Black Myth: Wukong im Test: Spielkritik und Fazit

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Wolfgang Andermahr (+1)
215 Kommentare

Wie gut ist Black Myth: Wukong?

Black Myth: Wukong ist ein schönes Spiel und eines, das zum Staunen anregt. Wie seine Vorlage schickt es auf eine wundersame Reise in die chinesische Mythologie. Darin liegt sein großer Reiz, sagen Tester einhellig.

Auf den ersten Blick wirkt Black Myth dabei wie ein Soulslike. Ob es eines ist, wird in allen Rezensionen diskutiert. Elemente aus dem von From Software geprägten Genre übernimmt es durchaus: etwa den Verzicht auf eine Karte, was universell kritisiert wird, und auf Questmarker sowie hinsichtlich einer generellen Vagheit in der Erzählung. Vor allem am Anfang gibt sich das Spiel eher schwer, schreibt PCGamesN – das passe aber zum Aufstieg vom Niemand zum Helden. Im Grunde bewegt sich das Game allerdings nicht im Soulslike-Territorium: Es ist „nur ein Actionspiel, bei dem die Bosse manchmal schwer sind“, heißt es bei The Sixth Axis.

Bosse, optionale wie verpflichtende, gibt es in Black Myth viele. Sie überzeugen in ihrer Fremdheit und Schönheit jeden Tester. Die Präsentation zieht stets zurück ins Spiel, die Kreativität dahinter hält darin. „Rock, Paper, Shotgun“ fühlt sich von der Welt gar mehr angezogen als von der in Elden Ring, einem der besten Spiele der vergangenen Jahre. Die Schwierigkeit hängt möglicherweise schlicht vom Build ab. PC Gamer beobachtet, dass der Titel auf diese Weise zum Auswechseln von Magie und Fähigkeiten – besondere Attacken, die von besiegten Bossgegnern übernommen werden – anregt, um für Abwechslung zu sorgen.

Dass die Welt nicht so vielschichtig und fein gebaut wie einem Souls-Spiel ist und (wie Games Radar anmerkt) zu oft mit unsichtbaren Wänden abgesteckt wird sowie die Story obskur und diffus bleibt, damit können viele Tester am Ende gut leben. Die kritischeren Stimmen setzen aber auch das Kampfsystem in diesen Topf: Steuerung und Abläufe seien ein wenig sperrig, für Game Rant wiederhohlen sie sich zu oft.

So erklärt sich am Ende das sehr breite Wertungsspektrum vielleicht auch aus den Vorerfahrungen und Wünschen. Wer Souls-Spiele kennt, kann mit der vagen Grundstruktur umgehen. Wer in Games einfach staunen möchte, kommt dank der recht einstimmig für hervorragend befundenen Präsentation ebenfalls auf seine Kosten. Gleiches gilt, wenn man einfach ein solides Actionspiel sucht.

Wertungsüberblick für Black Myth: Wukong

Publikation Wertung
Eurogamer 5/5
Game Rant 3/5
GamesRadar+ 4/5
PC Gamer 87/100
PCGamesN 8/10
The Sixth Axis 6/10
Rock, Paper, Shotgun -
Metacritic Presse: 82/100
Nutzer: –/10

Fazit

Black Myth: Wukong ist auf Steam ein voller Erfolg, wenig verwunderlich wird der Titel vor allem im Heimatland China extrem oft gespielt. Wer dies mit voller Grafikqualität tun möchte, benötigt dafür aber auch ohne Full Raytracing eine sehr schnelle Grafikkarte. Höhere Anforderungen hat die Redaktion bis jetzt noch in keinem Game gesehen.

Das bedeutet, dass selbst sehr performante GPUs schnell überfordert sind. Auch mit aggressiven Upsampling-Einstellungen kann es sehr schnell eng werden, wenn 60 FPS erreicht werden sollen. Eine GeForce RTX 4070 schafft dies zum Beispiel nicht – in Full HD! Black Myth: Wukong bietet dabei insgesamt eine hübsche Grafik, die in der Qualität aber etwas schwankt. Zuweilen sieht sie richtig gut aus, manchmal ist die Güte allerdings weniger gut. Die generellen Anforderungen wirken dafür ein wenig zu hoch, hier sollten die Entwickler noch etwas Arbeit in ein entsprechendes Update investieren.

Mit Hilfe der Grafik-Einstellungen lassen sich die Anforderungen deutlich reduzieren, aber das bedeutet auch eine sichtbar weniger gut aussehende Grafik. Das fordernde Kino-Preset frisst GPU-Ressourcen nicht nur so zum Spaß, die Einstellung sieht durchweg hübscher aus. Der bevorzugte Weg für mehr FPS sollte zuerst aggressiveres Upsampling sein, wobei DLSS wieder mal klar die beste Figur hinterlässt. Alle anderen Technologien sind qualitativ teils deutlich unterlegen, auch das sonst sehr gute TSR hat so seine Schwierigkeiten mit dem Spiel-Content. Mit den Grafik-Presets lässt sich viel Leistung aus dem Game kitzeln, das sieht dann jedoch auch klar schlechter aus.

Wem die Grafikqualität von Black Myth: Wukong noch nicht ausreicht, der kann Full Raytracing aktivieren. Mit Nvidias ehemals Pathtracing genannter Optik sieht das Spiel nochmals etwas besser aus, die Qualität macht aber kleinere Sprünge als in Cyberpunk 2077 und Alan Wake II. Dennoch: Mit entsprechender Hardware ist dies eine sinnvolle Option. Es muss einem allerdings klar sein, dass es ein schnelles Modell der GeForce-RTX-4000-Serie, meist in Verbindung mit Frame Generation, dafür braucht, denn anders sind die Anforderungen nicht zu stemmen.

Black Myth: Wukong im Technik-Test

Black Myth: Wukong hat während des Testens keinerlei größere Probleme auf dem PC gezeigt, Abstürze oder sonstige Bugs sind während nicht aufgetreten. Wer Interesse an dem Spiel hat, kann es bei entsprechender Hardware also bedenkenlos für den PC erwerben.

ComputerBase hat Black Myth: Wukong von Nvidia zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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