Instabile Raptor-Lake-CPUs: Intel verlängert Garantie von 13. und 14. Gen um zwei Jahre
Vor einem Rückruf betroffener CPUs scheut sich Intel, doch instabile Raptor-Lake-Prozessoren haben durch den Hersteller jetzt immerhin eine um zwei Jahre verlängerte und sich damit auf insgesamt fünf Jahre belaufende Garantie erhalten. Ein Microcode-Update soll die Probleme beseitigen und befindet sich in der Validierungsphase.
Mit offiziellen Aussagen zu instabilen Prozessoren der 13. und 14. Generation hatte sich Intel lange Zeit zurückgehalten, bis seit dem 22. Juli eine Stellungnahme vorliegt, wonach eine zu hohe Kernspannung zur besagten Instabilität führen soll. Ein fehlerhafter Microcode-Algorithmus habe die Betriebsspannung der CPUs auf falsche Werte erhöht.
Später fügte Intel via Reddit hinzu, dass es im Jahr 2023 auch andere Probleme gegeben habe, etwa Oxidation in der Produktion. Diese sei heute aber nicht mehr ursächlich für die Instabilität. Gleichzeitig untermauerte Intel, dass die erhöhte Spannung nur ein (großer) Teil des Gesamtproblems und das Absenken dieser letztlich noch nicht die Lösung sei.
CPUs sind irreversibel physisch degradiert
Abermals erst auf Nachfrage von The Verge erklärte Intel fünf Tage nach der ersten Stellungnahme, dass CPUs, die Stabilitätsprobleme aufweisen, bereits irreversibel physisch degradiert seien und nicht mehr durch den kommenden Microcode-Patch gerettet werden können. Für noch nicht betroffene Prozessoren könne der Patch die Probleme aber verhindern. Nutzer, die bisher keine Probleme mit ihren CPUs haben, müssten sich laut Intel keine Sorgen machen, der Patch sei eine wirksame Präventivmaßnahme.
Äußerungen gab es auch zum Umfang der Probleme. Während der Fokus vorher primär auf der Core-i9-Reihe lag, bei denen die Probleme zuerst in signifikanter Anzahl auftraten, bestätigte Intel, dass alle auf Raptor Lake basierenden Desktop-CPUs mit einer Leistungsaufnahme von 65 Watt oder mehr potentiell von den Problemen betroffen sein können. Das sind konkret alle CPUs ab Core i5-13600KF und i5-14600FK aufwärts.
Garantie um zwei Jahre verlängert
Einen Rückruf der Prozessoren wollte Intel nicht einläuten, daran hat sich auch heute nichts verändert. Was sich allerdings geändert hat, ist die jetzt erweiterte Garantie auf betroffene Raptor-Lake-CPUs, die Ende letzter Woche noch ungewiss war.
Intel is committed to making sure all customers who have or are currently experiencing instability symptoms on their 13th and/or 14th Gen desktop processors are supported in the exchange process. We stand behind our products, and in the coming days we will be sharing more details on two-year extended warranty support for our boxed Intel Core 13th and 14th Gen desktop processors.
Thomas Hannaford, Intel Communications Manager
Durch die Verlängerung um zwei Jahre kommen Raptor-Lake-Prozessoren jetzt auf eine Herstellergarantie von insgesamt fünf Jahren. Diese Angabe ist bereits im Preisvergleich von ComputerBase zu finden, wie etwa anhand des Core i7-14700K zu erkennen ist.
Sollten bei Raptor-Lake-CPUs Instabilitäten auftreten, sollen sich Käufer von Boxed-CPUs laut Intel direkt an den Support des Unternehmens wenden, während bei OEM-Systemen der jeweilige Hersteller angesprochen werden soll. In Deutschland ist zudem auch immer der jeweilige Händler der Ansprechpartner für Fragen rund um die Garantie. Letztlich abgewickelt und für die Garantie verantwortlich ist aber der Hersteller.
In einem aktualisierten Support-Beitrag und von der deutschen Pressestelle in übersetzter Form bestätigt, geht Intel jetzt im Detail darauf ein, für welche Prozessoren die um zwei Jahre auf insgesamt bis zu fünf Jahre verlängerte Herstellergarantie gilt.
In dem Beitrag stellt Intel zudem klar, dass neben Boxed- auch Tray-Prozessoren und CPUs aus OEM-Systemen die verlängerte Garantie erhalten. Intel erklärt außerdem, wie Kunden bei Garantiefragen je nach Bezugsquelle der CPUs vorzugehen haben:
- Die Garantieverlängerung gilt sowohl für frühere als auch für neu gekaufte Prozessoren aus dieser Liste
- Die Garantieverlängerung gilt neben Boxed-Prozessoren auch für Tray-Prozessoren und Prozessoren, die in OEM- und Systemintegrator-Systemen verkauft wurden. Betroffene Kund:innen können von der Garantie wie folgt Gebrauch machen:
- Käufer:innen von Boxed-Prozessoren wenden sich an den Intel Customer Support
- Käufer:innen von Tray-Prozessoren wenden sich an den Händler, von dem sie den Tray-Prozessor erworben haben
- Käufer:innen von OEM- und Systemintegrator-Systemen wenden sich an den Hersteller des Systems
- Betroffene Kund:innen, die zuvor keinen Erfolg mit ihren RMA-Anfragen hatten, bitten wir, sich an den Intel Customer Support zu wenden.