XPS 13 vs. Yoga Slim 7 im Test: Snapdragon-Notebooks von Dell und Lenovo im Vergleich
Dell und Lenovo bieten mit dem XPS 13 (9345) und dem Yoga Slim 7 (14Q8X9) dünne Notebooks, die beide auf den Snapdragon X Elite von Qualcomm setzen. Im Test zeichnen sich die Geräte durch eine hohe Office- und Multimedia-Leistung bei gleichzeitig langer Laufzeit aus. Den Sieg entscheiden letztlich die jeweiligen Präferenzen.
Große Snapdragon-Auswahl zum Launch
Wenn man Qualcomm zum Launch der neuen Snapdragon-X-Prozessoren im Juni eines nicht vorwerfen konnte, dann eine unzureichende Unterstützung durch die bekannten Notebook-Hersteller. Sogenannte Copilot+ PCs gab es zum Start von sieben Herstellern. Zwischenzeitlich sind es mit Medion acht Anbieter geworden, weitere sollen mit Honor, Tuxedo und Xiaomi folgen. Mit gleich mehreren Geräten vertreten sind in dem Portfolio auch Dell und Lenovo, die für diesen Vergleich das aktuelle XPS 13 (9345) und Yoga Slim 7 (14Q8X9) beigesteuert haben. Die zwei ausgewählten Notebooks spielen mit 13 und 14 Zoll zwar in leicht unterschiedlichen Bildschirmklassen, viele Parallelen gibt es aber bei der dünnen und leichten Bauweise, die ausschließlich USB-C-Anschlüssen Platz bietet.
Basismodelle kosten jeweils 1.399 Euro
Beide Notebooks kosten auf das Basismodell bezogen 1.399 Euro, das trifft zumindest bei Dell auch auf das zur Verfügung gestellte Testgerät zu. Von Lenovo wiederum kommt eine Konfiguration, die mit doppelt so viel RAM und doppelt so großer SSD bei 1.599 Euro liegt. Im Preisvergleich sind beide Notebooks zum jeweiligen UVP zu finden.
Technische Daten von XPS 13 und Yoga Slim 7
Dell XPS 13 (9345) | Lenovo Yoga Slim 7 (14Q8X9) | ||
---|---|---|---|
Display | 13,4", 1.920 × 1.200, LCD, 120 Hz, matt, Non-Touch | 14,5", 2.944 × 1.840, OLED, 90 Hz, glossy, Touch | |
CPU | Qualcomm Snapdragon X Elite (X1E-80-100) | Qualcomm Snapdragon X Elite (X1E-78-100) | |
RAM | 16 GB LPDDR5X-8448 | 32 GB LPDDR5X-8448 | |
SSD | 512 GB | 1 TB | |
Akku | 55 Wh | 70 Wh | |
Anschlüsse | 2 × USB4 | 3 × USB4 | |
Drahtlos | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3 | ||
Webcam | 2 MP, FHD, IR, Windows Hello | ||
Abmessungen | 295,4 × 199,0 × 15,3 mm | 325,0 × 225,2 × 12,9 mm | |
Gewicht | 1,19 kg | 1,28 kg | |
Betriebssystem | Windows 11 Home | ||
Garantie | 1 Jahr | 2 Jahre | |
Preis | Basismodell (UVP) | 1.399 Euro | |
Testgerät (UVP) | 1.399 Euro | 1.599 Euro | |
Preisvergleich | Preisvergleich | ab 1.299 Euro |
Leichte Begleiter wiegen unter 1,3 kg
Dell und Lenovo ähneln sich in gewissen Merkmalen und könnten doch kaum weiter auseinanderliegen. Dünn und leicht stand für beide Notebooks im Anforderungsprofil, was bei Dell in 1,19 kg und bei Lenovo in 1,28 kg resultiert. Beide Geräte sind damit unauffällige Begleiter im Rucksack und bestens fürs mobile Arbeiten und Reisen geeignet. Dell ist mit der Höhenangabe von 15,3 mm ehrlich, während Lenovo mit den angegebenen 12,9 mm definitiv schummelt und vermutlich die Standfüße nicht einbezogen hat. Auf den Tisch gestellt baut das XPS 13 sowohl an der dünnsten als auch an der dicksten Stelle flacher als das Yoga Slim 7, obwohl das Datenblatt etwas anderes suggeriert.
