Amazfit Helio Ring im Test: Das kann die Alternative zum Samsung Galaxy Ring

Frank Hüber
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Amazfit Helio Ring im Test: Das kann die Alternative zum Samsung Galaxy Ring

Mit dem smarten Helio Ring ist Amazfit dem Samsung Galaxy Ring zuvorgekommen. Der Ring erfasst Gesundheitsdaten und Aktivität am Finger, auch in der Nacht und im Wasser. Der Test klärt, ob der Amazfit Helio Ring eine Alternative zum Samsung Galaxy Ring sein kann, wie genau er misst, wie lang der Akku hält und wie er sich trägt.

Amazfit ist vor allem für seine Smartwatches bekannt, die eine lange Akkulaufzeit bieten, kommt mit dem Helio Ring nun aber sogar Samsungs Galaxy Ring zuvor und hat für 300 Euro den Helio Ring auf den Markt gebracht. Der smarte Ring misst Gesundheitsdaten zum Schlaf, zur Fitness und zur Gesundheit am Finger und soll so vor allem auch für all jene eine Option sein, die keine Smartwatch tragen oder sie zumindest nicht in der Nacht am Handgelenk belassen möchten.

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 299,90 Euro erhalten Käufer des Amazfit Helio Ring neben dem Ring selbst die Ladestation mit USB-C-Kabel und eine Anleitung. Die Garantie beträgt zwei Jahre. Zum Verkaufsstart sind bisher nur die beiden Ringgrößen 10 (66 mm) und 12 (71,3 mm) verfügbar, die fehlenden Größen von 7 bis 13 sollen zeitnah folgen. ComputerBase testet den Helio Ring in Größe 10. Auch wenn Amazfit rät, bei unbekannter Ringgröße am Zeigefinger selbige mit einem Stück Papier oder einer Schnur zu messen, empfiehlt es sich, einen richtigen Ring zu nutzen – einerseits, da die Messung mit Papierstreifen meist eine zu große Größe ermittelt, andererseits, weil der Ring auch über das Fingergelenk passen muss. Ein Set aus Kunststoffringen zum Ausprobieren bietet Amazfit anders als Samsung aber nicht an.

Lieferumfang des Amazfit Helio Ring
Lieferumfang des Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring mit drahtloser Ladestation
Amazfit Helio Ring mit drahtloser Ladestation
Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring

Der Helio Ring erfordert zur Einrichtung die Zepp-App, die sowohl für Android (ab Android 7.0) als auch für iOS (ab iOS 14.0) verfügbar ist. Weitere Voraussetzungen für die Nutzung gibt es nicht.

Der Helio Ring im Detail

Titan-Ring für den Zeigefinger

Der Amazfit Helio Ring ist an der Außenseite aus einer matten Titanlegierung gefertigt, innen besteht er aus Kunststoff. Das Tragegefühl weicht deshalb von einem massiven Gold- oder Platinring spürbar ab – allein aufgrund des höheren Gewichts. Der Helio Ring wiegt in der Größe 10 nur 3,75 g und in Größe 12 sind es 3,82 g, ist damit aber rund 1 g schwerer als der Konkurrent von Samsung. Der Helio Ring ist immer 8 mm breit und 2,6 mm dick. Der Samsung Galaxy Ring ist ebenfalls 2,6 mm dick, aber 7 statt 8 mm breit. Damit sind beide dicker als die meisten alltäglichen nicht smarten Ringe, woran man sich ebenfalls zunächst gewöhnen muss – vor allem optisch, denn am Finger getragen ist die Dicke per se kein Problem.

Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring
Sensoren an der Innenseite des Amazfit Helio Ring
Sensoren an der Innenseite des Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring

Empfohlen wird, den Ring am Zeigefinger der linken Hand zu tragen. Er kann aber auch am Ring- oder Mittelfinger getragen werden. Nur Daumen oder kleiner Finger sind weniger geeignet, da dort die Genauigkeit geringer sein soll – nicht explizit beim Amazfit Helio, sondern generell bei allen smarten Ringen.

Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring

Die Ausrichtung des Rings am Finger ist wie beim Samsung Galaxy Ring wichtig und wird durch einen kleinen Strich am Ring gekennzeichnet. Diese Markierung muss nach innen zur Handfläche getragen werden, damit auch die Sensoren an dieser Stelle sitzen, an der die Haut am dünnsten ist. Zudem ist der Ring an der Außenseite zu etwa einem Drittel mit einem Muster versehen, das nach oben zeigen muss. In dieser Position liefert der Helio Ring die genauesten Vitaldaten. Probleme, dass sich der Ring im Alltag am Finger ständig dreht und deshalb ungenaue Daten erhebt, hat man bei Wahl der richtigen Ringgröße nicht.

Helio Ring: Kleine Markierung muss nach innen zeigen
Helio Ring: Kleine Markierung muss nach innen zeigen

Der Amazfit Helio Ring ist sehr gut verarbeitet und trägt sich dank abgerundeter Kanten sehr angenehm. Wer im Alltag bisher keine Ringe trägt, wird sich daran dennoch zunächst gewöhnen müssen. Zudem kommt ein smarter Ring am Zeigefinger sehr viel häufiger mit den Dingen in Kontakt, die man in der Hand hält, als ein dünner Ring am Ringfinger. Im Test hat dies bislang keine sichtbaren Spuren am Ring hinterlassen.

Problemlos auch beim Schwimmen

Der Helio Ring ist bis 10 ATM wasserdicht, so dass er auch beim Schwimmen getragen werden kann. Beim Händewaschen kann er ebenfalls am Finger gelassen werden, ohne Sorge haben zu müssen, dass er beschädigt wird – auch wenn Seifen formal nie abgedeckt werden, gab es im Test diesbezüglich keine Probleme. Ihn jedes Mal abzunehmen, wäre allerdings zu umständlich und würde dazu führen, dass man ihn nach kurzer Zeit nicht mehr nutzt.

Schnelles Koppeln mit der App

Der Helio Ring ist innerhalb weniger Minuten eingerichtet und einsatzbereit. In der Zepp-App wird der Ring als neu zu verbindendes Gerät ausgewählt. Er muss dann auf der angeschlossenen Ladestation liegen, um ihn zu koppeln. Nach einem eventuell verfügbaren Firmware-Update kann der Nutzer einstellen, welche Vitaldaten der Ring erheben soll, und teilweise das zeitliche Intervall bestimmen.

Der Nutzer kann entscheiden, ob er die Überwachung der Herzfrequenz, der Blutsauerstoffsättigung und des Stresslevels sowie die Schlafüberwachung aktivieren möchte, wobei bei letzterer auch die Atmung überwacht werden kann, was Amazfit noch als Betafunktion gekennzeichnet hat. Einstellungen zum Temperatursensor können hier zunächst nicht vorgenommen werden.

Die Verbindung zum Smartphone wird über Bluetooth 5.0 hergestellt. Der Ring überträgt im Hintergrund immer wieder seine Daten an die App. Öffnet man die Zepp-App, werden die Daten vom Ring ebenfalls synchronisiert.

Kabelloses Laden über Ladestation

In Größe 10 verfügt der Ring über einen integrierten Akku mit einer Kapazität von 18,5 mAh. In Größe 12 fällt er mit 20,5 mAh etwas größer aus. In der Anleitung findet sich der Hinweis, dass der Helio Ring bei Größe 7 einen Akku mit 14,5 mAh besitzen wird – entsprechend reduziert sich die Akkulaufzeit. Wie die Aufteilung der Akkukapazität auf die Größen erfolgt, ist aber noch nicht bekannt. Geladen wird der Ring kabellos über eine kleine Ladestation. Der Ring wird dabei über den Sockel gestülpt, wobei seine Orientierung wichtig ist, er also nicht achtlos auf die Ladestation gelegt werden kann. Ein Strich auf der Ladestation und am Ring kennzeichnen die richtige Orientierung des Rings. Eine LED signalisiert zudem, wenn der Ring geladen wird. Das vollständige Aufladen des leeren Rings dauert fast zwei Stunden. Die Ladestation wird über USB-C mit einem Netzteil verbunden. Ein USB-C-Kabel liegt dem Ring bei, ein Netzteil jedoch nicht.

