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Im Test vor 15 Jahren: Nokias N97 wäre gerne ein Smartphone gewesen

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Nokias N97 wäre gerne ein Smartphone gewesen

Der Smartphone-Markt wurde vor 15 Jahren von einer Flut an Modellen überschwemmt, die sich gegenseitig zu überbieten versuchten. Der ehemalige Branchenprimus Nokia hatte in diesem Markt besonders schwer zu kämpfen und versuchte mit dem Nokia N97 (Test) mit Touchscreen und Symbian erneut sein Glück.

Smartphone im Nokia-Style

Nokia setzte bei dem 117 × 55 × 16 mm großem N97 auf ein 3,5 Zoll großes Display mit 360 × 640 Bildpunkten. Der Bildschirm verfügte über einen resistiven Touchscreen anstelle der kapazitiven Technologie, die Apple beispielsweise bei dem iPhone einsetzte. Resistive Touchscreens erkennen Berührungspunkte über Druck – in der Praxis bedeutete das für Nutzer, dass im Vergleich zu kapazitiven Displays relativ stark auf das Display gedrückt werden musste. Davon abgesehen besaß das N97 für die Bedienung über eine ausfahrbare QWERTZ-Tastatur und einen Stylus.

N97 Spezifikationen
Komponente Ausstattung
Typ Slider
Prozessor 434 MHz (ARM 11)
Arbeitsspeicher RAM: 128 MB
Betriebssystem Symbian
Akku Li-Ionen, 1.500 mAh
Speicherplatz 32 GByte intern (nutzbar: rund 29 GByte, via microSD/microSDHC erweiterbar, max. 16 GByte)
Größe 117 x 55 x 16 (L x B x H in mm)
Gewicht 150 Gramm (inklusive Akku)
Display 3,5 Zoll (Auflösung: 360 x 640), verstellbare Bildschirmneigung
Bedienung Touch-Display, vollwertige QWERTZ-Tastatur, Stylus
Kommunikation Quadband GSM/GPRS/EDGE, UMTS (HSDPA), WLAN (IEEE 802.11 b/g), Bluetooth 2.0 EDR & A2DP, GPS
Kamera 5 Megapixel mit Auto-Fokus, zwei LED-Blitzlichter
Audio-Unterstützung AAC, AAC+, eAAC+, AMR-NB, AMR-WB, QCP, MP3, WMA, WAV, MIDI, M4A
Video-Unterstützung WMV, ASF, MP4, 3GP, 3G2, M4V, AVI

Als Betriebssystem setzte Nokia entgegen dem Trend nicht auf Android, sondern auf Symbian. Angetrieben wurde das N97 von einem 434 MHz schnellen ARM-Prozessor, dem 128 MByte Arbeitsspeicher zur Seite standen. Der interne Speicher war üppige 32 GByte groß, konnte jedoch mittels einer microSD- oder microSDHC-Karte erweitert werden. Ein Highlight des N97 war die 5 Megapixel starke Kamera mit Autofokus und zwei LED-Blitzlichtern.

Schwierige Bedienung in der Praxis

Hardware-seitig besaß das Nokia N97 zwar über einige Möglichkeiten Eingaben zu tätigen, in der Praxis war die Bedienung aber eher schwerfällig. Die Tastatur war grundsätzlich trotz des begrenzten Platzangebots gut, hier mangelte es primär an einer separaten Taste um einen Punkt zu tippen. Links neben der Tastatur befand sich ein Cursor, mit dem etwas schwerfällig Text markiert werden konnte.

Kritik musste sich vor allem Symbian (S60 Version 5.0) gefallen lassen. Das Betriebssystem war nicht ausreichend auf die Bedienung via eines Touchscreens ausgelegt und regelmäßig musste sich der Tester über eine nicht intuitive Steuerung und Menüführung ärgern, die eher auf traditionelle Handys als Smartphones ausgelegt war. Der resistive Touchscreen erschwerte das Problem, da die Bedienung so eher langsam und klobig ausfiel. Multi-Touch wurde ebenfalls nicht unterstützt, sodass sich die Bedienung oft auf das wiederholte druckgeführte Bestätigen bestimmter Dialoge beschränkte, während beispielsweise das iPhone intuitiv per Wischgesten mit dem Finger bedient werden konnte.

Pluspunkte für Multimedia

Anders als bei der eher mäßigen Bedienung konnte das N97 Pluspunkte im Bereich Multimedia sammeln. Die 5 Megapixel starke Kamera sorgte für damalige Verhältnisse für sehr gute Bilder unter jeglichen Bedingungen. Die guten mitgelieferten Kopfhörer, das ordentliche Display und der 3,5-mm-Klinkenanschluss waren gute Voraussetzungen für Multimedia-Wiedergabe. Mit Unterstützung der Video-Formate WMV, ASF, MP4, 3GP, 3G2, M4V und AVI wurde auch an dieser Stelle einiges geboten und so konnte das N97 leicht als portabler Multimedia-Player verwendet werden.

Bei der Akkulaufzeit platzierte das N97 sich im Mittelfeld. Bei normaler Nutzung hielt der Akku einen knappen Arbeitstag, wer das Smartphone viel nutzte, der musste mit vier bis fünf Stunden Laufzeit rechnen.

Fazit

Am Ende des Tests konnte das Nokia N97 nicht überzeugen. Die Gründe hierfür waren in der schwergängigen Bedienung zu suchen, die ihre Ursprünge sowohl in der Hardware in Form des resistiven Touchscreens als auch in der Software – genau genommen dem Betriebssystem – fand. Mit einem Preis von etwa 490 Euro war das N97 damit für die meisten Nutzer nicht zu empfehlen, obwohl es sich grundsätzlich um ein solides Gerät handelte.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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