Dell setzt durchweg auf neues Design
Das XPS 13 mit der Modellnummer 9345 knüpft an das XPS 13 Plus (9320) von 2022 an, als bei Dell noch zwischen Plus-Modell mit spaltfreier Tastatur und verstecktem Touchpad sowie regulärem Modell (9315) mit bekannten Eingabegeräten unterschieden wurde. Seit diesem Jahr ist das neue Design aber Standard für XPS 13, 14 und 16, Plus-Ausführungen gibt es nicht mehr. Der Snapdragon-Chip kommt aktuell aber ausschließlich in der 13-Zoll-Variante zum Einsatz. Das keilförmige Notebook zeichnet sich durch flache Seiten und ein äußerst schlichtes, monolithisches Design aus, das unverkennbar zur XPS-Familie gehört.
Lenovo bietet mehr Anschlüsse
Lenovo setzt auf eine andere Formensprache mit zum Rand hin abgerundetem Chassis, das zusätzliche Anschlüsse und Schalter bietet. Im Deckel sitzt außerdem eine pillenförmige Ausbuchtung, in der die 2-MP-Kamera mit Windows-Hello-Unterstützung Platz findet. Praktischer Nebeneffekt: Damit lässt sich das Notebook leichter öffnen als das ohne Griffmulde auskommende XPS 13. Lenovo bietet einen seitlichen Hardware-Schalter für die Webcam und einen zusätzlichen USB4-Port auf der linken Seite, insgesamt gibt es die Schnittstelle somit dreimal. Dreimal USB4 ist das Maximum, das vom Snapdragon X Elite unterstützt wird. Bei Dell muss man sich mit zweimal USB4 begnügen; mehr Ports und ein microSD-Fach hätte es beim XPS 14 gegeben, das der Hersteller aber nur mit Intel-Prozessoren anbietet.
XPS 13 hat das modernere Touchpad
Bei Dell könnte man meinen, der Hersteller hätte sich neben den Ports jetzt auch das Touchpad gespart. Unterhalb der spaltfreien „Zero-Lattice-Tastatur“ befindet sich ein 29,5 × 8 cm (B × T) großes Glaselement, dessen feine Mattierung gute Gleiteigenschaften aufweist. Inmitten dieses Elements ist unsichtbar das 11,5 × 7,5 cm große Touchpad eingelassen, auf dem es sich bestens klickt und wischt, was vor allem der haptischen Umsetzung ohne bewegliche Bauteile zu verdanken ist, sodass man die gesamte Fläche für Eingaben nutzen kann. Lenovo setzt auf die alte Bauweise mit Aufhängung, wodurch sich die oberen Zentimeter des Touchpads nicht für Klicks nutzen lassen. Damit ist das Touchpad in der Praxis effektiv kleiner als die gemessenen 13,5 × 8 cm.
Lenovo kontert mit besserer Tastatur
Nicht lumpen lässt sich Lenovo bei der Tastatur, die zwar nicht die Anforderungen besonders kritischer ThinkPad-Nutzer erfüllt, aber gewohnte Yoga-Qualität mit eindeutigem Druckpunkt, verhältnismäßig viel Tastenhub und gelungener Separierung der einzelnen Tasten bietet. Bis auf die von Microsoft geforderte Copilot-Taste verzichtet Lenovo auf Custom-Layouts, sodass man sich auf Anhieb gut auf der Tastatur zurechtfindet und längere Artikel leicht von der Hand gehen. Die in zwei Stufen einstellbare oder mit Automatikmodus nutzbare Beleuchtung arbeitet zudem mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung.
