Intel Xeon W-3500/2500: Mehr Kerne, Takt und TDP fürs gleiche Geld
Für die 2023 mit einigen Kinderkrankheiten gestartete Workstationplattform Sapphire Rapids-WS bringt Intel ein Update. Hier ist es aber wirklich nur ein Refresh, einen neuen Chip auf Basis von Emerald Rapids, so wie es bei regulären Xeons ablief, gibt es jedoch nicht. Damit halten sich Neuheiten letztlich in Grenzen.
Der eigentliche Refresh der CPU-Serie Sapphire Rapids hieß bei Intel Emerald Rapids. Er merzte einige Problemstellen aus und bot mitunter viel zusätzliche Leistung und vor allem auch eine höhere Effizienz und ist so das aktuelle Produkt, bis im Herbst Granite Rapids übernehmen wird.
Emerald Rapids brach aber an einer Stelle mit dem Vorgänger Sapphire Rapids ganz deutlich: beim kompletten Aufbau. Aus vier Chips wurden nur noch zwei, I/P-Bereiche, Speichercontroller aber vor allem auch viele PCIe-Lanes verlegt. Im Server-Sockel und den Boards mit passendem Server-Chipsatz war dies realisierbar, die Workstationplattform nutzt jedoch quasi den altbekannten Desktop-Chipsatz und viele Features von da, was nun dazu führt, dass Emerald Rapids hier nicht passt. Vor allem, wenn dann noch die Zweiteilung ins Spiel kommt, hier haben unter anderem die PCIe-Lanes viele Probleme gemacht und wären nicht oder kaum ansprechbar gewesen, sodass es in der Workstation letztlich nur ein Sapphire Rapids Refresh wird, erklärt Intel auf Nachfrage.
Der kleinste gemeinsame Nenner war nun also, einfach noch das Maximum aus Sapphire Rapids herauszuholen. Denn hier gab es bei Kernen, Takt und TDP durchaus noch Luft nach oben, Lücken im Portfolio waren ebenfalls zugegen, diese werden nun geschlossen.
Intel Xeon w-3500 im Überblick
In der Serie der großen Xeon W-3500 auf Basis des Quad-Packs alias XCC-Die, also jenen mit Acht-Kanal-Speicher und dem Maximum an PCIe-Lanes, gibt es vier bis acht Kerne mehr als bisher und somit nun erstmals auch 60 Kerne. Zudem gibt es Taktanpassungen.
Die TDP liegt bei bis zu 385 Watt, für den Turbo sind 462 Watt freigegeben. Über alle Modelle wird sichtbar, dass alle Steigerungen letztlich durch die höhere TDP möglich gemacht werden. Auf die Preise hat dies hier und da einen kleinen Einfluss. An der Spitze bleibt es identisch, der größte Xeon w7 wird sogar günstiger trotz mehr Ausstattung, im Einstieg der großen Xeons wird es aber immer etwas teurer.
Kerne/Threads | Takt (Basis) | Turbo (1 Kern) | max. Speicher | TDP | Preis | |
---|---|---|---|---|---|---|
Xeon w-3500 | ||||||
Xeon w9-3595X | 60/120 | 2,0 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 385 W | 5.889 USD |
Xeon w9-3575X | 44/88 | 2,2 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 340 W | 3.789 USD |
Xeon w7-3565X | 32/64 | 2,5 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 335 W | 2.689 USD |
Xeon w7-3555 | 28/56 | 2,7 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 325 W | 2.339 USD |
Xeon w7-3545 | 24/48 | 2,7 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 310 W | 2.039 USD |
Xeon w5-3535X | 20/40 | 2,9 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 300 W | 1.689 USD |
Xeon w5-3525 | 16/32 | 3,2 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 290 W | 1.339 USD |
Xeon w-3400 | ||||||
Xeon w9-3495X | 56/112 | 1,9 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 350 W | 5.889 USD |
Xeon w9-3475X | 36/72 | 2,2 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 300 W | 3.739 USD |
Xeon w7-3465X | 28/56 | 2,5 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 300 W | 2.889 USD |
Xeon w7-3455 | 24/48 | 2,5 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 270 W | 2.489 USD |
Xeon w7-3445 | 20/40 | 2,6 GHz | 4,8 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 270 W | 1.989 USD |
Xeon w5-3435X | 16/32 | 3,1 GHz | 4,7 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 270 W | 1.589 USD |
Xeon w5-3425 | 12/24 | 3,2 GHz | 4,6 GHz | 4 TB DDR5-4800 | 270 W | 1.189 USD |
Intel Xeon w-2500 im Überblick
Beim halben Xeon w-2500, der auf dem MCC-Die von Sapphire Rapids basiert, gibt es nun ein Maximum von 26 Kernen, pro Modell zwei Kerne mehr als bisher. Auch hier gibt es weitere, vornehmlich aber schon fast kosmetische Anpassungen. Denn der Großteil wird schlichtweg 1:1 weitergeführt.
