest.
Im Westen nichts Neues
Solche Aussagen zeigen nicht nur, dass Overwatch 2 nach wie vor aktiv entwickelt wird, sondern auch, dass die Entwickler mit ihren Änderungen teils in eine Sackgasse gegangen sind. Das wirft einmal mehr die Frage auf, was Overwatch 2 eigentlich sein soll(te) – die konsistenteste Änderung bleibt nach wie vor das Free-to-Play-Modell, das wohl größter Antrieb für das „Sequel“ gewesen ist.