Ugreen DXP2800 im Test: Auch ein kleines NAS kann schnelle Hardware haben

Frank Hüber
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Ugreen DXP2800 im Test: Auch ein kleines NAS kann schnelle Hardware haben

Mit dem DXP2800 greift Ugreen mit schneller Hardware, flinkem Netzwerk und hervorragender Verarbeitung auch bei 2-Bay-NAS-Systemen Synology und QNAP an. Für einen Verkaufspreis von voraussichtlich 400 Euro ist das NAS aber nicht konkurrenzlos, zumal im Test Probleme mit der Schreibgeschwindigkeit auftraten.

DXP2800 ist das kleinste 2-Bay-NAS

Das DXP2800 ist das kleinste NAS unter den neuen Modellen von Ugreen. In wenigen Tagen sollen die NAS-Systeme im Handel verfügbar werden, nachdem sie bislang nur über Kickstarter gekauft werden konnten. Grund genug, auch das Ugreen DXP2800 für bis zu zwei Laufwerke in einem Test ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Mit Ugreen DXP4800 (Test), DXP4800 Plus (Test), DXP480T Plus (Test) und DXP6800 Pro (Test) hat ComputerBase fast die gesamte Modellpalette des Herstellers abgedeckt und die Entwicklung des Betriebssystems UGOS Pro nicht nur im Betatest begleitet.

Mit Intel-N100-CPU (1,00 GHz, 4 Kerne, 4 Threads) und 8 GB RAM ist die technische Basis des DXP2800 identisch zu der des DXP4800. Lediglich bei den Netzwerkschnittstellen wird mit einer 2,5-Gigabit-LAN-Schnittstelle weniger geboten, denn auch das Ugreen DXP4800 weist bereits zwei 2,5-GbE-Ports auf. Nicht verzichtet werden muss hingegen auf M.2-Steckplätze für NVMe-SSDs, die wahlweise als Cache oder auch als Volumes genutzt werden können. USB-C und ein HDMI-Ausgang sind ebenfalls vorhanden, ein SD-Kartenleser hingegen nicht.

Lieferumfang der Ugreen DXP2800
Lieferumfang der Ugreen DXP2800
Netzteil und Zubehör der Ugreen DXP2800
Netzteil und Zubehör der Ugreen DXP2800
Ugreen DXP2800
Ugreen DXP2800

Preise der Ugreen-NAS zum Verkaufsstart

Kurz vor dem Start der NAS-Systeme von Ugreen in den allgemeinen Verkauf lohnt sich noch einmal ein Blick auf die Preise der Produkte im zeitlichen Verlauf. In welcher Konkurrenz sich das DXP2800 für 399,99 US-Dollar befindet, wird auf der letzten Seite des Testberichts genauer analysiert.

Preise der Ugreen-NAS
Modell Unverbindliche Preisempfehlung Super-Frühbucherpreis auf Kickstarter Kickstarter-Preis am 19.4. UVP im Handel
Ugreen DXP2800 399,99 US-Dollar 239 US-Dollar 259 US-Dollar ? Euro
Ugreen DXP4800 599,99 US-Dollar 359 US-Dollar 389 US-Dollar ? Euro
Ugreen DXP4800 Plus 699,99 US-Dollar 419 US-Dollar 454 US-Dollar ? Euro
Ugreen DXP6800 Pro 999,99 US-Dollar 599 US-Dollar 649 US-Dollar ? Euro
Ugreen DXP8800 Plus 1.499,99 US-Dollar 899 US-Dollar 974 US-Dollar ? Euro
Ugreen DXP480T Plus 799,99 US-Dollar 479 US-Dollar 519 US-Dollar ? Euro

