Samsung Galaxy Z Fold 6 und Galaxy Z Flip 6 im Test: Die Definition iterativer Verbesserungen
Samsung stellt Galaxy Z Fold 6 und Galaxy Z Flip 6 ab dem 24. Juli in die Läden und will die faltbaren Smartphones durch mehrere Verbesserungen für Käufer interessant machen. Das Fold 6 überzeugt mit dünnerer und leichterer Bauweise, das Flip 6 hingegen mit größerem Akku. Beide Modelle bleiben aber teuer in der Anschaffung.
Preise und Modelle im Überblick
Nachdem der Preis des Fold schon letztes Jahr nach oben angepasst wurde, ist dies mit der aktuellen Generation erneut der Fall: Anstelle von 1.799 Euro (Fold 4) oder 1.899 Euro (Fold 5) liegt der Einstieg mit 256 GB Speicher diesmal bei 1.999 Euro. Für 512 GB ruft Samsung 2.119 Euro auf und mit 1 TB steigt der Preis des Galaxy Z Fold 6 auf 2.359 Euro. Zusätzliche Trade-in-Boni (bis zu 150 Euro) für Altgeräte (bis zu 720 Euro) und ein Jahr Samsung Care+ oder ein kostenloses Clear Case sollen eine Vorbestellung attraktiv machen. Geschieht letztere über die Samsung-Shop-App, erhalten Käufer zusätzlich 10 Prozent Rabatt. Zur Auswahl steht das Fold 6 in den Farben Silver Shadow (Testgerät), Pink und Navy sowie direkt bei Samsung auch in Crafted Black und White.
Fold 6 wird teurer, Flip 6 kostet gleich viel
Für das Galaxy Z Flip 6 belässt Samsung die Preise auf dem Niveau des Vorjahres. Das Smartphone bleibt somit bei 1.199 Euro mit 256 GB und 1.319 Euro mit 512 GB Speicher. Auch bei diesem Modell erhalten Vorbesteller einen Trade-in-Bonus (bis zu 150 Euro) zum Altgerät (bis zu 720 Euro) und ein Jahr der erweiterten Garantie Samsung Care+ oder ein kostenloses Clear Case. Bei der Vorbestellung über die Samsung-Shop-App gibt's auch bei diesem Modell zusätzlich 10 Prozent Rabatt. Bei den Farben stehen Blue (Testgerät), Yellow, Silver Shadow, Mint und nur bei Samsung direkt im Shop Crafted Black, White und Peach zur Auswahl.
Technische Daten des Galaxy Z Fold 6
Samsung Galaxy Z Fold 6 | Samsung Galaxy Z Fold 5 | Samsung Galaxy Z Fold 4 | |||
---|---|---|---|---|---|
Software | Android 14 | Android 13 | Android 12L | ||
Display | innen | 7,6 Zoll, 2.160 × 1.856, Dynamic AMOLED 2X Infinity Flex, HDR, 120 Hz | 7,6 Zoll, 2.176 × 1.812, Dynamic AMOLED 2X Infinity Flex, HDR, 120 Hz | ||
außen | 6,3 Zoll, 2.376 × 968, Super AMOLED, 120 Hz, Gorilla Glass Victus 2 | 6,2 Zoll, 2.316 × 904, Super AMOLED, 120 Hz, Gorilla Glass Victus 2 | 6,2 Zoll, 2.316 × 904, Super AMOLED, 120 Hz, Gorilla Glass Victus+ | ||
Bedienung | Touch, Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | ||||
SoC | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 | ||
GPU | Adreno 750 | Adreno 740 | Adreno 730 | ||
RAM | 12 GB LPDDR5X | 12 GB LPDDR5 | |||
Speicher | 256 GB/512 GB/1 TB, UFS 4.0 | 256 GB/512 GB/1 TB, UFS 3.1 | |||
Kameras | hinten | Weitwinkel | 50 MP, f/1.8, Dual-Pixel-AF, OIS, 23 mm, 85˚ FOV | ||
Ultraweitwinkel | 12 MP, f/2.2, 12 mm, 123˚ FOV | ||||
Tele | 10 MP, f/2.4, AF, OIS, 70 mm, 36˚ FOV | ||||
vorne | 10 MP, f/2.2 | ||||
innen | 4 MP, f/1.8, UDC | ||||
Mobilfunk | GPRS/EDGE, HSPA+, LTE Advanced Pro, 5G NSA/SA | ||||
WLAN/BT | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, UWB | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, UWB | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, UWB | ||
Ortung | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | ||||
Weitere Standards | USB-C 3.2 Gen 1, NFC | ||||
