Ubisoft & Blockchain: Publisher hält mit neuem Spiel an NFT-Idee fest

Max Doll
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Ubisoft & Blockchain: Publisher hält mit neuem Spiel an NFT-Idee fest
Bild: Ubisoft

Ubisoft halt entgegen aller Trends weiterhin an der Idee fest, NFTs mit Videospielen zu verbinden und hat dazu einen neuen Partner gefunden. Um „Web3“-Ideen in das kommende Taktik-Rollenspiel Champions Tactics: Grimoria Chronicles zu integrieren, kommt double jump.tokyo ins Spiel.

Zusammen „beschleunigen“ beide Unternehmen die „globale Adoption von Web3-Spielen“, verrät die Pressemitteilung. double jump.tokyo steuert das NFT-Know-how bei. Das Unternehmen sei ein „führender Blockchain-Anwendungsentwickler“ und „Anbieter erfolgreicher Web3-Spiele in Japan“. Der erste Schritt der Kooperation: Für Champions Tactics wird die Blockchain des Unternehmens beigesteuert, an die die NFTs im Spiel gebunden werden. double jump.tokyo liefert aber nicht nur Web3-Technologien, sondern wird auch das Marketing für das Spiel in Asien übernehmen.

Champions Tactics: Grimoria Chronicles wird als „taktisches PvP-RPG“ für den PC beschrieben und soll noch 2024 erscheinen. Dahinter steckt laut einem Trailer mit frühen Gameplay-Szenen eine Art Sammelkartenspiel mit Boardstrategie-Anleihen. Spieler erzeugen darin „tausende einzigartiger Helden“ mit unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, die dann als Spielfigur auf dem Spielfeld im Kampf gegen die Truppe anderer Spieler eingesetzt werden.

NFTs im Mittelpunkt

Wie NFTs mit dem Spiel zusammenhängen, ist noch nicht in Gänze klar. Das bisherige Marketing setzt den Web3-Bezug allerdings an oberste Stelle. Interessierte konnten sich bereits knapp 10.000 in verschiedene Seltenheitsklassen unterteilte „Warlords“ sichern.

Dabei handelt es sich um einen an die Ethereum-Blockchain gebundenen digitalen Sammelgegenstand, der als Profilbild dient und früheren Zugriff auf die Spielfiguren in Champions Tactics sowie das kostenlose Craften von fünf dieser Champions ermöglicht. Zusätzlich wirbt Ubisoft mit exklusiven Ingame-Boni und Perks.

Grob zeichnet sich so bereits ab, wie NFTs funktionieren: Anzunehmen ist, dass Warlords und Champions in NFT-Form gehandelt werden können. Künstliche Verknappung beliebig produzierbarer Güter, spielerische Vorteile und die Verknüpfung mit dem Core-Gameplay schaffen dafür die nötige Ausgangslage, um das Konzept attraktiv zu machen.

Ubisoft gegen den Trend

Damit schwimmt Ubisoft klar gegen den Trend. Bislang haben NFT-Spiele keinen durchschlagenden Erfolg verzeichnen können und auch um Ubisofts NFT-Plattform Quartz, der Versuch, Skins und Co an Spieler zu binden, ist es still geworden – zumal der Markt eingebrochen ist.

Das hartnäckige Festhalten an NFTs könnte man als weitere Ubisoft-Irrfahrt abtun, bei der sich der Publisher nachhaltig verrennt. Er ist allerdings nicht der Einzige. Auch Square Enix sieht in NFTs die Zukunft. Das sich das Konzept in Spielen bislang trotzdem nicht durchgesetzt hat, liegt genau daran: NFTs sind Mikrotransaktionen 2.0, bislang vorgestellte Titel wirken wie eine dystopische Hamsterrad-Hölle, die jede Kritik an NFTs bestätigt und auf die Spitze treibt. Spieler und Angestellte teilen den Eindruck dabei: Ubisoft-Mitarbeiter hatten das Quartz-Konzept „als weiteren Weg, Geld zu melkenbeschrieben.