Test des DXP2800 bewusst verschoben

ComputerBase hat den Test des Ugreen DXP2800 NASync bewusst nach hinten verschoben. Eigentlich war das DXP2800 sogar das erste Ugreen-NAS, das ComputerBase für einen Test zur Verfügung stand. Früh zeigte sich jedoch ein Problem bei der Schreibleistung des NAS. Sie sackte aus unerklärlichen Gründen immer wieder in den zweistelligen Bereich um rund 80 MB/s ab. Beim Lesen von den Laufwerken im NAS waren die Übertragungsraten hingegen normal. Da die Software noch in einem frühen Stadium war und Ugreen den Fehler umgehend nachvollziehen konnte, wurde der Test auf eine Version verschoben, mit der der Hersteller das NAS auch tatsächlich an Kunden ausliefert. Im Test kommt nunmehr Version 1.0.0.940 zum Einsatz, doch auch sie weist weiterhin das Problem mit teils stark schwankenden Schreibraten auf. Die beiden folgenden Screenshots zeigen das Problem anschaulich am Beispiel des Tools NAS Performance Tester bei der Übertragung einer 400 MB und 2.000 MB großen Datei. In beiden Fällen kommt es zu langsamen Übertragungen auf das NAS, was mit dem Speichermanagement zusammenhängen könnte. Warum dies nur beim DXP2800 auftritt, ließ sich bislang allerdings nicht klären. RAM, SSDs und HDDs wurden sicherheitshalber ausgetauscht, sie können als Fehlerquelle ausgeschlossen werden. Auf einem DXP6800 Pro und DXP4800 mit zwei HDDs im RAID 1 treten die Probleme zudem nicht auf.

Einbruch der Übertragungsrate beim Schreiben auf das DXP2800

Die Übertragungsraten zeigen, dass auf dem DXP2800 somit ebenfalls durchaus mit mehr als 250 MB/s geschrieben werden kann, also am Limit der 2,5-Gigabit-LAN-Schnittstelle, es dafür aber keine Garantie gibt und die Übertragung auch auf 80 MB/s einbrechen kann. Da ComputerBase in den Benchmarks immer den Durchschnitt aus zahlreichen Übertragungen ermittelt, relativiert sich in den Diagrammen dieses Verhalten etwas.

Technik und Funktionen des DXP2800

Intel N100 und 8 GB DDR5

Wie bereits kurz erwähnt, steckt auch im DXP2800 der Intel N100 aus der Alder-Lake-N-Familie, der in dem DXP4800 genutzt wird. Konkurrenten wie TerraMaster setzen in der 424er-Serie beispielsweise auf den fast identischen Intel N95. Der N100 gilt in vielerlei Hinsicht nicht nur bei NAS als eierlegende Wollmilchsau. Er verfügt über vier CPU-Kerne ohne Multi-Threading, bietet also auch vier Threads. Der Prozessor kann maximal mit 3,40 GHz im Turbomodus takten.

Blick ins Innere der Ugreen DXP2800
Blick ins Innere der Ugreen DXP2800

Als Mobile-CPU beträgt die TDP nur 6 Watt, so dass sich auch sparsame Systeme mit ihm realisieren lassen. Vor allem aber erlaubt dies eine passive Kühlung der CPU. Hierauf vertraut auch Ugreen im DXP2800, das gesamte System wird allerdings dennoch über einen Lüfter gekühlt, der Frischluft über die Rückseite durch das System und vor allem an den beiden HDDs vorbei ins System befördert. Als einziges NAS von Ugreen ist der 92-mm-Lüfter dabei sogar entkoppelt, so dass sich seine Vibrationen nicht aufs System übertragen. Um das NAS vor Staub zu schützen, liegt dem DXP2800 ein Staubfilter bei. Er wird vor dem Lüfter an der Rückseite des NAS angebracht und hält magnetisch. So kann er jederzeit schnell gereinigt werden, ohne erst Schrauben lösen zu müssen.

