Samsung Electronics: Belegschaft streikt erstmals in der Unternehmensgeschichte
In der 55-jährigen Unternehmensgeschichte des südkoreanischen Technologieriesen Samsung hatte die Belegschaft bis vor kurzem noch nie gestreikt. Das hat sich Anfang der Woche geändert. Wie gravierend die Folgen der Arbeitsniederlegung für die Produktion sind, ist aktuell noch unklar.
Gewerkschaft kritisiert fehlende Gesprächsbereitschaft
Die National Samsung Electronics Union (NSEU) vereint fast 30.000 Angestellte Samsungs hinter sich – das entspricht annähernd einem Viertel der Belegschaft des Konzerns. Am Montag legten etwa 5.000 von ihnen die Arbeit nieder, um für höhere Löhne zu protestieren. Konkret gefordert werden eine generelle Lohnerhöhung von 3,5 Prozent, bessere Leistungszulagen sowie Ausgleichszahlungen für die streikenden Mitarbeiter.
Dem Streik vorausgegangen waren seit Januar andauernde Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Geschäftsführung, die zu keinem Ergebnis führten. Die Arbeitsniederlegung war ursprünglich für drei Tage angesetzt, doch da das Management von Samsung sich aus Sicht der NSEU weiterhin wenig gesprächsbereit zeigt, ruft diese jetzt dazu auf, den Streik auf unbestimmte Zeit zu verlängern.
Mögliche Auswirkungen auf die Produktion
Inwieweit der Streik Auswirkungen auf die Produktionszahlen hat, ist derweil nicht klar abzusehen. Laut Medienberichten ist ein Großteil der bisher streikenden Mitarbeiter in der Halbleitersparte des Unternehmens beschäftigt. Der Konzern dementierte gegenüber südkoreanischen Medien, dass es Produktionsausfälle gebe. Eine ranghohe Vertreterin der NSEU widersprach jedoch und ließ verlauten, dass die Produktion durchaus beeinträchtigt sei.