Google Pixel 9 Pro Fold: Das dünnste Foldable, sofern man China ignoriert
Gut ein Jahr nach dem Pixel Fold (Test) hat sich Google für das Pixel 9 Pro Fold in erster Linie den Formfaktor des faltbaren Smartphones vorgenommen. Das Ergebnis ist ein deutlich größeres, aber zugleich dünneres Smartphone. Überarbeitet hat Google auch Bildschirme und Kameras, nur der Preis ist mit 1.899 Euro gleich geblieben.
Neben dem Pixel 9, Pixel 9 Pro und Pixel 9 Pro XL hat Google heute das Pixel 9 Pro Fold als Nachfolger des Pixel Fold vorgestellt. Das Smartphone lässt sich im Nachgang der Präsentation ab 1.899 Euro bestellen und kostet damit so viel wie der Vorgänger.
Dünner als andere Foldables in den USA
Deutlich verändert hat Google den Formfaktor des in den Farben Obsidian und Porcelain erhältlichen Smartphones, vom „thinnest foldable“ ist beim Marketing des Unternehmens die Rede. Im Kleingedruckten muss Google diese Aussage jedoch auf den US-Markt beschränken, denn in China erhältliche Modelle wie das Honor Magic V3 oder Xiaomi Mix Fold 4 bauen noch dünner. Negative Folge der dünneren Bauweise bei Google ist mit 4.650 mAh aber auch eine etwas kleinere Batterie. Das Pixel 9 Pro Fold ist mit 155,2 × 77,1 × 10,5 mm (geschlossen) deutlich dünner als der Vorgänger (139,7 × 79,5 × 12,1 mm), in der Fläche (155,2 × 150,2 × 5,1 mm) hat das Smartphone aber signifikant zugelegt.
Google setzt auf größere Bildschirme
Das liegt daran, dass sich Google für größere Bildschirme entschieden hat, die neuerdings 6,3 statt 5,8 Zoll außen und 8,0 statt 7,6 Zoll auf der Innenseite messen. Gesteigert hat das Unternehmen auch deren maximale Helligkeiten sowohl in der Spitze (siehe technische Daten) als auch in der Vollbildansicht. Auf der Vorderseite kommt praktisch das Display zum Einsatz, das Google auch für das Pixel 9 verwendet. Die Innenseite kommt mit der neuen Generation annähernd im vollständig quadratischen Format und besitzt eine entsprechend angepasste Auflösung von 2.152 × 2.076 Pixeln.
Sonderfunktionen dank mehrerer Displays
Der große innere Bildschirm des Pixel 9 Pro Fold ist erneut für erweitertes Multitasking mit einer Splitscreen-Ansicht von zwei Anwendungen oder für spezielle App-Modi wie bei Videokonferenzen in Google Meet ausgelegt, wo Teilnehmer sowohl auf dem inneren als auch auf dem äußeren Display angezeigt werden können. Teilnehmer lassen sich über die mehreren Kameras zudem in beide Blickrichtungen des Smartphones einbeziehen. In Google Translate werden die Übersetzungen jeweils auf dem inneren und äußeren Display angezeigt, um so eine Konversation in unterschiedlichen Sprachen führen zu können. Im „Auf dem Tisch“-Modus richten Apps wie YouTube ihre Inhalte entsprechend aus, damit Videos nur auf einer Bildschirmhälfte wiedergegeben werden. Neu speziell für mit mehreren Kameras gefilmte Live-Inhalte auf YouTube ist die Multi-View-Ansicht, bei der sich bis zu vier Kameraperspektiven zusammenstellen lassen.
Selfies mit der Hauptkamera
Davon abgesehen lassen sich mit einem Foldable auch Selfies über die Hauptkamera in einer höheren Qualität schießen. Das Smartphone bietet dafür eine entsprechende Vorschau auf dem äußeren Bildschirm. Dort soll die neue „Blickfang“-Funktion vor allem bei Kindern mit Animationen dafür sorgen, dass diese in die Kamera blicken.