Ugreen DXP2800: Klappe an der Unterseite für Zugriff auf das RAM-Modul
Ugreen DXP2800: Klappe an der Unterseite für Zugriff auf das RAM-Modul
Ugreen DXP2800: 8 GB DDR5 von Samsung
Ugreen DXP2800: 8 GB DDR5 von Samsung
Ugreen DXP2800: RAM-Upgrade mit einem 16-GB-Modul möglich
Ugreen DXP2800: RAM-Upgrade mit einem 16-GB-Modul möglich

Wie bei den anderen NAS-Modellen nutzt Ugreen im DXP2800 DDR5-Speicher, obwohl der N100 auch DDR4 unterstützen würde, was potenziell günstiger wäre. Der DDR5-SODIMM im DXP2800 taktet erneut mit den maximal möglichen 4.800 MHz. Da die Plattform nur einen Speicherkanal bietet, kann der RAM im DXP2800 nur aufgerüstet werden, wenn das einzige RAM-Modul ausgebaut und gegen ein anderes ersetzt wird. So lassen sich offiziell auch 16 GB verbauen. Das RAM-Modul ist über eine Klappe an der Unterseite zugänglich, ohne dass das NAS erst auseinandergenommen werden muss.

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SoC: Intel N100
x86
1,00 GHz, 4 Kern(e), 4 Thread(s)
Intel Pentium Gold 8505
x86
1,20 GHz, 5 Kern(e), 6 Thread(s)
Intel Core i5-1235u
x86
1,30 GHz, 10 Kern(e), 12 Thread(s)
RAM: 8.192 MB
Festplatteneinschübe: 2 4 6 8 4
S-ATA-Standard: I/II/III
HDD-Format: 2,5" & 3,5" M.2
RAID-Level: Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1 Einzellaufwerk, JBOD, RAID 0, RAID 1
RAID 5, RAID 5 + Hot Spare, RAID 6, RAID 10
M.2-Ports für SSD-Cache: 2
I/O-Ports: 1 × 2,5-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI
2 × 2,5-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI, SD-Card-Reader
1 × 2,5-Gbit-LAN
1 × 10-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 1 × USB 3.1 Typ C
HDMI, SD-Card-Reader
2 × 10-Gbit-LAN
2 × USB 2.0, 2 × USB 3.0, 2 × TB4
HDMI, SD-Card-Reader, PCIe-Slot
1 × 10-Gbit-LAN
1 × USB 3.0, 2 × TB4
HDMI, Audio-Ausgang
Wake on LAN: Ja
Verschlüsselung: AES-256 (ordnerbasiert)
Lüfter: 1 × 92 × 92 × 25 mm
(entkoppelt)
1 × 140 × 140 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
2 × 92 × 92 × 25 mm
(nicht entkoppelt)
? 3
(nicht entkoppelt)
Netzteil: 60 Watt (extern) 120 Watt (extern) 150 Watt (extern) 250 Watt (intern) ? (extern) 140 Watt (extern)
Maße (H×B×T): 177,0 × 109,0 × 231,0 mm 179,0 × 178,0 × 258,0 mm 200,0 × 293,0 × 258,0 mm ? 52,6 × 178,0 × 142,6 mm
Leergewicht: 2,55 kg 3,90 kg 6,30 kg ? kg 0,86 kg
Preis: 399,99 $ 599,99 $ 699,99 $ 999,99 $ 1.499,99 $ 799,99 $

HDMI-Ausgang für Videostreaming

Wie alle NAS von Ugreen bietet auch das DXP2800 dank integrierter Intel UHD Graphics einen HDMI-Ausgang, der 4K mit 60 Hz ausgeben kann. Schließt man ein Display am NAS an, kann man bisher ausschließlich Videoinhalte vom Smartphone über die Ugreen-App an das NAS streamen. Lokale Inhalte lassen sich trotz inzwischen freigegebenem Video Center noch nicht wiedergeben und auch die virtuellen Maschinen erlauben keine Ausgabe des Bildsignals über den HDMI-Anschluss.

