Firmware P8CR003 im Test: Die Crucial T500 SSD wird nach Update nicht immer besser
Mit dem Firmware-Update auf Version P8CR003 wollte Crucial bereits im Frühjahr bei seiner SSD-Serie T500 die Konsistenz beim Schreiben mit gefülltem SLC-Cache verbessern. Die Redaktion hat die neue Firmware nach einem Leserhinweis jetzt kurz ausprobiert und stellte Veränderungen, aber nicht nur Verbesserungen fest.
Neue Firmware P8CR003 für Crucial T500
Ein Leser machte die Redaktion vor einigen Tagen bei der Meldung zur neuen Crucial T500 mit 4 TB darauf aufmerksam, dass Crucial zwischenzeitlich die Firmware von Version P8CR002 auf Version P8CR003 aktualisiert hat. Auf den offiziellen Support-Seiten werden die Änderungen wie folgt beschrieben:
Mit „program“ sind hier Schreiboperationen, also das Programmieren der Speicherzellen, gemeint. Demnach soll mit dem Update die Konsistenz der Schreibleistung bei ausgeschöpftem SLC-Cache verbessert werden – also wenn die SSD nicht mehr 1 Bit, sondern 3 Bit pro Zelle ablegt (TLC).
Indirekt weckte dies Hoffnung, dass eine große Schwäche der sonst sehr schnellen PCIe-4.0-SSD ausgebügelt wird, die ComputerBase seinerzeit im Test der T500 festgestellt hatte. Die Schreibrate nach dem Cache war für ein High-End-Modell viel zu gering.
Nach dem SLC-Modus sinkt die Schreibrate auf nur noch rund 300 MB/s und das ist für eine SSD mit eigentlich pfeilschnellem TLC-NAND und genügend Chips bei 2 TB Speicherplatz eine absolute Überraschung und zugleich ein No-Go.
Auszug aus dem Test der Crucial T500 auf ComputerBase
Schreibtests mit der neuen Firmware
Kurzerhand wurden die Schreibtests zur SLC-Analyse mit der neuen Firmware P8CR003 wiederholt. Im leeren Zustand brachten die Messungen zunächst Ernüchterung, denn die Größe des SLC-Cache fällt augenscheinlich viel geringer aus. Brach die Schreibrate mit P8CR002 erst nach über 70 Sekunden mit rund 5 GB/s also umgerechnet über 350 GB geschrieben Daten ein, hält die SSD mit neuer Firmware das hohe Anfangsniveau nicht einmal mehr für 20 Sekunden oder knapp 100 GB.
Im Anschluss ist die Schreibrate im Durchschnitt aber ein gutes Stück höher als mit der älteren Firmware. Das liegt vor allem daran, dass zwischenzeitlich immer wieder die nahezu volle Schreibleistung erreicht wird, was für einen kurzen Wechsel in den SLC-Modus spricht. Von einer verbesserten Konsistenz kann wiederum keine Rede sein, denn die Schwankungen bei der Schreibrate sind nun viel stärker.
Bei völlig leerer SSD sind die Änderungen mit der neuen Firmware also eher negativ anzusehen. Das ändert sich aber mit zunehmendem Füllstand. Denn ist die T500 zur Hälfte mit Daten befüllt, was näher am praktischen Alltag liegt, dann bricht die Schreibrate ähnlich schnell wie zuvor ein, doch sorgt die zwischenzeitliche „Erholung“ dafür, dass unterm Strich der Schreibdurchsatz höher ausfällt.
Die Crucial T500 ist damit immer noch weit von dem Niveau anderer High-End-SSDs mit TLC-Speicher entfernt, die im TLC-Modus mit mehr als 1.000 MB/s schreiben. Doch die einst große Schwäche wird durch die neue Firmware etwas kleiner.
Die Redaktion dankt „RogueSix“ für den Hinweis zum Firmware-Update und den Anstoß zu diesen Tests.