Ladestation mit Amazfit Helio Ring
Ladestation mit Amazfit Helio Ring
Ladestation mit Amazfit Helio Ring: Die Ausrichtung ist wichtig
Ladestation mit Amazfit Helio Ring: Die Ausrichtung ist wichtig
Ladestation mit Amazfit Helio Ring: Die Ausrichtung ist wichtig
Ladestation mit Amazfit Helio Ring: Die Ausrichtung ist wichtig

Akkulaufzeit des Helio Ring

Amazfit gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 4 Tagen an und unterscheidet dabei nicht nach der Ringgröße, auch wenn die Akkugröße variiert. Der Akkustand des Rings wird in der Zepp-App angezeigt. Im Test betrug die Akkulaufzeit des Amazfit Helio Ring ziemlich genau 2,5 Tage (63 Stunden). Dabei waren alle Optionen zur Messung von Vitaldaten aktiviert, das automatische Überwachen der Herzfrequenz aber mit der mittleren Option von 10 Minuten. Alternativ sind 30 oder 5 Minuten möglich, bei 5 Minuten erhält man allerdings eine Warnung, dass die Akkulaufzeit deutlich reduziert wird, und bei 30 Minuten können die Funktionen zur Warnung bei niedriger oder hoher Herzfrequenz nicht mehr verwendet werden. Das Intervall von 10 Minuten scheint deshalb ein guter Kompromiss zu sein.

Bei der Auswertung der aufgezeichneten Daten fällt allerdings auf, dass der Ring nachts immer alle 5 Minuten misst, auch wenn 10 Minuten eingestellt sind. Nach dem Aufstehen wechselt er dann wieder auf ein Intervall von 10 Minuten.

Zudem war bei dieser Laufzeit von 2,5 Tagen für 45 Minuten der manuelle Sportmodus mit kontinuierlichem Tracking aktiviert. Im Trainingsmodus beim kontinuierlichen Aufzeichnen der Herzfrequenz und Bewegung verbraucht der Amazfit Helio Ring 15 Prozent Akkuladung pro Stunde.

Sinkt der Akkustand auf 30 Prozent, erhält man bei aktivierten Benachrichtigungen der Zepp-App eine solche auf dem Smartphone. Dem Ring selbst sieht man seinen Akkustand nicht an. Bei 20 Prozent färbt sich zwar die Anzeige in der App rot, eine erneute Warnung wird aber nicht gesendet. Irgendwann geht der Ring aus – vibrieren, um den Träger zu informieren, kann er nicht.

Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring

Die Sensoren des Helio Ring

Für die Überwachung der Gesundheit bietet der Helio Ring einen BioTracker genannten PPG-Herzfrequenzsensor, einen Temperatursensor und einen EDA-Sensor. Für die Analyse der sportlichen Aktivität des Trägers sind zudem ein 3-Achsen-Beschleunigungssensor und ein 3-Achsen-Gyroskop verbaut. So werden über den Ring auch die zurückgelegten Schritte erfasst. Im Test liegen die gemessenen Schritte etwas unter den tatsächlich zurückgelegten Schritten. Auf 100 Schritte werden im Durchschnitt 96 erfasst.

Messung der Gesundheitswerte am Finger

In der Zepp-App kann der Nutzer die Daten zur Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Blutsauerstoffsättigung, zum Stresslevel und zur Schlafüberwachung inklusive Schlafdauer und Schlafphasen einsehen. Funktionen zum Aufzeichnen eines EKGs und zum Messen des Blutdrucks bietet der Helio Ring im Gegensatz zu manchen Smartwatches nicht.