Das wiederum kann man nicht vom XPS 13 behaupten, dessen einstufige Beleuchtung für einzelne Tasten derart stark in der Helligkeit schwankt, dass fast schon von einem Defekt auszugehen ist. Tagsüber sollte die Beleuchtung außerdem tunlichst gemieden werden, da sich die Tastatur damit schlechter als ohne Beleuchtung ablesen lässt. Aufgrund der Beleuchtung geht bei den hellen Tasten jeglicher Kontrast verloren. Beide Kritikpunkte fallen nachts, wenn die Beleuchtung tatsächlich benötigt wird, weit weniger schwer ins Gewicht. Die ungleichmäßige Ausleuchtung ist dann kaum noch wahrzunehmen.
Dell setzt weiterhin auf eine Touch Bar
Die „Zero-Lattice-Tastatur“ ist ein schöner Blickfang, sie wurde aber von Designern und nicht von Vielschreibern entwickelt. Die spaltfreie Bauweise ermöglicht zwar etwas größere Tasten als bei anderen Notebooks, doch es braucht eine gewisse Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat und fehlerfrei darauf tippen kann. Die Eingewöhnungsphase besteht darin, dass im Randbereich einer Taste potenziell die benachbarte Taste getroffen wird, weil es eben keine gewohnten Abstände mehr gibt. Im Direktvergleich gelingt der Einstieg mit der Tastatur des Yoga Slim 7 etwas leichter, weil sich die Finger dort direkt heimisch fühlen. Lenovo verbaut zudem normale Funktionstasten, während man bei Dell mit einer omnipräsent beleuchteten Touch Bar vorliebnehmen muss, die keine Vorteile bietet.
Matter Full-HD-Bildschirm reicht völlig aus
Besser abgeholt wird man bei Dell, wenn zum Anforderungsprofil eines Notebooks kein Touchbildschirm und ein mattes Panel gehören. Denn das Basismodell ist ganz klassisch mit mattem LCD-Panel, Full-HD-Auflösung und ohne Touch ausgestattet. Eine Glasabdeckung auf dem Panel gibt es trotzdem, doch mindert deren seidenmattes Finish Reflexionen deutlich im Vergleich zu einem Glossy-Panel, wie es das Yoga Slim 7 bietet.
Bei Lenovo erhält man die reflektierende Glasabdeckung aber nicht nur, weil sie vermeintlich besser aussieht, sondern weil sie der Hersteller als besser für Touchbildschirme erachtet. Genau genommen könnte man Touch auch mit einem matten Panel umsetzen, in der Praxis ist das allerdings selten anzutreffen. Das Yoga Slim 7 bietet mit 2.944 × 1.840 Pixeln eine hohe Auflösung, die zu einem schärferen Schriftbild als bei Dell führt.
Yoga Slim 7 bietet ein tolles HDR-Display
Sehr gut schlägt sich der Glossy-Look rund um Filme und TV-Serien, die aufgrund der Dolby-Vision-Zertifizierung und der hohen HDR-Helligkeit ohnehin toll auf dem Yoga Slim 7 aussehen. Von 500 cd/m² im SDR-Betrieb lässt sich die Helligkeit im HDR-Betrieb auf bis zu 973 cd/m² bei einem 50-Prozent-Fenster bringen, im Vollbild waren 828 cd/m² möglich. Das XPS 13 kann grundsätzlich zwar ebenso HDR-Inhalte wiedergeben, der daraus entstehende Effekt ist aber minimal, da LCD im Vergleich zu OLED ein weniger brillantes, kontrastarmes Bild mit hohem Schwarzwert liefert. Das bei Dell bis zu 506 cd/m² helle Panel ist aufgrund des LED-Backlights auch weniger gleichmäßig ausgeleuchtet. Dennoch: Im Office-Betrieb spielt das reflexionsarme Panel immer wieder seine Vorteile aus, da es deutlich weniger von der Umgebungsbeleuchtung beeinflusst wird und im SDR-Betrieb die gleiche Helligkeit wie das OLED-Panel von Lenovo erreicht.
