Retro

Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters Hyper 212 Plus als Sparkühler

Robert McHardy
27 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters Hyper 212 Plus als Sparkühler

Mit dem Hyper 212 Plus (Test) für etwa 25 Euro brachte Cooler Master vor 15 Jahren einen CPU-Kühler auf den Markt, der an Sparfüchse gerichtet war, die sich nicht mit einem Boxed-Kühler zufrieden geben wollten.

Ein Tower-Kühler für wenig Geld

Der Hyper 212 Plus war in einem Single-Tower-Design ausgeführt und wurde mit einem 120-mm-Lüfter ausgeliefert. Die Abmessungen betrugen 116 × 51 × 159 mm (L × B × H) bei einem Gewicht von 630 Gramm. Die vier 6-mm-Heatpipes führten durch die Bodenplatte hindurch, wobei es sich um eine „Direct-Contact-Auflage“ handelte – die Heatpipes waren also abgeflacht und lagen direkt auf dem CPU-Die auf. Die Verarbeitung war an dieser Stelle nicht zwangsläufig besonders gut, da an den Materialübergängen fast ein Millimeter tiefe Rillen anstanden. Hier galt es darauf zu achten, mehr Wärmeleitpaste als üblich bei der Montage zu verwenden, um eine plane Unterlage zu schaffen.

Das andere Ende der Heatpipes führte in den relativen schmalen Kühlkörper, der aus im 1-mm-Abstand aufgebrachten Aluminiumlamellen bestand. Der mitgelieferte 120-mm-Lüfter wurde über ein PWM-Signal angesteuert und konnte in einem Drehzahlbereich von 600 bis 2.000 U/min arbeiten. Optional konnte ein zweiter 120-mm-Lüfter installiert werden. In puncto Kompatibilität wartete Cooler Master mit allen gängigen Sockeln auf: Sockel 939, AM2, AM3 für AMD und Sockel 775, 1156, 1366 für Intel. Pluspunkte gab es für das einheitliche Montagesystem, das auf allen Sockeln gleich ausfiel und mittels einer einheitlichen Backplate mit den verschiedenen Lochabständen stattfand. Sobald diese einmal montiert war, konnte der Kühler ohne weiteren Ausbau des Mainboard installiert oder demontiert werden.

Leistung im Mittelfeld für Standardnutzer

Bei einem Preis von 25 Euro waren von dem Cooler Master Hyper 212 Plus keine Wunder zu erwarten. Dementsprechend war es wenig verwunderlich, dass er sich bei dem Einsatz von Referenzlüftern im Mittelfeld des Testfeldes platzierte – zumindest im „Standardmodus“ des Core i7-920. Sobald eine Übertaktung auf 3,4 GHz mit erhöhter Kernspannung angelegt wurde, konnte der Hyper 212 Plus nicht mehr mithalten und selbst bei einem 1.860 U/min schnellen Scythe S-Flex lagen die Temperaturen bei nahezu 96 °C.

Modus Standard Performance
Belüftung Aktiv Aktiv
CPU Takt 2,66 GHz 3,4 GHz
V-Core (BIOS) 1,2 V 1,4 V
V-Core (Real) 1,08 V 1,35 V
Gehäuselüfter 840 U/min 840 U/min
Diagramme
Standardmodus mit Referenzlüftern
  • Scythe S-Flex (840 U/min):
    • Prolimatech Megahalems
      58,00
    • Corsair H50
      58,25
    • Xigmatek Thor's Hammer
      58,50
    • Noctua NH-U12P
      58,50
    • Scythe Orochi (Tower)
      58,75
    • Zalman CNPS 10X Quiet
      58,75
    • CM Hyper 212 Plus
      58,75
    • Scythe Mugen 2
      59,00
    • Zalman CNPS 10X Extreme
      59,25
    • EKL Brocken
      59,50
    • Thermolab Baram
      59,50
    • Cogage True Spirit
      60,00
    • Thermalright AXP-140
      63,50
  • Noctua NF-P12 (1380 U/min):
    • Prolimatech Megahalems
      54,00
    • Corsair H50
      54,50
    • Xigmatek Thor's Hammer
      54,75
    • Noctua NH-U12P
      55,25
    • Thermolab Baram
      55,50
    • Scythe Mugen 2
      55,75
    • Scythe Orochi (Tower)
      55,75
    • Zalman CNPS 10X Extreme
      55,75
    • CM Hyper 212 Plus
      55,75
    • Zalman CNPS 10X Quiet
      56,50
    • Cogage True Spirit
      57,00
    • EKL Brocken
      57,50
    • Thermalright AXP-140
      59,25
  • Scythe S-Flex (1860 U/min):
    • Prolimatech Megahalems
      50,25
    • Zalman CNPS 10X Extreme
      52,00
    • Corsair H50
      52,00
    • Xigmatek Thor's Hammer
      52,75
    • Thermolab Baram
      52,75
    • Zalman CNPS 10X Quiet
      52,75
    • Scythe Mugen 2
      53,00
    • Noctua NH-U12P
      53,00
    • Cogage True Spirit
      53,25
    • CM Hyper 212 Plus
      53,25
    • Scythe Orochi (Tower)
      53,75
    • EKL Brocken
      54,25
    • Thermalright AXP-140
      54,50
Einheit: °C

Abseits der Referenzbelüftung musste sich der Hyper 212 Plus Kritik für den mitgelieferten Lüfter gefallen lassen. Bei hoher Drehzahl störte der sehr helle Rotorgrundton, der zudem von sehr starken Luftumschlagsgeräuschen begleitet wurde. Sobald die Drehzahl gesenkt wurde, war ein deutliches Schleifen wahrzunehmen. Dieses war insbesondere bei vertikaler Montage des Lüfters vorhanden. Damit eignete sich der Lüfter in quasi keiner Konfiguration für einen Silent-Betrieb. In Sachen Leistung gab der mitgelieferte Lüfter ein sehr ähnliches Bild wie die Referenzbelüftung ab, wobei sehr niedrige Drehzahlen unter 800 U/min oder das Übertakten des Prozessors für sehr hohe Temperaturen sorgten.

Fazit

Insgesamt gab der Cooler Master Hyper 212 Plus ein gemischtes Bild ab. Einerseits bot er für 25 Euro einiges und war ein guter Ersatz für einen Boxed-Kühler. Zudem wusste die Montage zu gefallen. Andererseits schränkte der eher mäßige mitgelieferte Lüfter die Nutzung ein und in jedem Fall mussten Anwender mit einer relativen hohen Lautstärke rechnen. Wer damit plante, seinen Prozessor zu übertakten oder sein System im Silent-Modus zu betreiben, der war mit dem Hyper 212 Plus ebenfalls denkbar schlecht beraten. Für alle anderen stellte der Sparkühler eine potentiell interessante Alternative zum Boxed-Kühler zu einem niedrigen Preis dar.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.