Genaue Erfassung der Herzfrequenz

Die vom Ring alle 10 Minuten erfasste Herzfrequenz erweist sich im Test als sehr genau. Sie weicht – wenn überhaupt – nur minimal (1 bis 3 Schläge) von den Messwerten einer Apple Watch und dem selbst gemessenen Puls ab.

Verlauf der Herzfrequenz in der Zepp-App
Verlauf der Herzfrequenz in der Zepp-App

Blutsauerstoffmessung erfolgt nachts

Der Blutsauerstoffgehalt wird vom Ring in der Nacht gemessen, wenn der Nutzer die Hand in der Regel ruhiger hält. Auch diese Werte decken sich mit denen einer Apple Watch. Einzelwerte können dabei durchaus niedrige Ergebnisse von unter 90 Prozent erreichen, wobei es sich um fehlerhafte Messungen handeln kann. Wichtiger als jede einzelne Messung im Blick zu haben ist jedoch die Betrachtung der Durchschnittswerte, die auch beim Helio Ring glaubhaft sind.

Die Blutsauerstoffsättigung wird vor allem nachts gemessen
Die Blutsauerstoffsättigung wird vor allem nachts gemessen

Schlafüberwachung mit Schlafphasen

Das Schlaf-Tracking erfolgt automatisch. Der Zeitpunkt des Einschlafens und Aufwachens wird sehr genau erkannt, ohne dass man manuell irgendwie eingreifen muss. Auch Schlafphasen werden vom Helio Ring erfasst und decken sich weitgehend mit denen, die parallel von einer Apple Watch registriert wurden. Interessant ist, dass Schlafphasen und Herzfrequenz in einem Diagramm überlagert dargestellt werden.

Was der Helio Ring allerdings nicht gut erkannt hat, sind Wachphasen. Wissentlich mindestens zwei Mal in der Nacht wach gewesen und am nächsten Morgen in die Zepp-App geguckt, zeigte sie im Test an, dass man kein einziges Mal wach gewesen sei.

Stress und Emotionen

Zur Messung der Gesundheitsdaten kommt zudem wie bereits erwähnt ein EDA-Sensor zum Einsatz, über den auch der Stresslevel ermittelt werden kann. Dieser wird in der Zepp-App mit einem Wert zwischen 0 (kein Stress) und 100 (hoher Stress) im zeitlichen Verlauf über den Tag, Wochen und Monaten wiedergegeben. Auch Emotionen sollen so erfasst werden können, wobei sich der Nutzer über Emotionsänderungen zwischen 7 und 21 Uhr benachrichtigen lassen kann. Wie schon bei Smartwatches muss auch beim smarten Ring gesagt werden, dass die Erfassung des Stresslevels überraschend gut funktioniert und mit dem wahrgenommenen Stress des Trägers korreliert.

Stress und Emotionen in der Zepp-App
Stress und Emotionen in der Zepp-App

Die App erstellt „KI-basierte“ Anleitungen für die Regeneration, wobei ein Bereitschaftswert Auskunft über die mentale Erholung geben soll, sofern man das kostenpflichtige Abo Zepp Aura abgeschlossen hat – der Wert ist kostenlos, die Analysen und Vorschläge dazu hingegen kostenpflichtig. Auch mehrere Aspekte der körperlichen Erholung werden bewertet und in einem Wert für die körperliche Erholung zusammengefasst. Daraus ableiten soll der Nutzer, an welchen Tagen er sich lieber eine Auszeit gönnt und wann er sportlich besonders aktiv sein kann.

Die einzelnen Werte werden in der App zunächst aufgelistet, auch zur Herzfrequenz, zum Stress und zur Blutsauerstoffsättigung. Klickt man einen Wert an, landet man in einer detaillierteren Ansicht, in der sich zeitliche Verläufe nachvollziehen lassen und weitere Einblicke und Erläuterungen gegeben werden, was die erfassten Werte bedeuten und wie man sie verbessern kann.