Ab Werk kommen beide mit nur 60 Hz
Eine Anmerkung zur Bildwiederholfrequenz: Dell bietet 30 bis 120 Hz nur dann, wenn zuvor im Bereich „Erweiterte Anzeige“ die Aktualisierungsrate auf 120 Hz gestellt wurde. Erst dann lässt sich der zweite Menüpunkt „Dynamische Aktualisierungsrate“ aktivieren. Lenovo stellt 60 und 90 Hz zur Auswahl, eine dynamische Aktualisierungsrate wird von dem System nicht unterstützt. Bemerkenswert: Beide Hersteller liefern ihre Notebooks ab Werk mit 60 Hz aus und verstecken die höhere Bildwiederholfrequenz tief in den Einstellungen, wo sie weniger versierte Anwender vermutlich niemals finden werden.
Snapdragon X Elite ohne und mit Boost-Clock
Unter der Haube spielt sich das ab, für das Qualcomm und die OEMs seit Monaten getrommelt haben: Snapdragon X Elite. Auf Basis der Arm-Architektur bietet Qualcomm derzeit fünf Konfigurationen des Chips an, die sich in einen Snapdragon X Plus mit 10 Kernen des Typs Oryon und vier Snapdragon X Elite mit 12 Kernen gleichen Typs unterteilen. Im Yoga Slim 7 kommt die SKU X1E-78-100 zum Einsatz, die ohne Boost-Clock der anderen SKUs auskommen muss. Den Boost gibt es mit 4,0 GHz auf maximal zwei Kernen ab der SKU X1E-80-100, die ansonsten identisch aufgestellt ist. Noch mehr CPU-Takt und eine schnellere GPU ist der SKU X1E-84-100 vorbehalten, während ausschließlich im Snapdragon Dev Kit die SKU X1E-00-1DE eingesetzt wird.
Snapdragon X Elite | Snapdragon X Plus | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
SKU | X1E-00-1DE | X1E-84-100 | X1E-80-100 | X1E-78-100 | X1P-64-100 | |
Fertigung | TSMC 4 nm | |||||
CPU | Typ | Oryon | ||||
Kerne | 12 | 10 | ||||
Cluster | 4P + 4P + 4P | 4P + 3P + 3P | ||||
Base-Clock (max. Multi-Core) | 3,8 GHz | 3,4 GHz | ||||
Boost-Clock (max. Dual-Core) | 4,3 GHz | 4,2 GHz | 4,0 GHz | – | ||
GPU | Typ | Adreno | ||||
Leistung | 4,6 TFLOPS | 3,8 TFLOPS | ||||
Displays | Intern | 1 × 4K120, HDR10 | ||||
Extern | 3 × 4K60, HDR10 oder 2 × 5K60 | |||||
Video | Encode | 2 × 4K30 in H.264, HEVC (H.265), AV1 | ||||
Decode | 1 × 4K60/4K120 in H.264, HEVC (H.265), VP9, AV1 | |||||
NPU | 45 TOPS | |||||
RAM | Octa-Channel LPDDR5X-8448 @ 135 GB/s | |||||
Storage | SSD | NVMe, PCIe 4.0 | ||||
UFS | UFS 4.0 | |||||
SD | SD 3.0 | |||||
USB | 3 × USB 4.0, 2 × USB 3.2, 1 × eUSB 2.0 | |||||
ISP | Spectra Dual ISP, 2 × 36 MP oder 1 × 64 MP, 4K-HDR | |||||
Wi-Fi/BT | M.2 PCIe 3.0 | FastConnect 7800, Wi-Fi 7, Wi-Fi 6E, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 | ||||
WWAN | Snapdragon X65, Downlink: 10 Gbit/s, Uplink: 3,5 Gbit/s |
Hohe Office- und Multimedia-Leistung
Dass es der neuen Arm-Plattform von Qualcomm und Microsoft nicht an Leistung mangelt, hat bereits zum Launch im Juni das Asus Vivobook S15 (Test) mit der SKU X1E-78-100 bewiesen. Dell und Lenovo knüpfen nahtlos an diese Ergebnisse an, wobei mit dem XPS 13 auch der Boost auf 4,0 GHz zum Tragen kommt. Wie lange der Boost gehalten werden kann, welcher Takt bei welchem Leistungsprofil anliegt und was das für die Lautstärke bedeutet, darauf geht die Redaktion nach den Benchmarks ein, die für beide Geräte im Leistungsprofil ausgeführt wurden.
