Rechtliche Bedenken: Multimodales KI-Modell von Meta kommt nicht nach Europa
Meta entwickelt derzeit multimodale KI-Modelle, der Konzern will diese künftig aber nicht in der EU veröffentlichen. Der Grund sind die Regulierungsbedingungen, in diesem Fall vor allem die DSGVO. Die Datenschutzregeln wären eine zu große Hürde beim Erstellen von Trainingsdaten.
Kein Chatbot und keine neuen Modelle in der EU
Meta zählt zu den führenden Anbietern im Bereich der Künstlichen Intelligenz, als Konkurrenz für ChatGPT, Copilot und Gemini bringt der Konzern derzeit den Chatbot Meta AI in Stellung. Derzeit basierend auf Llama 3, dem hauseigenen Large Language Model, soll Meta AI in die konzerneigenen Netzwerke integriert werden.
In den nächsten Monaten plant Meta zudem, ein multimodales KI-Modell zu veröffentlichen, welches neben Text auch Bilder, Video und Audio verarbeitet. Wie bei Meta AI gilt aber auch bei dem multimodalen Modell: Aufgrund von rechtlichen Bedenken sollen dieses und auch künftige Modelle nicht in Europa erscheinen.
Gestoppt durch die DSGVO
Das berichtet Axios. Gegenüber dem Magazin äußerte ein Meta-Vertreter, dass der Veröffentlichung die „unvorhersehbare Regulierungsumgebung“ Europas im Weg stehe. Das Problem sei dabei weniger die bereits verabschiedete, aber noch nicht in Kraft getretene EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (AI Act), sondern vielmehr die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die eine große Hürde für das Trainieren der KI-Modelle darstellen würde.
Meta möchte zum Trainieren der KI öffentlich zugängliche Posts und Bilder seiner Nutzer auf Facebook und Instagram nutzen und begann bereits im Juni damit, musste dies jedoch, zumindest europäische Nutzer betreffend, kurz darauf wieder stoppen. Laut Meta waren diese Trainingsdaten wichtig, um auch Nutzern in Europa ein KI-Produkt anbieten zu können, das ihre Sprachgewohnheiten und Kultur angemessen widerspiegelt.
Meta ist offenbar grundsätzlich unzufrieden mit der nach eigener Angabe oft langwierigen Prüfung seiner Vorhaben auf Konformität mit EU-Recht und zieht daher präventiv den Stecker für die multimodalen KI-Modelle in Europa. Der verbesserte Version des rein textbasierten Llama 3 soll jedoch unverändert auch für Nutzer in der EU in Kürze erscheinen.
US-Konzerne gegen EU-Regulierung
Es ist nicht der erste Fall eines großen US-Technologiekonzerns, der seine neuen KI-Produkte aufgrund strengerer Regulierung nicht in Europa anbieten wird. Erst im Juni verkündete Apple, dass es seine Apple Intelligence Features vorerst nicht in der EU anbieten wird, da das EU-Gesetz über Digital Märkte (DMA) die „Integrität“ der eigenen Produkte gefährden würde.