Ugreen DXP2800: Anschlüsse an der Rückseite
Ugreen DXP2800: Anschlüsse an der Rückseite

Zwei SATA-HDDs oder -SSDs

Das DXP2800 bietet zwei Einschübe für 3,5-Zoll-HDDs oder 2,5-Zoll-SSDs mit SATA. Während die HDDs über einen einrastenden Schiebemechanismus, der über die Unterseite der Laufwerksrahmen gelöst werden kann, werkzeug- und schraubenlos eingesetzt werden können, müssen SSDs – wie bei NAS-Systemen aller Hersteller üblich – auf den Trägern verschraubt werden. Ugreen liefert erneut sowohl Schrauben als auch Schraubendreher mit. Gleiches gilt für ein Netzwerkkabel.

Laufwerksrahmen der Ugreen DXP2800
Laufwerksrahmen der Ugreen DXP2800
Lieferumfang der Ugreen DXP2800
Lieferumfang der Ugreen DXP2800

Auch die beiden Laufwerksrahmen des DXP2800 sind durchnummeriert, wodurch die Reihenfolge der Laufwerke beim gleichzeitigen Herausnehmen beider Einschübe nicht durcheinandergerät. Die Rahmen werden einfach ins Laufwerk geschoben und rasten dort ein. Um sie herauszunehmen, muss lediglich der untere Bereich am Rahmen gedrückt werden und die Arretierung wird gelöst. Die Laufwerksrahmen können im NAS gesichert werden, was aber nur verhindert, dass sie ohne Werkzeug gelöst werden können – ein Diebstahlschutz ist dies nicht.

Zwei M.2-NVMe-SSDs als Volume und SSD-Cache

Auch das kleinste NAS von Ugreen bietet zwei M.2-Steckplätze, die für NVMe-SSDs im 2280-Format genutzt werden können. Diese können wahlweise für einen SSD-Cache oder aber selbst als Laufwerke konfiguriert werden. Einschränkungen wie mitunter bei anderen NAS-Herstellern gibt es in dieser Hinsicht nicht. Es lässt sich so auch nur eine M.2-SSD in Verbindung mit HDDs verwenden oder gänzlich auf HDDs verzichten.

Ugreen DXP2800: 2 M.2-Steckplätze für Cache oder Volumes
Ugreen DXP2800: 2 M.2-Steckplätze für Cache oder Volumes
Ugreen DXP2800: Die M.2-Sots im Inneren
Ugreen DXP2800: Die M.2-Sots im Inneren
Ugreen DXP2800: Die M.2-Sots im Inneren
Ugreen DXP2800: Die M.2-Sots im Inneren

Während Ugreen bei den anderen NAS-Systemen eine verschraubte Klappe an der Unterseite platziert hat, über die man die Steckplätze und den RAM erreicht, ist dies beim kleinen DXP2800 anders gelöst. Da das Mainboard an der Seite des NAS sitzt, ist die Platine über die Innenseite des NAS zugänglich. Hier sind die beiden M.2-Steckplätze untergebracht. Die SSDs werden somit eingebaut, indem beide Laufwerksrahmen entnommen und dann die SSDs mit etwas Fingerspitzengefühl eingesetzt werden. Die SSDs werden auch nicht wie sonst verschraubt, sondern zwei Kunststoffhalterungen lassen sich am Ende der SSDs umklappen, um sie zu halten. Wärmeleitpads hat Ugreen direkt ab Werk an der Innenseite des NAS aufgebracht. Von ihnen muss bei der Montage nur noch die Folie entfernt werden.

Während die Installation so etwas fummeliger ist als bei den größeren Modellen, hat diese Platzierung den Vorteil, dass auch die beiden M.2-SSDs nun etwas von der kühlen Luft des hinteren Lüfters abbekommen. Im Test werden die M.2-SSDs deshalb trotz direkt daneben platzierter HDD maximal 53 °C warm, was völlig unproblematisch und weit von einer thermischen Drosselung entfernt ist.