SIM | 2 × Nano-SIM + 1 × eSIM | 1 × Nano-SIM + 1 × eSIM | |||
Akku | 4.400 mAh (fest verbaut), kabelloses Laden | ||||
Größe | aufgeklappt | 153,5 × 132,6 × 5,6 mm | 154,9 × 129,9 × 6,1 mm | 155,1 × 130,1 × 6,3 mm | |
zugeklappt | 153,5 × 68,1 × 12,1 mm | 154,9 × 67,1 × 13,4 mm | 155,1 × 67,1 × 15,8 mm | ||
Gewicht | 239 g | 253 g | 263 g | ||
Schutzart | IP48 | IPX8 | |||
Preis | 1.999 Euro (256 GB) 2.119 Euro (512 GB) 2.359 Euro (1 TB) |
1.899 Euro (256 GB) 2.019 Euro (512 GB) 2.259 Euro (1 TB) |
1.799 Euro (256 GB) 1.919 Euro (512 GB) 2.159 Euro (1 TB) |
Technische Daten des Galaxy Z Flip 6
Samsung Galaxy Z Flip 6 | Samsung Galaxy Z Flip 5 | Samsung Galaxy Z Flip 4 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Software | Android 14 | Android 13 | Android 12 | |||
Display | Außen | Innen | Außen | Innen | Außen | Innen |
3,4 Zoll, 720 × 748 Pixel Super AMOLED, 60 Hz |
6,7 Zoll, 1.080 × 2.640 Pixel Dynamic AMOLED, 120 Hz |
3,4 Zoll, 720 × 748 Pixel Super AMOLED, 60 Hz |
6,7 Zoll, 1.080 × 2.640 Pixel Dynamic AMOLED, 120 Hz |
1,9 Zoll, 260 × 512 Pixel Super AMOLED, 60 Hz |
6,7 Zoll, 1.080 × 2.640 Pixel Dynamic AMOLED, 120 Hz |
|
Bedienung | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |||||
SoC | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy | Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 | |||
GPU | Adreno 750 | Adreno 740 | Adreno 730 | |||
RAM | 12 GB LPDDR5X | 8 GB LPDDR5X | 8 GB LPDDR5 | |||
Speicher | 256 GB/512 GB (nicht erweiterbar) |
128 GB/256 GB/512 GB (nicht erweiterbar) |
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1. Kamera | 50 MP, Weitwinkel, 24 mm, AF, OIS, f/1.8, LED-Blitz, 4K-Video | 12 MP, Weitwinkel, 27 mm, AF, OIS, f/1.8, LED-Blitz, 4K-Video | ||||
2. Kamera | 12 MP, Ultraweitwinkel, 12 mm, f/2.2 | |||||
Innere Kamera | 10 MP, Weitwinkel, f/2.4, Display-Blitz, 4K-Video | |||||
GSM | GPRS + EDGE | |||||
UMTS | HSPA+ | |||||
LTE | Advanced Pro | |||||
5G | NSA/SA | |||||
WLAN | Wi-Fi 6E | Wi-Fi 6 | ||||
Bluetooth | 5.3 | 5.2 | ||||
Ortung | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | |||||
Weitere Standards | USB-C, NFC | |||||
SIM-Karte | Dual-SIM (Nano-SIM + eSIM) | |||||
Akku | 4.000 mAh, fest verbaut kabelloses Laden |
3.700 mAh, fest verbaut kabelloses Laden |
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Größe (B × H × T) |
Zugeklappt | Aufgeklappt | Zugeklappt | Aufgeklappt | Zugeklappt | Aufgeklappt |
85,1 × 71,9 × 15,1 mm | 165,1 × 71,9 × 6,9 mm | 85,1 × 71,9 × 15,1 mm | 165,1 × 71,9 × 6,9 mm | 84,9 × 71,9 × 17,1 mm | 165,2 × 71,9 × 6,9 mm | |
Gewicht | 187 g | |||||
Schutzart | IP48 | IPX8 | ||||
Preis | 1.199 Euro (256 GB) 1.319 Euro (512 GB) |
1.099 Euro (128 GB) 1.159 Euro (256 GB) 1.279 Euro (512 GB) |
Faltbare Smartphones mit IP48-Zertifizierung
Nachdem sich Samsung über die letzten Jahre zunächst um einen Wasserschutz bei den faltbaren Smartphones gekümmert hat, tragen die Neulinge jetzt offiziell eine IP48-Zertifizierung, sodass Fremdkörper wie Staubkörner mit einem Durchmesser ≥ 1 mm nicht mehr in das Gerät eindringen können. Das bedeutet allerdings nicht, dass man die Modelle mit an den Strand nehmen oder auch dann zuklappen darf, wenn sich Fremdkörper auf der Innenseite befinden. Die Bildschirme sind weiterhin vergleichsweise empfindlich. Beim Auspacken warnen entsprechende Hinweise auf einer ab Werk aufgebrachten Schutzfolie den Anwender genau vor diesen Risiken.