Boost bringt nur kleinen Vorteil
Die App-Benchmarks verdeutlichen, dass X1E-78-100 und X1E-80-100 häufig gleichauf liegen, obwohl der eine Prozessor einen Boost bietet und der andere nicht. Ein größerer Unterschied lässt sich im Geekbench (+10 Prozent), in Blender (+6 Prozent) und beim CPU-Encoding in HandBrake (+7 Prozent) feststellen, bei den anderen Benchmarks beträgt die Differenz meistens nur 1 bis 3 Prozent. Im Browser-Benchmark WebXPRT liefern beide Notebooks wiederholt sehr niedrige Ergebnisse ab, sodass hier von einem Fehler auszugehen ist, der sich nicht mit Chrome-, Treiber- oder Windows-Updates beheben ließ.
Es gibt noch Lücken im Arm-Ökosystem
Die App-Benchmarks offenbaren auch die ein oder andere Lücke im Arm-Ökosystem unter Windows 11, da manche Apps weiterhin gewisse Features nur unter x86 unterstützen oder generell nicht ausgeführt werden können, obwohl es eine verbesserte Emulation gibt. Die Videoschnitt-Software Premiere Pro ist ein Paradebeispiel, da Adobe schlichtweg den Start der App unter Windows 11 für Arm unterbindet, da noch keine native Version angeboten und zugleich die emulierte Ausführung blockiert wird. Blender wiederum kann nichts mit der GPU des Snapdragon X Elite anfangen, was auch für den Cinebench gilt. HandBrake kennt hingegen den AV1-Encoder der Plattform nicht und kann nur für H.265 und H.264 auf die Media Engine von Qualcomm zugreifen.
Eingeschränkt für Spiele geeignet
Während die Oryon-CPU bei Office- und Multimedia-Apps eine hohe Leistung liefert, die es mit Apple M2 und M3 sowie Intel Meteor Lake aufnehmen kann, jedoch hinter AMD Strix Point (Test) bleibt, sind Spiele nicht das Aushängeschild des Snapdragon X Elite – zumal auch hier noch manches Kompatibilitätsproblem besteht. Das Yoga Slim 7 verweigerte Baldur's Gate 3, das XPS 13 scheiterte an Homeworld 3. Eine dedizierte Webseite für neue Treiber sucht man bei Qualcomm weiterhin vergebens. Mit höchstens 30 FPS in Full HD (mit Upscaling) bei mittleren Details muss man sich in aktuellen Spielen zufriedengeben. Synthetische Benchmarks fallen entsprechend schlecht aus.
Auch bei Arm gibt es Leistungsprofile
Nicht losgeworden ist man mit der Arm-Plattform die verschiedenen Leistungsprofile, die OEMs weiterhin im System hinterlegen dürfen und die zusätzlich zu den von Windows gebotenen Leistungsprofilen ausgewählt werden können. Das ist bei Apple Silicon und dem Mac besser gelöst worden, indem das Notebook direkt „out of the box“ die Leistung liefert oder so sparsam vorgeht, wie es in der jeweiligen Situation angebracht ist.