Im Detail führt das mitunter aber dazu, dass die Zepp-App etwas unübersichtlich wird und verschiedene Wege zum selben Ziel führen. Im Test ist ComputerBase bei den Einstellungen des Helio Ring zudem immer wieder auf noch schlechte Übersetzungen oder fehlende Inhalte gestoßen, die bisher nicht hinterlegt sind. Positiv ist aber, dass sich die Zepp-App seit dem letzten Smartwatch-Test von Amazfit spürbar verbessert hat und die Daten ansprechender und intuitiver dargestellt werden.

Sensoren an der Innenseite des Amazfit Helio Ring
Sensoren an der Innenseite des Amazfit Helio Ring

Der Nutzer kann in der App zudem eigene Ziele etwa für die täglich zurückgelegten Schritte und die Schlafenszeit definieren und sein eigenes Wohlbefinden täglich mit Smileys festhalten. Sofern man zusätzlich zum Ring eine Amazfit Smartwatch trägt, werden die Daten aus beiden Quellen für eine lückenlose Analyse und Überwachung in der Zepp-App kombiniert. Die vom Helio Ring erfassten Daten lassen sich auch mit anderen Apps wie Adidas Running, Strava, Komoot, Relive, Google Fit und Apple Health teilen.

Datenerfassung beim Sport

Ohne Display zeigt der Ring anders als eine Smartwatch beim Sport nicht die aktuellen Trainingszeiten und Werte an. In der Zepp-App kann jedoch manuell ein Sportmodus für die Sportarten Gehen, Joggen, Radfahren und Laufband gestartet werden. Dieser nutzt das GPS des Smartphones, um die zurückgelegte Distanz zu erfassen und die Route auf einer Karte darzustellen. Gleichzeitig erfasst der Ring beim Sportmodus fortlaufend die Herzfrequenz, so dass sich ihr Verlauf während des Trainings erfassen und ebenso wie Daten zur Intensität und Trittfrequenz später einsehen lassen.

Ein großer Nachteil gegenüber einer Smartwatch ist, dass man diesen Modus manuell aktivieren muss. Er wird weder automatisch gestartet noch beendet, selbst wenn man sich für 10 Minuten nicht mehr von der Stelle bewegt.

Krafttraining steht – wie vieles andere – nicht als Sportart zur Auswahl, wobei Amazfit ohnehin empfiehlt, den Ring währenddessen abzulegen. Ohne Sportmodus erfasst der Ring wie bereits erwähnt die zurückgelegten Schritte und berechnet hieraus die zurückgelegte Distanz und die verbrannten Kalorien.

Chatbot Aura AI in der Zepp-App mit passenden Fragen

Die grundlegenden Funktionen der Zepp-App sind kostenlos, Amazfit bietet aber die Abonnements „Zepp Fitness“ und „Zepp Aura“ an, die zusätzliche Funktionen wie Trainingsinhalte, Audio- und Videomaterial und einen AI-Assistenten Aura im Stil von ChatGPT beinhalten. Aura bietet neben einem Chatbot in der App, der beispielsweise über bereits vorgeschlagene Fragen erläutert, wie man seinen Schlaf verbessern kann, auch Schlafgeräusche, die sich an die erfassten Gesundheitsdaten des Nutzers anpassen, sowie detailliertere wöchentliche und monatliche Schlafberichte. Zepp Aura ist beispielsweise als Geschenkkarte für 30 Euro im Jahr erhältlich.

Fazit

Helio, der smarte Ring von Amazfit, trägt sich im Alltag angenehm und ist mit seiner Hülle aus Titan hervorragend verarbeitet. Im Alltag getragen, ohne auf ihn Rücksicht zu nehmen, hat er selbigen makellos überstanden.