Fold 6 ist dünner und leichter als der Vorgänger
Das Fold 6 ist im Vergleich zum direkten Vorgänger 1,3 mm dünner und 14 g leichter geworden. An das 9,9 mm dünne und 231 g leichte Honor V2 kommt Samsung damit zwar noch nicht heran, beim Mitbewerber fehlen aber IP48 und drahtloses Laden. Samsung ist damit nur noch 7 g vom Galaxy S24 Ultra entfernt und unterbietet das 240 g schwere iPhone 14 Pro Max (Test) aus dem vorletzten Jahr. In der Hosentasche fühlt sich das neue Modell weniger aufdringlich an und zieht beinahe mit normalen Smartphones gleich – noch ist es nicht so weit, doch ist jeder Schritt in diese Richtung zu begrüßen.
Das Flip 6 bleibt ein Handschmeichler
Insgesamt kleiner als das Fold 6, aber nicht dünner oder leichter als das Flip 5, fällt das Galaxy Z Flip 6 aus, das auf geschlossene Abmessungen von 85,1 × 71,9 × 15,1 mm kommt und wieder 187 g wiegt. Lediglich auf das Flächenmaß bezogen unterbietet Samsung damit alle anderen High-End-Smartphones auf dem Markt, es bleibt also ein Handschmeichler. Diesen Vorteil erkauft sich das Unternehmen mit mehr Bautiefe und einem leicht eingeschränkten Bedienungskomfort des äußeren Displays, das im Gegensatz zum Fold 6 keinen vollständigen Zugriff auf Android bietet. Da gehen die horizontal faltbaren Smartphones von Motorola bereits einen Schritt weiter. Für das 3,4 Zoll große Außen-Display bietet Samsung aber eine breite Auswahl von Widgets und viele (animierte) Hintergrundbilder an, sodass sich das Smartphone umfangreich personalisieren lässt.
Schmaler Bildschirm bleibt unkomfortabel
Allerdings fällt die Bedienung des Fold 6 außen noch immer unkomfortabel aus, obwohl Samsung das Scharnier verkleinert und den Bildschirm weiter in den linken Rahmen gezogen hat. Das Seitenverhältnis bleibt jedoch sehr schmal, sodass man sich zum Beispiel auf der Tastatur regelmäßig vertippt und Websites gequetscht aussehen.
Bestens verarbeitet sind beide neuen Smartphones, zum hochwertigen Auftritt trägt dieses Jahr der Verzicht auf glänzende Bauteile bei. Während das Flip 6 davon abgesehen seine bekannte Bauform behält, baut das Fold 6 merklich eckiger als im Vorjahr. Das geht so weit, dass sich die Kanten manchmal unangenehm in die Handinnenseite bohren.
Neue OLED-Displays leuchten viel heller
Hand angelegt hat Samsung für dieses Jahr nicht nur am Chassis, sondern auch an den Bildschirmen. Ziel war in erster Linie eine höhere Helligkeit, die der Hersteller mit bis zu 2.600 cd/m² angibt. Messungen der Redaktion bestätigen die Verbesserungen, zeigen aber, dass sich die Angabe wie gehabt nur auf einen kleineren Bildbereich bezieht und lediglich im Automatikmodus erreicht werden kann. Damit wollen Hersteller das OLED-Panel schonen und verhindern, dass Nutzer die Helligkeit manuell stets auf den höchsten Wert einstellen.