Lenovo belässt Einstellungen in Windows
Lenovo muss man zugutehalten, dass es in der eigenen Vantage-App keine Leistungsprofile mehr gibt, stattdessen lässt sich in Windows 11 zwischen „Beste Energieeffizienz“, „Ausbalanciert“ und „Beste Leistung“ wählen. Das kann man bei Dell auch, doch existieren dort in der MyDell-App zusätzlich die Profile „Optimiert“, „Kühlen“, „Leise“ und „Ultra-Leistung“. Das Profil „Optimiert“ ist der Standard und soll eine Balance zwischen Leistung, Lautstärke und Temperatur bieten. „Kühlen“ kühlt nur stärker, bietet aber nicht mehr Leistung, während „Leise“ leiser und damit schlechter kühlt und die Leistung reduziert. „Ultra-Leistung“ schraubt Leistung, Kühlung und damit Lautstärke nach oben.
Die Redaktion hat sich für den Vergleich von Leistung und Lautstärke auf das standardmäßig aktive Ausbalanciert- und das Leistungsprofil beschränkt.
Annäherung beider SKUs im Performance-Profil
Im Cinebench 2024 zeigt sich, dass das XPS 13 einen durchschnittlichen Multi-Core-Takt von 3,85 GHz für ca. 25 Sekunden im Balanced- und 55 Sekunden im Performance-Profil hält. Für den weiteren Verlauf des Benchmarks gibt es rund 500 MHz mehr (2,2 GHz vs. 2,7 GHz) mit dem Performance- im Vergleich zum Balanced-Profil. Das Yoga Slim 7 ohne Boost-Clock kommt im Balanced-Profil für rund 30 Sekunden auf den Multi-Core-Takt aus dem Datenblatt: 3,4 GHz. Im weiteren Verlauf des Tests liegen 2,2 bis 2,5 GHz als Mittelwert über alle Kerne an. Im Leistungsprofil werden die 3,4 GHz für 75 Sekunden gehalten, auch danach fällt der Takt mit 2,7 GHz und Spitzen von 3,0 GHz deutlich stärker. Daraus entsteht auch die in den allgemeinen App-Benchmarks erkennbare Leistungsnähe zum XPS 13, das unter Multi-Core-Dauerlast ebenfalls häufig bei 2,7 GHz landet.
Für 11 Prozent mehr Multi-Core-Leistung im Cinebench bei Lenovo und 27 Prozent mehr bei Dell sorgt das Leistungs- im Vergleich zum Balanced-Profil. Mit beiden Notebooks im Performance-Profil liegt das XPS 13 nur 2 Prozent vor dem Yoga Slim 7, im Balanced-Profil sind es derweil 11 Prozent.
Dell kommt auf höhere Lautstärke
Die insgesamt etwas höhere Leistung erkauft sich Dell jedoch mit einer höheren Lautstärke in beiden Profilen. Anders als das MacBook Air mit M2 oder M3 (Test), die von Apple passiv gekühlt werden, sind bislang alle neuen Notebooks mit Snapdragon X Elite mit Lüfter(n) bestückt. Beim CPU-Encoding in HandBrake kommt Dell auf 37,7 dB(A) im Standard- und 41,4 dB(A) im Performance-Profil. Das Yoga Slim 7 schneidet im gleichen Test mit 36,2 dB(A) und 38,0 dB(A) jeweils leiser ab.
Lange Laufzeiten mit Office-Apps und Streaming
Im Wettbewerb um möglichst lange Akkulaufzeiten schneiden beide Kontrahenten sehr gut und vor allem deutlich besser ab, als es noch mit Vivobook S15 der Fall war, das das erste Notebook zum Testen der neuen Arm-Plattform war. Knapp 16 Stunden Laufzeit in Microsoft 365 (Word, Excel, PowerPoint, Outlook) waren mit beiden Probanden möglich, obwohl Dell mit 55 Wh zu 70 Wh die kleinere Batterie bietet. Allerdings müssen bei Lenovo auch 135 Prozent mehr Pixel auf dem Bildschirm angesteuert werden.
Beim Abspielen eines 4K-Videos mit 30 FPS auf YouTube kommt Lenovo auf sehr gute 18 Stunden und Dell auf noch bessere 23 Stunden. Für alle Akkutests wurde der Bildschirm auf 200 cd/m² kalibriert und mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hz betrieben, da dies bei Dell und Lenovo dem Auslieferungszustand entspricht.
