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Frore Systems LiquidJet: Membran-Kühlung könnte Wasser statt Luft bewegen

Michael Günsch
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Frore Systems LiquidJet: Membran-Kühlung könnte Wasser statt Luft bewegen
Bild: Frore Systems

Die Firma Frore Systems ist für ihre innovativen AirJet-Kühler bekannt, die mit vibrierenden Membranen für einen Luftstrom sorgen. Jetzt hat der Hersteller angekündigt, dass das Prinzip auch mit Wasser funktioniert und potenziell viel Kühlleistung fürs Rechenzentrum liefert.

Das Ende 2022 vorgestellte Kühlkonzept „AirJet“ ist eine aktive Kühlung ohne Lüfter. Stattdessen sorgen winzige Membranen für Luftbewegung, indem sie mit Ultraschallfrequenz vibrieren. Mit den flachen Kühlpads können etwa Chips in Notebooks, Tablets oder Smartphones gekühlt werden. Zotac hatte zum Beispiel einen Mini-PC mit AirJet-Kühler bestückt, den es sogar schon zu kaufen gibt. Zuletzt lagen vor allem High-End-SSDs mit PCIe 5.0 im Fokus der neuen Kühltechnik.

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LiquidJet: Luft durch Wasser ersetzen

Auf der Hot Chips 2024 hat Frore Systems jetzt eine neue Idee präsentiert, die die Kühlung in einem deutlich größeren Maßstab und mit einem anderen Kühlmittel bieten soll. „Was ist, wenn wir Luft durch Wasser ersetzen?“, fragt der Hersteller in seiner Präsentation. Die neue Idee ist also der Wechsel auf eine Flüssigkeitskühlung auf Basis der bisherigen AirJet-Kühler. Die sogenannte „Solid-State Active Cooling MEMS technology“ sei nämlich auch für Flüssigkeiten geeignet. Das Ganze nennt sich dann LiquidJet.

Neue Idee: Frore Systems LiquidJet mit Wasser statt Luft
Neue Idee: Frore Systems LiquidJet mit Wasser statt Luft (Bild: Frore Systems)

Frore Systems zieht einen etwas unfairen Vergleich. Der für Rechenzentren angedachte LiquidJet soll satte 22 Kilowatt an Wärme abführen können. Beim AirJet-Kühler sind es lediglich 5,25 Watt. Allerdings hinkt der Vergleich, denn die Dimensionen des LiquiJet-Kühlers dürften erheblich größer ausfallen, während der AirJet winzig ist.

Noch liegen keine näheren Informationen zum LiquidJet vor. Die Redaktion hat diese beim Hersteller angefragt und wird den Artikel gegebenenfalls an dieser Stelle ergänzen. In der Präsentation wurde zudem eingeräumt, dass noch viele Fragen zur praktischen Umsetzung bestehen. Es handele sich vorerst um ein „Experiment“, dessen etwaige Umsetzung noch einige Jahre dauern könnte.

Derweil wurden (erneut) die Möglichkeiten mit den bisherigen AirJet-Kühlern präsentiert. Eine noch nicht genutzte Idee ist der Einsatz im Smartphone, wo etwa der „Buckel“ der Kamera verbreitert werden könnte, um Platz für ein AirJet-Pad zu schaffen.

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