Über 2.700 nits bei kleinem Bildausschnitt
Im Test kam das Fold 6 mit dem inneren Bildschirm auf vollflächig rund 1.500 cd/m², auf knapp 2.600 cd/m² bei 20 Prozent Weißanteil und leicht über 2.700 cd/m² bei nur noch 10 Prozent Weißanteil. Das äußere OLED-Panel erreichte ähnliche Werte, knackte die 2.600 cd/m² aber erst bei einem Bildbereich von 10 Prozent. Wer die Helligkeit hingegen manuell steuern möchte, muss sich inklusive Outdoor-Boost mit 800 cd/m² begnügen.
Die Verbesserung gilt nicht nur für das teurere Fold 6, auch das Flip 6 hat einen helleren OLED-Bildschirm erhalten. Das primäre Display leuchtet ebenso bis zu knapp über 2.600 cd/m² hell, sofern der Weißanteil nicht 10 Prozent übersteigt. Bei 20 Prozent sind es noch 2.500 cd/m² und im Vollbild schafft das Panel ca. 1.300 cd/m². Damit sind beide Kandidaten deutlich besser für den Hochsommer geeignet, wenn die Sonne mit voller Wucht auf die Bildschirme scheint. Das ist bei den faltbaren Smartphones vor allem deshalb wichtig, da deren Oberflächenbeschichtung stärker reflektiert als zum Beispiel das Gorilla Armor eines Galaxy S24 Ultra (Test). Für das Außen-Display des Flip 6 hat die Redaktion eine Leuchtdichte von 1.030 cd/m² im Vollbild ermittelt.
Falz bleibt sicht- und fühlbar
Und nein, auch mit dem Jahrgang 2024 hat Samsung den Falz nicht ganz wegbekommen. Je nachdem, wie das Smartphone gegen das Licht gehalten wird, ist der Bereich, in dem das Panel gefaltet wird, mehr oder weniger stark sichtbar. Fühlbar ist der Falz immer, vor allem beim Flip 6 wischt man aufgrund der häufig vertikalen Scroll-Gesten praktisch andauernd über diesen Bereich. Der Bildschirm eines faltbaren Smartphones wird sich nach aktuellem Stand der Technik schlichtweg niemals so anfühlen wie der eines regulären Smartphones. Mit dieser Eigenschaft müssen Interessen einfach klarkommen.
Snapdragon 8 Gen 3 mit OC ab Werk
Unter der Haube zieht bei beiden Modellen der Snapdragon 8 Gen 3 „for Galaxy“ ein. Im Vergleich zum Standardmodell, mit dem sich alle anderen Smartphone-Hersteller begnügen müssen, macht Qualcomm dabei jeweils 100 MHz mehr Takt auf dem Prime-Core der CPU (Arm Cortex-X4) und auf der Adreno-750-Grafikeinheit locker. Auf den Chip packt Samsung immer 12 GB RAM, demnach auch für das Flip 6, dessen Vorgänger mit 8 GB auskommen musste. Auslöser dafür dürften vor allem die unter „Galaxy AI“ versammelten KI-Funktionen sein, die nach viel Arbeitsspeicher verlangen, wenn sie auf dem Gerät und nicht in der Cloud ausgeführt werden sollen. Aber zurück zum Chip: Im Fold 6 kühlt ihn neuerdings eine 60 Prozent größere Vapor-Chamber, im Flip 6 gibt es letztere erstmals überhaupt. Für Dauerlast geeignet sollen demnach beide Varianten sein.
Fold 6 und Flip 6 landen in Benchmarks weit vorne
Zunächst mal liefert Samsung mit dem angepassten Chip die annähernd höchste Leistung in einem Android-Smartphone ab. Die faltbaren Smartphones ziehen mit dem Galaxy S24 Ultra und den anderen Modellen dieser Serie gleich, was angesichts des gleichen Chips nicht überrascht. Die höchste Multi-Core-CPU-Leistung bekommt man derzeit nur bei Qualcomm, die höchste Single-Core-CPU-Leistung aber weiterhin nur bei Apple. Ein A17 Pro aus dem iPhone 15 Pro (Max) (Test) schneidet in dieser Disziplin rund 25 Prozent besser ab. Qualcomm wiederum liefert (teils deutlich) mehr GPU-Leistung, sodass für Spieler ein aktuelles Samsung- einem Apple-Smartphone vorzuziehen ist.