Amazfit Helio Ring

Ein Vorteil des Helio Ring im Vergleich zu einer Smartwatch ist, dass er sich nachts deutlich angenehmer trägt als eine Smartwatch am Handgelenk. Wer deshalb bisher auf die Schlafüberwachung mit der Smartwatch verzichtet hat, erhält mit dem Helio Ring eine sehr gute Möglichkeit, diese Werte nun doch zu erfassen. Anders als bei einer Smartwatch, bei der die LEDs der Sensoren so weit in der Mitte der Uhr sitzen, dass man sie im Alltag nicht sieht, scheinen die grünen LEDs des Helio Ring bei Dunkelheit unter dem Ring hervor. Nachts trägt man so auch immer wieder ein Leuchten am Finger.

Die Erfassung der Gesundheitsdaten ist zuverlässig und sehr genau. Die Zepp-App zeigt viele Details zu den erhobenen Daten an, für alle Funktionen ist jedoch ein Abo notwendig. Daten vom Temperatursensor lassen sich zudem nicht einzeln einsehen. Für welche Analysen und Werte seine gemessenen Werte abseits des Zyklus-Trackings herangezogen werden, ist nicht ersichtlich. Anders als bei einigen Smartwatches kann über den Ring kein EKG erstellt oder der Blutdruck gemessen werden. Auch darüber hinausgehende Funktionen etwa zur Steuerung des Smartphones, wie sie Samsung in Verbindung mit den eigenen Galaxy-Smartphones zumindest punktuell umgesetzt hat, sind mit dem Helio Ring nicht möglich.

Helio Ring: Kleine Markierung muss nach innen zeigen
Helio Ring: Kleine Markierung muss nach innen zeigen
Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring
Amazfit Helio Ring

Im Gegensatz zu einer Smartwatch muss bei einem smarten Ring immer zum Smartphone gegriffen und die App geöffnet werden, um sich die erfassten Daten anzusehen. Zwar lassen sich auch beim Helio Ring manuell Sportarten aufzeichnen, was die fortlaufende Erfassung der Herzfrequenz startet, doch die Daten lassen sich dann eben nicht am Handgelenk bzw. am Finger direkt während des Trainings einsehen. Dafür muss das Smartphone zur Hand genommen werden. Der Helio Ring ist somit nicht geeignet, um etwa beim Joggen die Herzfrequenz in Echtzeit anzuzeigen und das Training daran anzupassen, da man dann eben nicht die ganze Zeit sein Smartphone vor Augen hat. Wer beim Training direkt aktuelle Daten sehen möchte, muss eine Smartwatch nutzen. Zudem bietet er anders als der Samsung Galaxy Ring keine automatische Workout-Erkennung, sondern dies muss immer manuell in der App gestartet werden.

Die Akkulaufzeit von nur rund 2,5 Tagen beim Helio Ring der Größe 10 und einer Akkukapazität von 18,5 mAh ist allerdings zu wenig, um zu überzeugen. Insbesondere auch, da es fast 2 Stunden dauert, bis der Ring dann wieder aufgeladen ist. Da er im Alltag weniger wahrgenommen wird als eine Smartwatch, vergisst man schnell, ihn wieder anzulegen, und hat direkt den halben Tag keine Daten erfasst. Da er sich nur mit der Ladestation laden lässt, kann er unterwegs auch nicht mal eben geladen werden, wenn er beispielsweise während der Arbeit im Büro leer ist. Im Urlaub muss man obendrein ein weiteres Ladegerät mitnehmen. Hier bietet der Samsung Galaxy Ring für 450 Euro mit seinem zusätzlichen Ladecase mehr mobilen Komfort.

Der Amazfit Helio Ring kann in den Größen 10 und 12 für 299,90 Euro bei Amazfit bestellt werden und ist somit 150 Euro günstiger als der Samsung Galaxy Ring, der allerdings auf ein Abomodell verzichtet. Der Amazfit Helio Ring ist vor allem eine Option, wenn man keine 450 Euro ausgeben möchte und auf die Informationen und den AI-Assistenten aus dem Abo verzichten kann – wobei auch der Galaxy Ring im Test erst noch beweisen muss, wie gut er sich im Alltag schlägt.

ComputerBase hat den Helio Ring leihweise von Amazfit zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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