Ryzen 9 9950X & 9900X im Test: Benchmarks in neuen Anwendungstests
3/6Für die neuen AMD Ryzen 9000 hat ComputerBase die Chance genutzt, alle Testergebnisse komplett neu zu erstellen – in neuen Benchmarks sowohl bei Anwendungen als auch in Spielen. Die neuen Testergebnisse sind deshalb nicht respektive nur bedingt mit vorangegangenen Werten zu vergleichen. Angesichts der aktuellen Lage mit stetigen BIOS-Updates etc. gilt zudem der Hinweis, dass sie dem Stand von Ende Juli entsprechen und in Zukunft leicht anders aussehen können.
Das CPU-Benchmark-Testsystem:
- AM5- und AM4- sowie LGA-1700-Plattform mit aktuellem BIOS
- Nvidia GeForce RTX 4090 FE mit Treiber GeForce 556.12
- Windows 11 23H2 (Juli 2024 Update)
- Windows 11 „Core Isolation“ und „Memory Integrity“ (HVCI) an
- PCIe Resizable BAR (rBAR/SAM) an
- RAM-Settings: Offizielle Specs, Timings siehe Diagramme
Intel-Instabilität und AGESA-Updates sind die (neue) Tagesordnung
Ganz vorn gehen dabei natürlich die Intel-Core-Prozessoren der aktuellen 14. Generation, für die die Untersuchung hinsichtlich der Instabilität noch nicht abgeschlossen ist. Deshalb folgen hier auch noch stetig neue (Beta-)Updates mit angepassten Parametern. ComputerBase nutzt für den heutigen Test das letzte BIOS von Mitte Juli, es enthält die ersten Korrekturen hinsichtlich des eTVB-Bugs. Im Übrigen wird nun das Intel-Default-Profil genutzt, welches das Powerlimit, aber insbesondere die Stromstärke der CPUs einschränkt. Die Grundlagen hat ComputerBase in einem Bericht dargelegt und sind nun die exakte Basis:
Das letzte Beta-BIOS für Intels Plattform mit dem wiederum aktualisierten Microcode aus der letzten Woche konnte aus Zeitgründen noch nicht eingespielt werden. Diese Zeit wurde benötigt, um wiederholt Windows auf den AMD-Systemen neu aufzusetzen, wie eingangs beschrieben.
AMDs Vielzahl an Problemen vor dem Start der neuen Ryzen-9000-CPUs treffen die zweite Runde nun nicht mehr so hart, wenngleich andere Dinge auftraten. Die Plattform bleibt so noch ein Weilchen geplagt von Kinderkrankheiten, zum Teil wurde so die mögliche Bestleistung mit einigen BIOS-Updates in Richtung Kompatibilität verschoben. Hier liegt nun nahe, dass zukünftige BIOS-Updates die Plattform solider, stabiler und eventuell auch noch etwas schneller werden lassen. Nach vielen Updates hinter verschlossenen Türen war sie in den letzten Arbeitstagen dann immerhin zuverlässig lauffähig.
Tests mit Fokus auf Single Core
Single-Core-Tests können AMD als neuen König ausweisen: Im Desktop ist aktuell keiner schneller als die AMD Ryzen 9000. Die gesteigerte IPC von Zen 5 gegenüber der Vorgängerarchitektur Zen 4 spiegelt sich hier nahezu 1:1 wider. 16 Prozent hatte AMD versprochen und legt dies auch nahezu perfekt auf das Papier. Der AMD Ryzen 9 9950X ist nun unbestritten der Chef in dieser Disziplin. Dahinter reihen sich aber alle anderen neuen Ryzen 9000 auf, es ist die komplette Herrschaft übernommen worden. Chapeau, AMD!
Multi-Core-Anwendungen
In Multi-Core-Last schrumpft der Vorsprung des AMD Ryzen 9 9950X auf den Vorgänger auf 9 Prozent zusammen, was aber immer noch ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Denn hier muss sofort angemerkt werden, dass der Neuling es dafür ebenfalls wie alle CPUs in der Ryzen-9000-Generation mit weniger Energie vollbringt. Die Effizienz steigt je nach Einzelanwendung mitunter deutlich an.
Für den AMD Ryzen 9 9900X ist das Bild etwas gemischter. Dass er noch immer nicht den Intel Core i7-14700K abfangen kann, schmerzt schon, schließlich war der das auferlegte Ziel. Und der Intel-Nachschub in Form neuer CPUs kommt in wenigen Wochen, dann dürfte es für das Modell nicht leichter werden.
Die neue TDP-Einstufung hat zwar einen geringeren Verbrauch zur Folge, zeigt nun jedoch auch neue Mitbewerber – den AMD Ryzen 9 7950X3D zum Beispiel. Eigentlich als Gaming-Lösung gedacht, ist er bei gleicher TDP mit seinen 16 Kernen, die nicht ganz so hoch takten können wie beim klassischen 7950X, immer noch flotter unterwegs als ein 9900X. Und da er aktuell sogar günstiger ist, schlägt man mit den 7950X3D viele Fliegen mit einer Klappe, wie spätestens die Gaming-Benchmark-Liste auf der nächsten Seite darlegt.