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
- 3DMark Unlimited – Steel Nomad Light (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Solar Bay (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- Basemark GPUScore: In Vitro – 1080p, 60% RT
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.0)
Vapor-Chamber hilft unter Dauerlast
Unter Dauerlast geht die Intention der Vapor-Chamber auf, da sich nach anfänglicher Peak-Leistung eine gleichmäßig hohe Performance im 3DMark abrufen lässt. Das gilt sowohl für das größere Fold 6 als auch für das kleinere Flip 6. Das trifft mit kleineren Aufs und Abs auch auf den GFXBench zu, in dem beide Smartphones zum Ende hin aber einen stärkeren Leistungsabfall verzeichnen. Vor allem für ein kompaktes Modell wie das Flip 6 fallen die Ergebnisse gut aus. Fürs Spielen braucht es demnach kein dediziertes Gaming-Smartphone, obwohl es beim Asus ROG Phone 8 Pro mehr Gaming-Zubehör gibt.
- 3DMark Steel Nomad Light Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- 3DMark Solar Bay Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- 3DMark Wild Life Unlimited Stress Test (Metal/Vulkan)
- GFXBench Manhattan 1080p Offscreen (Metal/OpenGL ES 3.1)
Größerer Akku nur für das Flip 6
Einen größeren Akku hat Samsung nur dem Flip 6 spendiert, dessen Nennladung von 3.700 auf 4.000 mAh gewachsen ist. Dieser Zuwachs von 8 Prozent spiegelt sich im Test in einer rund 10 Prozent längeren Laufzeit von 20:33 Stunden beim YouTube-Streaming in 720p bei einer Helligkeit von 200 cd/m² wider. Im PCMark fällt das Ergebnis spürbar höher aus: 11:56 Stunden stehen für ein Plus von 29 Prozent im Vergleich zum Flip 5.
Laufzeiten in YouTube und im PCMark
Das Fold 6 verbleibt bei den 4.400 mAh des Fold 5 aus dem letzten Jahr und erreicht mit einer Laufzeit von 21:02 Stunden deshalb praktisch die gleichen Werte des Vorgängers. Mit 10:54 Stunden im PCMark fällt das Ergebnis hier außerdem lediglich 2 Prozent besser als beim vorherigen Modell aus. Alle Tests wurden jeweils auf dem großen Hauptbildschirm der Innenseite ausgeführt. Beim Streaming wurde das Bild jeweils in das Vollformat gezogen, um alle Bildpunkte aktiv zu nutzen.
Bis zu 7 Stunden Screen-on-Zeit nach anderthalb Tagen
Abseits der Benchmarks hat die Redaktion für das Fold 6 auch Zahlen aus dem Alltag vorliegen. Bei der Nutzung ohne Spiele lag die Restkapazität des Akkus nach anderthalb Tagen bei 10 Prozent. Die Screen-on-Zeit belief sich auf 6 Stunden, wobei primär das große Display genutzt wurde. Die Nutzung verteilte sich in diesem Zeitraum auf YouTube, Chrome, X, Discord, YouTube Music, WhatsApp und Google Maps. Für den Alltagstest war das Always-on-Display dauerhaft aktiviert, was ab Werk nämlich nicht der Fall ist.
Das Flip 6 kam bei der intensiveren Nutzung am Wochenende mit viel Video- und Musikstreaming auf eine Screen-on-Zeit von knapp sieben Stunden bei einer Nutzungsdauer von insgesamt 24 Stunden, bevor bei noch 10 Prozent Restkapazität das Smartphone erneut geladen wurde.
Samsung bleibt konservativ beim Laden
Beim Laden gibt es für Fold 6 und Flip 6 keine Anpassungen, mit maximal 25 Watt über USB-C geht Samsung weiterhin konservativ vor. Beim Laden ausschließlich über Nacht spielt das keine Rolle, das kurze Auftanken zwischendurch läuft aber relativ langsam ab. Alternativ zum USB-Anschluss wird drahtloses Laden auf beiden Geräten mit 15 Watt unterstützt. Dabei lässt sich die Rückseite der Smartphones für das entgegengesetzte drahtlose Laden mit bis zu 4,5 Watt etwa für die Ladecases von Kopfhörern nutzen.