Kameras erhalten kleinere Verbesserungen
Die exakt gleichen drei Kameras eines Pixel 9 Pro oder Pixel 9 Pro XL erhält man mit dem Pixel 9 Pro Fold allerdings nicht, weil sich das vermutlich negativ auf die Größe und das Gewicht des Smartphones (257 g) ausgewirkt hätte. Die 48-MP-Hauptkamera ist die gleiche wie im Vorjahr, neu sind hingegen das erweiterte Sichtfeld von 127 Grad und der Autofokus für die Ultraweitwinkelkamera, die damit auch Makroaufnahmen erstellen kann. Für die Telekamera mit 5-facher optischer Vergrößerung hat Google ebenso das Sichtfeld leicht erweitert. Hervorzuheben sind die zwei neuen Selfie-Kameras im äußeren und inneren Bildschirm, die mit 10 MP und Autofokus identisch aufgestellt sind.
Neue KI-Funktionen für Fotos
Über die als Vorabversion auf der Pixel-9-Serie verfügbare Funktion „Mich hinzufügen“ lässt sich bei Gruppenfotos im Nachhinein die Person hinter der Kamera hinzufügen, indem ein Bild mit der Gruppe mit einem zweiten Bild des Fotografen vor demselben Hintergrund kombiniert wird. Der Magic Editor bietet mit der Auto-Frame-Funktion neuerdings eine automatische Ausrichtung des Bildausschnitts und schlägt dem Anwender für jedes Fotos die beste Komposition vor. Wie zuvor kann der Magic Editor auch wieder Objekte in der Größe anpassen, verschieben oder entfernen sowie Hintergründe auffüllen, verändern oder ersetzen. Mit „Reimagine“ lässt sich im Magic Editor jetzt auch mittels Text beschreiben, was angepasst werden soll, sodass sich zum Beispiel anders gefärbte Wolken oder Feuerwerk im Hintergrund einfügen lässt.
Tensor G4 sorgt für ein größeres Upgrade
Unter der Haube werkelt mit dem Tensor G4 der gleiche Chip mit gleich viel RAM (16 GB) wie im Pixel 9 Pro und Pixel 9 Pro XL, sodass die gleichen KI-Funktionen rund um Gemini oder die Kamera zur Verfügung gestellt werden können. Zum Tensor G2 des Pixel Fold stellt der Tensor G4 ein größeres Upgrade dar als vom Tensor G3 zum G4 bei den anderen Pixel-9-Modellen.
Gemini Live steht als erweiterte Assistenzfunktion von Gemini auf der gesamten Pixel-9-Serie zur Verfügung und soll längere natürliche Konversationen mit kontextuellen Zusammenhängen unterstützen. Gemini kann unter anderem beim Erstellen von Listen helfen, indem zum Beispiel nach einer Einkaufsliste für ein italienisches Abendessen mit vier Personen inklusive einer vegetarischen Option gefragt wird. Gemini kann auch Details aus E-Mails in Gmail ziehen und Vorschläge aus Google Maps ausgeben, wenn spezielle Restaurants oder Geschäfte gesucht werden. Gemini wertet auch Fotos des Anwenders aus, etwa das Motiv einer vertrockneten Pflanze, um Tipps zur Pflege zu erhalten, oder um mit dem Inhalt des Kühlschranks ein Gericht zu kreieren. Gemini kann zudem Telefonate auswerten und daraus eine Zusammenfassung des Gesprächs verfassen.
Ein Jahr Gemini Advanced kostenlos
Käufer eines Pixel 9 Pro Fold erhalten für ein Jahr kostenlosen Zugang zu Gemini Advanced im Rahmen von Google One AI Premium. Nach Ablauf des kostenlosen Jahres kostet Google One AI Premium 21,99 Euro pro Monat. Das Angebot gilt für neue Nutzer, die bis zum 31. Oktober 2025 um 23:59 Uhr MEZ ein Pixel 9 Pro Fold, Pixel 9 Pro oder Pixel 9 Pro XL erwerben und aktivieren. Das Angebot muss anschließend bis zum 15. November 2025 um 23:59 Uhr MEZ eingelöst werden, danach verfällt es.
