Copilot+ PC: Recall für Windows 11 kommt im Oktober für Insider

Nicolas La Rocco
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Copilot+ PC: Recall für Windows 11 kommt im Oktober für Insider
Bild: Microsoft

Microsoft will im Oktober einen neuen Anlauf für das „Logbuch für Windows 11“ wagen, wenn das zuvor kontrovers diskutierte Feature Recall für Windows Insider mit Copilot+ PC wieder verfügbar gemacht werden soll. Recall kann für den Anwender eine vollumfängliche Historie aller in Windows 11 ausgeführten Tätigkeiten erstellen.

Über ein Update auf dem Windows Experience Blog lässt Microsoft verlauten, dass Recall im Oktober für Windows Insider angeboten werden soll. Zur Verfügung steht Recall ausschließlich auf sogenannten Copilot+ PCs, die eine dedizierte NPU mit mindestens 40 TOPS besitzen. Erfüllt wird dies Spezifikation derzeit vom Snapdragon X Elite (Test) und Snapdragon X Plus sowie von AMD Strix Point (Test), doch für x86-Systeme gibt es das 24H2-Update ohnehin noch nicht auf regulärem Weg. Wenn Lunar Lake zur IFA im September kommt, wird auch Intel eine NPU mit genügend Leistung für Recall haben.

Einzelheiten folgen im Oktober

Microsoft möchte im Oktober einen weiteren Blogpost mit ergänzenden Details zur Neuveröffentlichung von Recall online stellen. Erst dann wird im Detail feststehen, welche PC-Systeme im Rahmen des Insider Programs auf Recall zugreifen können.

Rückzieher von Microsoft im Juni

Bei Recall musste Microsoft am 13. Juni dieses Jahres vorerst die Reißleine ziehen, sodass es das Feature nicht mehr in das am 18. Juni verteilte 24H2-Update für Arm-basierte Systeme geschafft hat. Hintergrund waren unter anderem direkt auf die Ankündigung des Features im Mai folgende Sicherheitsbedenken, da sich das gesamte Nutzungsverhalten als Kopie auf dem PC befindet und somit theoretisch angreifbar sei. Recall war bis dahin zudem noch als Opt-out- statt Opt-in-Funktion umgesetzt.

Am 7. Juni machte Microsoft einen ersten Rückzieher und die Recall-Funktion zu einem Opt-in- statt Opt-out-Feature. Pavan Davuluri, Chef der Windows-Sparte, kündigte außerdem Änderungen an Recall an. Zusätzlich zum Opt-in müssen sich Nutzer künftig mit Windows Hello anmelden, um auf Recall zugreifen zu können, zudem kommt eine erweiterte Verschlüsselung zum Einsatz, die auch den Suchindex umfasst. Später folgte aber die Entscheidung, Recall vorerst gar nicht und erst später ausschließlich für Windows Insider anzubieten. Im Oktober soll diesmal der Rollout klappen.

Das macht Recall im Hintergrund

Recall kann für den Anwender eine vollumfängliche Historie aller in Windows 11 ausgeführten Tätigkeiten erstellen und präsentiert diese Informationen auf einer bis zu 30 Tage umfassenden Zeitachse, die sich mit natürlicher Sprache durchsuchen lässt, um zum Beispiel Textdateien, Bilder, Webseiten und mehr wieder auffinden zu können, auch wenn man sich nicht mehr genau an das Ereignis erinnern kann. Um Recall anbieten zu können, muss das Betriebssystem fortlaufend Screenshots erstellen deren Inhalte analysieren. Mit dem Update auf Windows 11 24H2 sollte Recall ursprünglich standardmäßig im Hintergrund laufen.