Software erhält 7 Jahre Support
Mehr Veränderungen gibt es dagegen beim Software-Paket, das auf beiden Smartphones installiert ist. In erster Linie ist die große Neuerung die analog zur Galaxy-S24-Serie verlängerte Software-Garantie, die sowohl sieben Jahre für neue Android-Hauptversionen als auch sieben Jahre für Sicherheits-Updates umfasst. Samsung ist damit neben den Pixel-Smartphones von Google der Maßstab schlechthin im Android-Segment.
Galaxy AI zieht auf Foldables ein
Zur Software, die sich auf den Leihgeräten zum Testzeitraum aus Android 14 mit One UI 6.1.1 und Juni-Sicherheitspatches zusammensetzte, gehört mit den beiden Neuvorstellungen jetzt auch die mit der Galaxy-S24-Serie vorgestellte Galaxy AI. Dazu zählen unter anderem die Echtzeitübersetzung von Telefonaten, Circle to Search von Google, die KI-Assistenten für Notizen, Transkription und Nachrichten sowie Generative AI für das Bearbeiten von Fotos und Videos. Die Dolmetscher-Funktion macht Gebrauch von den faltbaren Bildschirmen, sodass sich auf Innen- und Außenseite für beide Seiten des Gesprächs in unterschiedlichen Sprachen kommunizieren lässt.
Wie schon bei der Galaxy-S24-Serie sind die KI-Funktionen für den einen Anwender mehr und für den nächsten weniger relevant – das hängt ganz vom individuellen Anforderungsprofil ab. Für die Redaktion waren zum Beispiel die KI-Assistenten für Notizen und Transkription von Vorteil, doch andere Nutzer profitieren unter Umständen mehr von der Echtzeitübersetzung von Telefonaten. Galaxy AI kann aus Sicht der Redaktion insgesamt betrachtet durchaus hilfreich sein, es ist aber nicht der „Gamechanger“, der zum Kauf der Smartphones bewegt. Außerdem sind die KI-Funktionen bereits seit März als Update für die älteren Modelle Fold 5 und Flip 5 verfügbar.
Kameras fast ohne Veränderungen
Das Fold 6 nutzt das dritte Mal in Folge die gleichen Kameras. Seit dem Fold 4 gibt es praktisch keine Veränderungen, wenngleich Samsung erklärt, für das Fold 6 einen neuen Sensor für die Ultraweitwinkelkamera zu verwenden. Was daran im Detail neu sein soll, konnte das Unternehmen zur Vorstellung in Paris allerdings nicht weiter erläutern. Nachdem bis zum Flip 6 bei diesem Modell Stagnation herrschte, gibt es jetzt ein Upgrade der Hauptkamera von 12 auf 50 MP. Die neue Hauptkamera soll dabei in etwa der eines Galaxy S24+ entsprechen.
Neue 50-MP-Hauptkamera für das Flip 6
Mehr Auswahl gibt es weiterhin mit dem Fold 6, das eine Telekamera als dritte Brennweite bietet, sodass beim Zoomen im Direktvergleich eine höhere Qualität das Resultat ist. Beide Smartphones haben aufgrund ihrer Faltmechanik den Vorteil, dass ihre besseren Hauptkameras anstelle der eigentlichen Selfie-Kameras für Selbstporträts genutzt werden. Die grobkörnige Under-Display-Kamera des Fold 6 will man dafür noch am wenigsten einsetzen. Auch in diesem Punkt tritt Samsung seit mehreren Jahren auf der Stelle.
Kräftige Farben und hoher Schärfegrad
Qualitativ erhält man mit beiden Modellen sehr ähnliche Ergebnisse, wobei das Fold 6 eine leicht wärmere und das Flip 6 eine etwas kühlere Abstimmung der Aufnahmen aufweist. Das Fold 6 ist außerdem beim Zoomen durch die dedizierte dritte Linse im Vorteil, während das Flip 6 lediglich über den Sensor vergrößern kann. Beide Smartphones produzieren Fotos mit knalligen Farben und hohem Schärfegrad – eben genau so, wie man es von Samsung gewohnt ist. Das Fold 6 hat dabei einen kleinen Vorteil beim Dynamikumfang und setzt den Schwarzwert etwas dunkler. Als Käufer eines Fold 6 kann man Samsung aber durchaus fragen, warum man bei einem Foldable zu Preisen ab 2.000 Euro nicht eine Kamera auf dem Niveau des Galaxy S24 Ultra erhält.
