Ryzen 5 9600X & Ryzen 7 9700X im Test: Benchmarks in neuen Anwendungstests
3/6Für die neuen AMD Ryzen 9000 hat ComputerBase die Chance genutzt, alle Testergebnisse komplett neu zu erstellen – in neuen Benchmarks sowohl bei Anwendungen als auch in Spielen. Die neuen Testergebnisse sind deshalb nicht respektive nur bedingt mit vorangegangenen Werten zu vergleichen. Angesichts der aktuellen Lage mit stetigen BIOS-Updates etc. gilt zudem der Hinweis, dass sie dem Stand von Ende Juli entsprechen und in Zukunft leicht anders aussehen können.
Das CPU-Benchmark-Testsystem:
- AM5- und AM4- sowie LGA-1700-Plattform mit aktuellem BIOS
- Nvidia GeForce RTX 4090 FE mit Treiber GeForce 556.12
- Windows 11 Version 24H1
- Windows 11 „Core Isolation“ und „Memory Integrity“ (HVCI) an
- PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM) an
- RAM-Settings: Offizielle Specs, Timings siehe Diagramme
Intel-Instabilität und AGESA-Updates sind die (neue) Tagesordnung
Ganz vorn gehen dabei natürlich die Intel-Core-Prozessoren der aktuellen 14. Generation, für die die Untersuchung hinsichtlich der Instabilität noch nicht abgeschlossen ist. Deshalb folgen hier auch noch stetig neue Updates mit angepassten Parametern. ComputerBase nutzt für den heutigen Test das letzte BIOS von Mitte Juli, es enthält die ersten Korrekturen hinsichtlich des eTVB-Bugs. Auch wird nun das Intel-Default-Profil genutzt, welches das Powerlimit, aber insbesondere die Stromstärke der CPUs einschränkt. Die Grundlagen hat ComputerBase in einem Bericht dargelegt, sie sind nun die exakte Basis:
Wie eingangs bereits beschreiben, gab es allerdings auch bei AMD viele Probleme vor dem Start der neuen Ryzen-9000-CPUs. Die Plattform ist geplagt von Kinderkrankheiten vor allem rund um den Speicher, zum Teil wurde so die mögliche Bestleistung mit einigen BIOS-Updates in Richtung Kompatibilität verschoben. Hier liegt nun nahe, dass zukünftige BIOS-Updates die Plattform solider, stabiler und eventuell auch noch etwas schneller werden lassen. Nach vielen Updates hinter verschlossenen Türen war sie in den letzten drei Arbeitstagen dann immerhin zuverlässig lauffähig.
Tests mit Fokus auf Single Core
Single-Core-Tests können AMD als neuen König ausweisen: Im Desktop ist aktuell keiner schneller als die AMD Ryzen 9000. Die gesteigerte IPC von Zen 5 gegenüber der Vorgängerarchitektur Zen 4 spiegelt sich hier nahezu 1:1 wider. 16 Prozent hatte AMD versprochen und legt dies auch nahezu perfekt auf das Papier. Wird 65 Watt mit 65 Watt verglichen, ist es sogar noch einen Hauch mehr.
Dass ein Ryzen 5 am Ende einen Intel Core i9 in dieser Disziplin schlagen kann, ist ein durchschlagender Erfolg. Bisher waren die Intel-CPUs hier immer führend und AMD biss sich daran die Zähne aus. Das ist nun vorbei. Zwar kommt Intels neue Arrow-Lake-Architektur noch und wird dort zulegen, gleichzeitig soll da aber der Takt sinken. Im Gegenzug haben AMDs große CPUs einen höheren Takt – es wird am Ende ein packendes Duell um diese Krone.
Multi-Core-Anwendungen
In Szenarien mit voller Last kommen, wie bereits ausführlich dargelegt, die Powerlimits schnell in den Fokus. Das heißt dann nämlich, dass die CPU ihre Möglichkeiten nur noch im zweiten Gang ausspielen darf und das echte Potenzial nicht entfalten kann. Der AMD Ryzen 9 9700X mit dem Zusatz (OC) zeigt dies deutlich, denn hier darf er das gleiche Powerlimit nutzen wie ein AMD Ryzen 7 7700X als Vorgänger. Diese Hätte-wäre-wenn-Einstellung überzeugt, beim Standard-Powerlimit gelingt das nicht immer.
Der AMD Ryzen 5 9600X hat ein ähnliches Problem in diesen Tests. Zwar kann er sich etwas besser von der letzten Generation rund um den 7700 und 7700X absetzen, aber es gibt gerade in dem Mittelfeld starke Intel-Lösungen. Ein Core i5-14500 ist noch immer schneller in dieser Disziplin und zum Start mindestens 50 Euro günstiger. Und bis zu den K-CPUs fehlt richtig viel. Natürlich ist auch der Ryzen 5 9600X dabei viel effizienter unterwegs, dies muss den neuen AMD-CPUs stets zugeschrieben werden.
Am Ende zeigen die Vergleichswerte zwischen AMD Ryzen 5 7600 vs. Ryzen 5 9600X und AMD Ryzen 7 7700X vs. Ryzen 7 9700X (OC) mit den dann jeweils identischen TDP-PPT-Konfigurationen im quasi perfekten Gleichschritt in Multi-Core-Apps einen Zuwachs von 16 bis 17 Prozent, was wiederum auch dem IPC-Zuwachs entspricht. Es hätte letztlich mit gleichen Parametern und sinnvoller Bezeichnung der Produkte so einfach sein können – Chance verschenkt, AMD!
In der kommenden Woche dürfte in diesem Test aber der neue König enthüllt werden: Mit vollem PPT-Limit von 230 Watt steht auf dem Papier einem AMD Ryzen 9 9950X eigentlich nichts im Weg, die Krone vom Ryzen 9 7950X zu übernehmen.