YMTC-Speicherhersteller: Explosives Wachstum in den nächsten Jahren, Klage gegen Micron
Der CEO von YMTC, zugleich Chairman der CSIA, erwartet großes Wachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren, nicht nur durch neue Technologien und Chips, sondern auch durch Packaging. Damit sollen US-Restriktionen überwunden werden. Parallel dazu verklagte YMTC zuletzt Micron wegen angeblicher Patentverletzungen.
Chen Nanxiang, Chairman der großen China Semiconductor Industry Association (CSIA) und Kopf von Chinas größtem Speicherhersteller Yangtze Memory Technologies Corporation (YMTC) wird aus einem Bericht des chinesischen Staatsfernsehens (CCTV) mit den Aussagen zitiert, dass das Land neue Wege für die Halbleiterindustrie gehen und sich nicht mehr auf das bisherige „alte“ Modell von Universitäten und Forschungseinrichtungen verlassen werde. Daraus folgend könnte ein explosives Wachstum in den kommenden drei bis fünf Jahren entstehen, das bisher noch nicht der Fall ist.
Wie genau dies erreicht werden soll, erklärt Nanxiang aber nicht. Es heißt zwar, dass sich Moores Law verlangsame und Packaging eine größere Rolle übernehmen, aber dieser Tenor ist bereits seit einigen Jahren deutlich geworden. Weiter führt er aus, dass Packaging-Technologie vielleicht sogar die Foundry-Technologie als wichtigsten Baustein ablösen könne. Spezialisierte Chips für ganz spezifische Anwendungen können ebenfalls helfen, Chinas heimische Industrie zu unterstützen. Chinas Politik und Industrie sei aber noch immer auf der Suche nach dem besten Weg für die Zukunft, heißt es weiter.
Hinsichtlich Advanced Packaging, wie es die Welt aktuell versteht, hat China bisher wenig vorzuweisen. Die letzten Erfolge in der Chip-Fertigung basieren zum Großteil auf westlicher Technologie wie Belichtungssystemen von ASML, die durch jährlich aktualisierte US-Handelsrestriktionen aber stetig weiter eingeschränkt werden. Das sich verlangsamende Moores Law könnte sich also für China auszahlen, wie stark, bleibt abzuwarten.
YMTC verklagt Micron in den USA
Bereits am 12. Juli hat YMCT in den USA erneut Micron verklagt. In gleich elf Punkten wird angeführt, wie das US-Unternehmen angeblich Technologien und Patente von YMTC genutzt und so gegen Bestimmungen verstoßen hat. Es wird ein Verkaufsstopp betreffender Produkte und die Zahlung von Schadensersatz verlangt.
Es ist nicht die erste Klage von YMCT gegen Micron. Bereits im letzten November wurde eine angestrebt, zuvor gab es Auseinandersetzungen in China zwischen beiden Parteien. YMTC steht auf der Blacklist der USA, Micron war im Gegenzug deshalb bereits ein beliebtes Angriffsziel in China, zwischenzeitlich sprach die Regierung Verbote gegen Micron aus.