SearchGPT: OpenAI präsentiert Prototyp generativer AI-Suchmaschine
Schon länger wurde mit einer AI-Suchmaschine von OpenAI gerechnet. Nun hat das Unternehmen die Testphase von SearchGPT angekündigt. Nachdem Microsoft gestern die generative AI-Suchfunktion für Bing vorgestellt hat, bringt nun also auch OpenAI einen Google-Konkurrenten in Stellung.
Erste Einblicke bietet ein Blog-Eintrag. Die AI-Suchfunktion folgt dem bekannten Aufbau. Nach einer Suchanfrage erscheint eine Textzusammenfassung mit Bildern, Quellen-Links und weiterführenden Inhalten – nur eben im ChatGPT-Design. Angezeigt werden zudem Vorschläge für neue Suchanfragen, die zum Thema passen. Im Kern ist es also dasselbe Vorgehen wie bei Googles AI Overview oder Perplexity.
Von ChatGPT setzt sich die neue Suche ab, weil diese explizit darauf ausgelegt ist, Echtzeit-Informationen aus dem Web auszuwerten. Zudem spricht OpenAI von „klaren Links zu relevanten Quellen“, die man ausgeben möchte.
Partnerschaft mit Verlagen
Quellen sind insbesondere die Inhalte der Presseverlage, mit denen man eng kooperieren will, um die AI-Suchmaschine zu realisieren. OpenAI betont mehrfach, wie wichtig die Partnerschaften seien. So habe auch die AI-Suche weiterhin das Ziel, Nutzer zu den Inhalten der Verlage zu führen. Wie das gelingt, will man in nächster Zeit ebenfalls testen.
Copyright-Fragen sind also ein Aspekt, den OpenAI von Anfang an thematisiert. Das Vorgehen passt zur bisherigen Strategie, in den letzten Monaten hat das Unternehmen zahlreiche Abkommen mit Verlagen abgeschlossen. Dazu zählen neben der Nachrichtenagentur Associated Press auch Axel Springer, News Corp. mit Titeln wie dem Wall Street Journal sowie das Nachrichtenmagazin Time.
Dass OpenAI auf renommierte Magazine setzt, kann auch als Versuch gewertet werden, die Qualität der Antworten zu erhöhen. Je solider die Quelle, desto geringer die Chance, dass Antworten komplett fehlschlagen. Eine Erkenntnis aus Googles AI-Overview-Desaster war, dass die irreführenden und falschen Antworten zum Teil auf alten Reddit-Postings basierten. Interessant wird dennoch zu beobachten sein, wie zuverlässig SearchGPT am Ende arbeitet.
Auch ohne Partnerschaft sollen Verlage mehrere Optionen haben, um OpenAIs Datenzugang zu kontrollieren. So soll es möglich sein, dass Inhalte nur in SearchGPT auftauchen, nicht aber für das generative KI-Training erfasst werden.
Wahrscheinlicher Grund für diesen Schritt: Man will Klagen vorbeugen. Bei ChatGPT laufen diese schon. Zu den Klägern zählen auch Verlage wie die New York Times.
SearchGPT-Zugang über Warteliste
Frei zugänglich ist SearchGPT noch nicht, bislang kann nur eine kleine Gruppe von Nutzern und Verlagen die AI-Suchmaschine testen. Vorerst will OpenAI auch weiter Feedback sammeln. Wer SearchGPT selbst testen möchte, kann sich auf einer Warteliste eintragen.