Konkurrenz für AMD, Intel und Nvidia: Arm soll an diskretem GPU-Design arbeiten
Das britische Halbleiterunternehmen Arm, dessen gleichnamige Architektur weite Verbreitung in Chips von Qualcomm, MediaTek oder auch Apple Silicon findet, soll kürzlich die Entwicklung eines diskreten GPU-Designs für Gaming und AI angestoßen haben. Das berichtet das israelische Finanzmagazin Globes.
Konkret sollen am israelischen Standort des Unternehmens in Raʿanana, dem Technologiezentrum des Landes, 100 Mitarbeiter aus Chipdesign und Software an der Entwicklung beteiligt sein. Ziel der GPU sei der Consumer-Markt, auf dem die diskreten Grafikkarten folglich direkt mit Nvidia, AMD und Intel konkurrieren würde. Aber auch in AI-Anwendungen könnten solche GPUs Verwendung finden.
GPUs sind kein Neuland für Arm
Grundsätzlich ist die Entwicklung von GPUs kein neues Geschäftsfeld für Arm. Der Chipentwickler hat bereits diverse Designs für Grafikprozessoren entwickelt, die allesamt auf SoC-Lösungen Verwendung finden. Über den breiten Absatzmarkt von Smartphones sollen so insgesamt bereits über 10 Milliarden GPUs ausgeliefert worden sein, wie Arm im Mai berichtete. Auch ebenjene Mobile-GPUs aus den Serien Immortalis und Mali wurden in Raʿanana entwickelt.
Der Schritt zu einer diskreten Grafiklösung für den Laptop- und Desktopmarkt ist allerdings in der Tat Neuland für das britische Unternehmen und deutet auf eine weitere Ausweitung des Geschäfts in Richtung PC und Laptop hin. Mit Windows on Arm und entsprechenden Chips wie dem Qualcomm Snapdragon X Elite wird die Arm-Architektur aktuell zunehmend relevanter für den Laptop-Markt.
Es bleiben viele Fragezeichen
Die Informationslage zu den diskreten GPUs aus dem Hause Arm ist derweil noch sehr spärlich. Eine offizielle Bestätigung seitens des Unternehmens steht noch aus, eine Anfrage der Globes wollte Arm nicht kommentieren. Dementsprechend gibt es auch keinen Zeitrahmen für mögliche Produktlaunches. Tatsächlich ist es keinesfalls gesichert, dass es überhaupt zu marktreifen Produkten kommen wird.
Ebenfalls unklar ist, wer die GPUs überhaupt herstellen sollte. Arm selbst fertigt keine Chips und lässt, anders als AMD und Nvidia, auch nicht in Fabs von TSMC oder Samsung fertigen, sondern lizenziert seine Architekturen lediglich an andere Halbleiterkonzerne.