Fazit
Geht eines der beiden Notebooks als eindeutiger Sieger aus dem Vergleich hervor? Zunächst mal lässt sich für XPS 13 und Yoga Slim 7 festhalten, dass beide Kontrahenten eine hohe Office- und Multimedia-Leistung bei gleichzeitig langen Akkulaufzeiten bieten. Der zuvor bei Apple zu deutlich längeren Laufzeiten führende Wechsel von einer x86- zu einer Arm-Plattform zeigt dieselben Auswirkungen somit jetzt auch bei Windows-Systemen. Ungeachtet potenziell noch kommender KI-Features des Copilot+ von Microsoft ist es in erster Linie diese Kombination aus hoher Leistung und langer Laufzeit, die für alle neuen Snapdragon-Notebooks gilt und sie besonders interessant macht.
In der Detailbetrachtung gibt es jedoch Merkmale, die für respektive gegen Dell oder Lenovo sprechen. Dell hat auf der Habenseite den matten Bildschirm mit Full-HD-Auflösung, die auf 13,4 Zoll ausreicht und den Akku schont. Beim Videostreaming fallen die Laufzeiten noch etwas besser als beim bereits sehr guten Yoga Slim 7 aus. Das XPS 13 bietet außerdem ein sehr gutes Touchpad und verpackt die Technik in einem äußerst hochwertigen Gehäuse, das mit nur zweimal USB-C aber kaum Anschlüsse bietet.
Lenovo wiederum stellt einen USB-C-Port mehr zur Verfügung und verbaut die bessere Tastatur, an das Touchpad von Dell kommt das Yoga Slim 7 aber nicht heran. Das gilt vereinzelt auch für die Leistung, da Lenovo auf eine kleinere SKU als Dell setzt. In der Praxis trennen die beiden Notebooks allerdings nur wenige Prozentpunkte und Dell erkauft sich den kleinen Sieg mit einem lauteren Betriebsgeräusch, wenn der Prozessor gefordert wird. Im Office-Betrieb oder bei Filmen sind beide Notebooks hingegen flüsterleise. Bei HDR-Inhalten glänzt das hochauflösende und besonders helle OLED-Display von Lenovo. Es glänzt mit starken Reflexionen aber immer wieder auch dann, wenn man es nicht will.
Was nimmt man nun: Bessere Tastatur oder besseres Touchpad, mehr Anschlüsse oder kleineres Notebook, matten Bildschirm oder tolle HDR-Effekte? Die Redaktion sieht das Yoga Slim 7 letztlich leicht vor dem XPS 13, die Unterschiede sind aber marginal und könnten je nach persönlicher Präferenz schnell in die andere Richtung kippen.
- Matter Bildschirm reflektiert kaum
- Hohe Office- und Multimedia-Leistung
- Touchpad überzeugt in der Praxis
- Häufig lautloser Betrieb möglich
- Sehr lange Akkulaufzeiten
- Hochwertige Verarbeitung
- Sehr wenige Anschlüsse
- Tastatur bedarf Eingewöhnung
- Unter Last lauter als Lenovo
- Bildschirm ab Werk auf 60 Hz eingestellt
- Kleinere Lücken im Arm-Ökosystem
- OLED-Display mit hoher Auflösung
- Hohe Helligkeit für tolle HDR-Effekte
- Hohe Office- und Multimedia-Leistung
- Tastatur überzeugt in der Praxis
- Häufig lautloser Betrieb möglich
- Sehr lange Akkulaufzeiten
- Hochwertige Verarbeitung
- Display reflektiert teils sehr stark
- Wenige Anschlüsse
- Touchpad fühlt sich hölzern an
- Bildschirm ab Werk auf 60 Hz eingestellt
- Kleinere Lücken im Arm-Ökosystem
ComputerBase wurden das XPS 13 und das Yoga Slim 7 leihweise von Dell bzw. Lenovo zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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