Auch das kleinste NAS bietet 2,5-Gigabit-LAN

Neben dem Ugreen DXP480T Plus ist das DXP2800 das einzige Modell im Portfolio, das nur einen LAN-Anschluss besitzt. Im Gegensatz zum DXP480T Plus, das auf 10-Gigabit-Ethernet setzt, kommt beim DXP2800 jedoch 2,5-Gigabit-LAN zum Einsatz. Einen PCIe-Slot, um eine weitere, schnellere Netzwerkkarte in das DXP2800 einzusetzen, weist das NAS nicht auf.

Ugreen DXP2800: Anschlüsse, Power-Taste und LEDs an der Vorderseite
Ugreen DXP2800: Anschlüsse, Power-Taste und LEDs an der Vorderseite
Ugreen DXP2800: Anschlüsse an der Rückseite
Ugreen DXP2800: Anschlüsse an der Rückseite

USB-C und USB-A

Bei den Anschlüssen bietet das DXP2800 ebenfalls weniger als die meisten anderen Modelle von Ugreen. Während Thunderbolt 4 ohnehin nur die größeren NAS mit schnellerem Prozessor aufweisen, verzichtet das DXP2800 im Vergleich zum DXP4800 auch auf den SD-Kartenleser. Das DXP2800 bietet zwei USB-A-2.0-Buchsen, zwei USB-A-3.0-Ports und eine USB-C-3.1-Schnittstelle. An der Vorderseite sind der USB-C-Port und ein USB-A-3.0-Anschluss platziert, die beiden USB-2.0-Schnittstellen und die zweite USB-3.0-Buchse sind an der Rückseite verbaut.

Neben den Ports an der Vorderseite sind die LEDs für das System und die beiden Laufwerke sowie der Power-Button untergebracht. LAN, der Anschluss für das Netzteil und der HDMI-Ausgang sind hingegen an der Rückseite zu finden. Das externe Netzteil mit Hohlstecker liefert bis zu 60 Watt.

Die Verarbeitung ist hervorragend

Wie schon bei den anderen NAS-Systemen von Ugreen gibt es an der Verarbeitung des DXP2800 nichts auszusetzen. Das Metallgehäuse ist hervorragend verarbeitet, alles greift und passt perfekt ineinander. Dies zeigt sich auch beim Blick ins Innere des NAS. Einen Grund, das System zu öffnen, hat der Nutzer aber nicht. Eine interne SSD wie bei den größeren Modellen gibt es nicht, der Speicher für das System ist fest verlötet. Lediglich der Lüfter ließe sich problemlos tauschen, da er auf einen normalen 4-Pin-Anschluss setzt. Der passive Kühlkörper der CPU zieht sich fast über die gesamte Platine. Wer den Blick ins Innere wagen möchte, muss sich wieder von hinten nach vorne durch das NAS arbeiten, bis der innere Käfig herausgezogen werden kann.

Inbetriebnahme des Ugreen-NAS

Auf die Inbetriebnahme der NAS-Systeme von Ugreen ist ComputerBase bereits mehrfach in den letzten Testberichten eingegangen, weshalb dieser Abschnitt bewusst kurz gehalten wird.

Um das System nach dem Einbau der Laufwerke zu konfigurieren, kann die Adresse find.ugnas.com im Browser aufgerufen und so auf die Web-Oberfläche des NAS zugegriffen werden. Der Nutzer wird dabei inzwischen an die Hand genommen und ihm werden wichtige erste Schritte erläutert. Wichtigster Punkt ist zunächst das Anlegen eines Speicherpools und Volumes, um Freigabeordner erstellen zu können, damit man überhaupt Daten auf dem NAS speichern kann. Auch wenn das DXP2800 weniger Laufwerke nutzen kann, unterscheidet sich dies nicht grundlegend von den anderen Systemen. Bei der Laufwerkskonfiguration kann nun aufgrund der limitierten Festplattenanzahl allerdings nur noch zwischen Basic, JBOD, RAID 0 und RAID 1 gewählt werden. Btrfs unterstützt auch das DXP2800 neben ext4.