Fazit
Samsung Galaxy Z Fold 6 und Galaxy Z Flip 6 sind evolutionäre, aber keine revolutionären faltbaren Smartphones, denn dafür fallen die Veränderungen zu klein im Vergleich zum jeweils direkten Vorgänger aus. Doch Anwender werden kaum von einem Fold 5 oder Flip 5 zu den neuen Modellen wechseln, sondern sich diesen Schritt eher von der dritten oder vierten Generation überlegen. Dann stehen auf der Habenseite deutlich mehr als die einmaligen iterativen Veränderungen, die Fold 6 und Flip 6 mitbringen.
Für beide Ausführungen sind die merklich helleren Bildschirme vor allem jetzt im Hochsommer ein Zugewinn, den man auf Anhieb im Alltag merkt. Das Plus an Leistung durch den Wechsel vom Snapdragon 8 Gen 2 zum neueren Gen 3 bekommt man hingegen nur selten mit. Allerdings lässt sich die Performance durch größere respektive erstmals verbaute Vapor-Chambers jetzt über einen längeren Zeitraum abrufen.
Relevant für den Alltag sind eher die reduzierten Abmessungen und das geringere Gewicht des Fold 6 sowie die vor allem beim Flip 6 jetzt längeren Akkulaufzeiten. Faltbare Smartphones von Samsung haben zwar immer noch nicht das Größenniveau regulärer Modelle erreicht, sie kommen diesem Ziel aber schrittweise näher, ohne den IP-Schutz aufzugeben. Was technisch bereits geht, zeigt ein chinesischer Mitbewerber, der bis vor Kurzem zwar dünner baute und größere Akkus bot, dafür aber auf den IP-Schutz und drahtloses Laden verzichten musste. Das jüngst vorgestellte Honor Magic V3 ist mit 9,2 mm erneut dünner und mit 226 g zudem leichter als das Fold 6. Drahtloses Laden und ein größerer Akku sind dort ebenfalls an Bord. Außerdem liegt ein IPX8-Schutz vor.
Samsung als Vorreiter faltbarer Smartphones muss demnach langsam aufpassen und darf sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen, wenn der Konzern langfristig gesehen der Marktführer bleiben will. Die beiden Neuauflagen bringen dafür aber noch genügend Verbesserungen mit – sie sind die Definition iterativer Verbesserungen. Bei zukünftigen Modellen muss der Hersteller allerdings mehr abliefern. Dass faltbare Smartphones im Laufe der Zeit günstiger werden, diese Hoffnung darf man mit der sechsten Generation als interessierter Kunde aber endgültig aufgeben. Stattdessen haben sie sich fest als Ultra-Premium-Geräte noch oberhalb der normalen Flaggschiffe etabliert.
- Abmessungen und Gewicht reduziert
- Deutlich hellere Displays
- Sehr hohe Leistung
- IP48-Schutz
- Hochwertige Verarbeitung
- Gute Akkulaufzeiten
- Kamera (noch) ausreichend gut
- Sieben Jahre Software-Updates
- Teils hilfreiche Galaxy AI
- UWB für digitale Autoschlüssel
- Äußeres Display bleibt unkomfortabel
- Kameras stagnieren seit Jahren
- Kein Wi-Fi 7 an Bord
- Konkurrenz aus China bietet mehr
- Preis erneut gestiegen
- Deutlich helleres Display
- Sehr hohe Leistung
- Upgrade auf 12 GB RAM ohne Aufpreis
- IP48-Schutz
- Hochwertige Verarbeitung
- Akkulaufzeiten verbessert
- Sieben Jahre Software-Updates
- Teils hilfreiche Galaxy AI
- Abmessungen und Gewicht unverändert
- Kein Wi-Fi 7 an Bord
ComputerBase wurden das Galaxy Z Fold 6 und das Galaxy Z Flip 6 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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