In Malaysia: Infineon eröffnet die geplant weltweit größte und effizienteste SiC-Fabrik
Infineon hat in Malaysia die erste Phase einer neuen Fab eingeweiht, die die weltweit größte und laut Hersteller wettbewerbsfähigste 200-Millimeter-Fab für Leistungshalbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) werden soll. Der Bau ging schnell vonstatten, eine weitere Phase in der Erweiterung folgt auf den Fuß.
Die 200-Millimeter-„SiC-Power-Fab“ soll die Position von Infineon als führender Anbieter von Leistungshalbleitern stärken. Die erste Ausbaustufe der Fabrik mit einem Investitionsvolumen von zwei Milliarden Euro war 2022 angekündigt worden und wird sich auf die Fertigung von Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern konzentrieren und auch Galliumnitrid-Epitaxie (GaN) umfassen.
SiC-Halbleiter werden vor allem in Hochstromanwendungen eingesetzt; sie können Ströme noch effizienter schalten und ermöglichen noch kleinere Designs. Sie steigern damit beispielsweise die Effizienz von Elektrofahrzeugen, Schnellladestationen, Zügen, erneuerbaren Energiesystemen und KI-Rechenzentren.
Bereits in der ersten Phase des Ausbaus entstehen 900 Arbeitsplätze. In der zweiten Phase entsteht mit einem Investitionsvolumen von bis zu fünf Milliarden Euro dann die weltweit größte und zugleich effizienteste 200-Millimeter-„SiC Power Fab“, angetrieben von 100 Prozent Ökostrom, wie Infineon betont. Für den laufenden Ausbau der Kulim-3-Fab hat sich Infineon frühzeitig Kundenzusagen in Form von sogenannten „Design Wins“ im Gesamtwert von rund fünf Milliarden Euro gesichert und von bestehenden und neuen Kunden Vorauszahlungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro erhalten. Zu diesen Design Wins gehören Zusagen von sechs OEMs aus dem Automobilsektor sowie Kunden aus den Bereichen erneuerbare Energien und Industrie.
Insgesamt schafft das Projekt bis zu 4.000 Arbeitsplätze vor Ort, weshalb die Einweihung von viel Prominenz begleitet wurde. Der malaysische Premierminister YAB Dato' Seri Anwar Ibrahim und der Ministerpräsident des Bundesstaates Kedah YAB Dato' Seri Haji Muhammad Sanusi Haji Mohd Nor haben gemeinsam mit Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon, sowie den Fab-Managern die Produktion symbolisch eröffnet.
In Deutschland hatte das Unternehmen zuletzt angekündigt, 1.400 Stellen zu streichen und weitere 1.400 Stellen aus Hochlohnländern wie Deutschland ins günstigere Ausland zu verlagern. Neue Fab-Arbeitsplätze wird es hierzulande aber durch Neubauten wie in Dresden geben.