Ugreen UGOS Pro auf dem DXP2800
Ugreen UGOS Pro auf dem DXP2800

Das Betriebssystem für die NAS-Systeme von Ugreen, UGOS Pro, befindet sich weiterhin in der Entwicklung. Der Hersteller hat jedoch bereits zahlreiche Verbesserungen vorgenommen. Eine zentrale Baustelle ist nach wie vor die fehlende Verschlüsselung der Dateien und Ordner direkt auf dem NAS. Die Ordnerverschlüsselung ist noch immer geplant, einen Termin gibt es aber noch nicht. Über kürzliche und geplante Updates informiert Ugreen inzwischen auf der eigenen Website.

Nachdem mit UGOS Pro 1.0.0.0770 mit dem DXP6800 Pro virtuelle Maschinen auf dem NAS hinzugekommen sind, um Linux oder Windows direkt auf dem NAS zu virtualisieren, kommt beim DXP2800 inzwischen Version 1.0.0.0940 zum Einsatz. Aus eingangs genannten Gründen wurden alle Tests noch einmal mit dieser Version durchgeführt, obwohl das NAS eigentlich bereits vor Monaten komplett durch den Testparcours geschickt wurde.

Virtuelle Maschinen auf dem Ugreen-NAS

Video Center und Netdisk

Mit der neuen Firmware ist nun auch das Video Center alias Videozentrum als App auf dem NAS verfügbar. Über die App können Videoinhalte auf dem NAS verwaltet und an andere Netzwerkgeräte im lokalen LAN gestreamt werden. Um Informationen zu Videos abzurufen, kann man die Datenbank mit The Movie Database über die API verbinden, so dass man beispielsweise Inhaltsangaben, Informationen zu den Schauspielern und Cover zu Videos abrufen kann.

Darüber hinaus hat Ugreen die Netdisk-App freigegeben, mit der sich Datensicherungs- und -synchronisierungsaufgaben im Netzwerk erledigen lassen. Derzeit kann aber nur eine Netdisk-Verbindung mit Microsoft OneDrive erstellt werden.

Installation eines alternativen Betriebssystems

Auch auf dem DXP2800 lässt sich ein alternatives Betriebssystem installieren. Da man das Boot-Laufwerk nicht ausbauen kann, aber ein WatchDog im BIOS aktiv ist, muss man diesen zunächst deaktivieren. Hierfür drückt man während des Boot-Vorgangs Strg + F12 und wählt im Menü „Enter Setup“. Nun wird im Menü „Advanced“ der WatchDog deaktiviert und ein anderes Boot-Laufwerk als der eMMC-Speicher unter „Boot“ ausgewählt. Werden die Einstelllungen gespeichert, werden sie so auch übernommen. Geht man nämlich den anderen Weg über Grub und den Befehl exit, gelangt man zwar auch ins BIOS und kann Änderungen vornehmen, diese werden dann aber nicht gespeichert. Ohne jedoch den WatchDog zu deaktivieren, startet das System alle drei Minuten neu, da UGOS nicht eingreift.

Hat man diese Hürde der BIOS-Konfiguration genommen, kann jedes beliebige andere Betriebssystem auf dem DXP2800 installiert werden – sei es ein spezielles NAS-OS wie Unraid, TrueNAS bzw. OMV oder auch ein Desktop-Betriebssystem wie Windows oder Linux. Nutzt man dafür beispielsweise eine M.2-SSD, wird auch das UGOS Pro auf dem eMMC nicht beeinträchtigt und man kann jederzeit wieder zurück zu dem Betriebssystem von Ugreen wechseln. Dafür empfiehlt es sich, den eMMC-Controller im NAS in den Chipset-Einstellungen zu deaktivieren, damit der Flash-Speicher nicht aus Versehen überschrieben wird.