Sieben Jahre Software-Garantie
Wie letztes Jahr mit der Pixel-8-Serie eingeführt kommt auch das Pixel 9 Pro Fold mit einer Software-Garantie von sieben Jahren, die Android-Hauptversionen, monatliche Sicherheitspatches und Pixel Feature Drops umfasst. Die Pixel-9-Serie kommt wie im Vorfeld vermutet noch mit dem bisherigen Android 14 auf den Markt, bevor für den weiteren Verlauf des Spätsommers das neue Android 15 erwartet wird. Einen Termin für die Verfügbarkeit des neuen Betriebssystems konnte Google noch nicht nennen.
Technische Daten des Google Pixel 9 Pro Fold
Google Pixel 9 Pro Fold | Google Pixel Fold | |||
---|---|---|---|---|
Software | Android 14 | Android 13 | ||
Display | innen | 8,0 Zoll, 2.152 × 2.076, OLED, 1-120 Hz, 1.600 cd/m² (HDR), 2.700 cd/m² (Peak), Ultra Thin Glass | 7,6 Zoll, 2.208 × 1.840, OLED, 1-120 Hz, 1.000 cd/m² (HDR), 1.450 cd/m² (Peak), Ultra Thin Glass | |
außen | 6,3 Zoll, 2.424 × 1.080, OLED, 60-120 Hz, 1.800 cd/m² (HDR), 2.700 cd/m² (Peak), Gorilla Glass Victus 2 | 5,8 Zoll, 2.092 × 1.080, OLED, 60-120 Hz, 1.200 cd/m² (HDR), 1.550 cd/m² (Peak), Gorilla Glass Victus | ||
Bedienung | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |||
SoC | Google Tensor G4 | Google Tensor G2 | ||
GPU | Arm Mali-G715 MP7 | Arm Mali-G710 MP7 | ||
RAM | 16 GB LPDDR5X | 12 GB LPDDR5 | ||
Speicher | 256 GB/512 GB | |||
Kameras | hinten | Weitwinkel | 48 MP, 1/2,0", f/1.7, Quad-PD-AF, OIS, 82˚ FOV, 4K60 HDR | |
Ultraweitwinkel | 10,5 MP, 1/3,4", f/2.2, Dual-PD-AF, 127°FOV | 10,8 MP, 1/3,0", f/2.2, 121,1˚ FOV | ||
Tele | 10,8 MP, 1/3,2", f/3.1, Dual-PD-AF, OIS, 23˚ FOV | 10,8 MP, 1/3,1", f/3.1, Dual-PD-AF, OIS, 21,9˚ FOV | ||
vorne | 10 MP, f/2.2, Dual-PD-AF, 87˚ FOV | 9,5 MP, f/2.2, 84˚ FOV | ||
innen | 10 MP, f/2.2, Dual-PD-AF, 87˚ FOV | 8 MP, f/2.0, 84˚ FOV | ||
Mobilfunk | GPRS/EDGE, HSPA+, LTE Advanced Pro, 5G NSA/SA | |||
WLAN/BT | Wi-Fi 7, Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2 | ||
Ortung | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS, NavIC | |||
Weitere Standards | USB-C 3.2 Gen 2, NFC, UWB | |||
SIM | 1 × Nano-SIM + 1 × eSIM | |||
Akku | 4.650 mAh, drahtloses Laden | 4.821 mAh, drahtloses Laden | ||
Größe (H × B × T) | zugeklappt | 155,2 × 77,1 × 10,5 mm | 139,7 × 79,5 × 12,1 mm | |
aufgeklappt | 155,2 × 150,2 × 5,1 mm | 139,7 × 158,7 × 5,8 mm | ||
Schutzart | IPX8 | |||
Gewicht | 257 g | 283 g | ||
Preis | 1.899 Euro (256 GB), 2.029 Euro (512 GB) | 1.899 Euro (256 GB), 2.019 Euro (512 GB) |
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.