Empire of the Ants: Insekten-Echtzeitstrategie in der Unreal Engine 5 ausprobiert
Mit Empire of the Ants erscheint im November ein neues Echtzeitstrategiespiel, das auf dem gleichnamigen Roman basiert und dementsprechend beim Setting ganz neue Wege geht. Anstelle von Weltkriegs-Panzern, Raumschiffen oder Fantasy-Fabelwesen geht es um Insekten; Spieler werden in den Chitinpanzer einer Ameise versetzt.
Echtzeitstrategie mit hübschen Ameisen
Der im Deutschen unter dem Namen Die Ameisen veröffentlichte Roman des französischen Autors Bernard Werber erzählt die Geschichte einer Ameisenkolonie, die ein komplexes und eigenständiges Leben führt, das überraschende Parallelen zum menschlichen Dasein aufweist. Der französische Publisher Microids greift diese Idee mit Empire of The Ants (2024) bereits zum zweiten Mal auf, nachdem im Jahr 2000 ein Spiel unter dem gleichen Namen veröffentlicht wurde. Diesmal wird das Projekt von rund 15 Entwicklern bei Tower Five in der Unreal Engine 5 entwickelt – und will dementsprechend mit einer „fotorealistischen“ Grafik bestechen.
Und das klappt tatsächlich, wie ComputerBase nach einem kurzen Anspielen auf der Gamescom berichten kann. Empire of the Ants setzt zwar keine grafischen Maßstäbe auf dem Niveau eines Alan Wake 2 (Test) oder Hellblade II (Test), angesichts des kleinen Entwicklerteams ist die gebotene Optik aber einerseits beachtlich und andererseits im RTS-Genre durchaus herausragend. In Kombination mit der „Third Ant Perspective“ erlaubt die Grafik eine in der Echtzeitstrategie frische Perspektive auf eine wunderliche Miniaturwelt, fordert aber damit einhergehend Zugeständnisse.
Denn wenn Spieler stets als Ameise 103.683 unterwegs sind, um Horden verschiedener Ameisen-Einheiten strategisch gewandt in die Schlacht um zwei Quadratmeter Waldboden zu navigieren, sind sie dabei konsequenterweise an eine Stelle gebunden. Ein schnelles Hin- und Herspringen, wie es im RTS-Genre üblich ist, um verschiedenste Schauplätze parallel zu beharken, ist nicht möglich. Wer zu diesem Kompromiss bereit ist, erhält aber gemäß erster Erfahrungen ein vielversprechendes Indie-Strategiespiel. Zur Debatte steht dabei freilich, inwiefern dieser Eindruck maßgeblich von der Faszination einer belebten Insektenwelt getragen wird und das Gameplay in der Lage ist, die Begeisterung über die ersten Spielstunden hinaus aufrecht zu halten.
RTS-Schlachten gegen die KI und andere Spieler
Empire of the Ants bietet eine Kampagne, in der die Geschichte des Romans in RTS- und Adventure-Mechaniken nachempfunden und weitererzählt wird. Es gibt verschiedene Missionstypen, die vom Sammeln von Glühwürmchen über das Eskortieren einer Schnecke, das Bekämpfen von Käfern und das Erkunden des Unterholzes bis zur vollwertigen RTS-Schlacht reichen, die im Multiplayer auch als PvP geboten wird.
Spieler starten mit einer Kolonie in einer Heimatbasis. Jene lässt sich ausbauen, neue Einheiten lassen sich rekrutieren, Module können errichtet werden und bieten Vorteile im Kampf, Points of Interest wollen gefunden und Ressourcen gesammelt werden. Und natürlich geht es darum, die gegnerischen Ameisen und andere feindselige Insekten zu bekämpfen. Verschiedene Klassen an Ameisen lassen sich in Schere-Stein-Papier-Systemen gegeneinander ausspielen, müssen aber dazu vom Spieler sinnvoll positioniert werden. Das erlaubt einerseits eine ausreichende strategische Tiefe und andererseits Hektik und Chaos – in Summe also ein intensiver Feindkontakt.
Beim Anspielen hat Empire of the Ants Spaß gemacht. Zurückzuführen war das hauptsächlich auf das unverbrauchte Setting und frische Ideen im Genre. Die Perspektive einer Ameise weckt eine inhärente Neugier, die selbst einen banalen Waldboden interessant werden lässt. Das Spiel sollte insbesondere mit Blick auf den Einzelspieler-Teil nicht (nur) in Erwartung typischer RTS-Tugenden betrachtet werden. Wer eine klassische RTS-Erfahrung mit kompetitivem Charakter sucht, sollte dementsprechend besser zweimal hinsehen.
Minimal | Empfohlen | |
---|---|---|
Prozessor | Intel Core i5-9400 AMD Ryzen 5 2600 |
Intel Core i5-9600 AMD Ryzen 5 3600 |
Arbeitsspeicher | 16 GB RAM | |
Grafikkarte | AMD Radeon RX 580 Nvidia GeForce GTX 1060 |
AMD Radeon RX 6800 Nvidia GeForce RTX 3080 |
Grafikspeicher | 6 GB VRAM | 10 GB VRAM |
Speicherplatz | 70 GB HDD/SSD | |
Betriebssystem | Windows 10 (64-Bit), DirectX 12 |
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