Auch hier gibt es einen Anstieg bei der TDP von im Schnitt zehn Prozent, bei den kleineren Modellen fällt dieser prozentual gesehen aber höher aus, hier geht es beispielsweise von 130 Watt auf 175 Watt (+ 35%) hinauf. Gab es in der vorherigen Generation bereits ein Modell mit gleicher Anzahl Kernen, ist dies effektiv heute nun günstiger zu haben.
Kerne/Threads | Takt (Basis) | Turbo (1 Kern) | max. Speicher | TDP | Preis | |
---|---|---|---|---|---|---|
Xeon w-2500 | ||||||
Xeon w7-2595X | 26/52 | 2,8 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 250 W | 2.039 USD |
Xeon w7-2575X | 22/44 | 3,0 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 250 W | 1.689 USD |
Xeon w5-2565X | 18/36 | 3,2 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 240 W | 1.339 USD |
Xeon w5-2555X | 14/28 | 3,3 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 210 W | 1.069 USD |
Xeon w5-2545 | 12/24 | 3,5 GHz | 4,7 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 210 W | 889 USD |
Xeon w3-2535 | 10/20 | 3,5 GHz | 4,6 GHz | 2 TB DDR5-4400 | 185 W | 739 USD |
Xeon w3-2525 | 8/16 | 3,5 GHz | 4,5 GHz | 2 TB DDR5-4400 | 175 W | 609 USD |
Xeon w-2400 | ||||||
Xeon w7-2495X | 24/48 | 2,5 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 225 W | 2.189 USD |
Xeon w7-2475X | 20/40 | 2,6 GHz | 4,8 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 225 W | 1.789 USD |
Xeon w5-2465X | 16/32 | 3,1 GHz | 4,7 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 200 W | 1.389 USD |
Xeon w5-2455X | 12/24 | 3,2 GHz | 4,6 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 200 W | 1.039 USD |
Xeon w5-2445 | 10/20 | 3,1 GHz | 4,6 GHz | 2 TB DDR5-4800 | 175 W | 839 USD |
Xeon w3-2435 | 8/16 | 3,1 GHz | 4,5 GHz | 2 TB DDR5-4400 | 165 W | 669 USD |
Xeon w3-2425 | 6/12 | 3,0 GHz | 4,4 GHz | 2 TB DDR5-4400 | 130 W | 529 USD |
Xeon w3-2423 | 6/12 | 2,1 GHz | 4,2 GHz | 2 TB DDR5-4400 | 120 W | 359 USD |
Die Modelle mit dem Kürzel X sind nach wie vor übertaktbar, vor allem zielt Intel hier wieder auf den Speicher. Die Standard-Konfiguration sieht weiterhin nur DDR5-4800 oder gar nur DDR4-4400 bei Vollbestückung vor, mit XMP geht aber auch DDR5-6400. UDIMMs werden nicht unterstützt, EEC-Registered-DIMMs (DDR5 RDIMM) sind ein Muss.
Das Ökosystem spielt laut Intel weiterhin mit. Mit HP, Dell und Lenovo sind die drei Branchenriesen direkt mit Updates ihrer Workstations dabei. Im freien Handel werden aktuelle W790-Boards allesamt unterstützt und via BIOS-Update fit gemacht, zudem sollen noch ein paar neue Platinen erscheinen. Der Einstiegspreis für die Plattformen soll so unter die Marke von 500 US-Dollar gedrückt werden. Verkaufsstart ist schon heute, so richtig los geht es aber bei den Partnern erst ab September.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.