Nobody Wants To Die im Test: Spielkritik und Fazit

 3/3
Wolfgang Andermahr (+1)
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Wie gut ist Nobody Wants to Die?

Ein heruntergekommener Detektiv in einer dystopischen Stadt? Das hat man schon mal gehört. Nobody Wants To Die wird dadurch aber nicht langweilig oder vorhersehbar. Im Gegenteil: Das Abenteuer entpuppt sich als Erlebnis, wenn auch weniger als Spiel.

Zu den Stärken von Nobody Wants To Die gehören laut Rezensionen die Dinge, die eine gute Geschichte ausmachen: tolle Dialoge, die Mischung von Alt und Neu und laut IGN selbst das Spiel mit Dissonanz und Logikbrüchen. Zu den Charakteren wird zudem die Welt selbst gezählt. Auch sie setzen die Entwickler dem Vernehmen nach hervorragend in Szene, von großen Pinselstrichen bis hin zu kleinen Details, die ein Entdecken ermöglichen. Eurogamer nennt das Game deshalb schlicht einen „bildgewaltigen Science-Fiction-Thriller“.

Nobody Wants To Die im Technik-Test
Nobody Wants To Die im Technik-Test

Gelöst werden muss im Spiel ein Mordfall in einer Stadt, in der Menschen ihre Körper lediglich mieten. Die damit verbundenen moralischen und ethischen Fragen werden laut Kotaku „bei jeder Gelegenheit“ thematisiert. Qualitativ begeistert Rezensenten das, was die polnischen Entwickler aufbieten, bis hin zum damit verbundenen Gegenwartskommentar. Lediglich die vier Enden überzeugen nicht rundum: Laut Eurogamer werden nicht alle Stränge aufgelöst, auf Kotaku wirkt das Finale ein wenig lustlos. Das meint allerdings nur, dass die Qualität nicht ganz an die vorher gezeigte Exzellenz heranreicht.

Deutlicher wird angemerkt, wie wenig Spiel Nobody Wants To Die ist. Ermittlungen und Ablauf sind recht eng vorgegeben, eine Lösungssuche wird dem Spieler nicht abverlangt. Das erlaube es, das Pacing besser zu kontrollieren, und bevorteile die Erzählung, erklärt PCGamesN – der Vergleich mit einem Telltale-Spiel liegt bei PC Games nahe. Die Konsequenz daraus: Wer ein Spiel erwartet, urteilt wie IGN schlechter. Wer sich komplett von der Geschichte packen lässt wie PC Games, feiert das Ergebnis. Mit einer Länge von fünf bis sechs Stunden passt der geringe interaktive Tiefgang allerdings für alle Tester.

Damit lässt sich relativ klar sagen, für wen Nobody Wants To Die etwas ist. Fans düsterer Cyberpunk- und Noir-Erzählungen kommen voll auf ihre Kosten. Weil das auch noch von einem bisher unbekannten Studio und aus dem Nichts kommt, erklärt Kotaku den Titel gar zum „Überraschungs-Hit 2024“. Spieler, die mit „Videospiel“ ausgeprägte Interaktivität und Handlungsfreiheit verbinden, finden hier allerdings kein neues Futter.

Wertungsüberblick für Nobody Wants To Die
Publikation Wertung
Eurogamer 4/5
Game Informer 8/10
IGN 7/10
Kotaku
PC Games 9/10
PCGamesN 8/10
Metacritic Presse: 78/100
Nutzer: 7.9/10

Fazit

Wer sich darauf einlässt, kaum wirkliches Gameplay zu haben und sich stattdessen einfach in einer Cyberpunk-Noir-Detektivgeschichte zu befinden, wird mit Nobody Wants To Die sehr viel Spaß haben. Unter anderem auch deswegen, weil das bisher unbekannte Entwicklerstudio Critical Hit Games mit Unterstützung der Unreal Engine 5 ein richtig schönes Spiel gezaubert hat, das die Atmosphäre gekonnt herüberbringt.

Die Grafik kann entsprechend locker mit größeren Titeln mithalten. Natürlich sieht man dem Game an, dass das Budget begrenzt war, doch die tolle künstlerische Gestaltung mit Cyberpunk-Optik samt vielen Finessen der UE5, allen voran der Lumen-Beleuchtung, machen dies locker wieder wett.

Mit Upsampling muss es keine schnelle Grafikkarte sein

Das Ganze kostet natürlich gut GPU-Leistung, doch erst in Ultra HD wird das wirklich kritisch. Bis inklusive WQHD muss es dagegen nicht gleich eine sonderlich schnelle Grafikkarte sein. Upsampling gehört dabei zum Pflichtprogramm, das in Nobody Wants To Die in jeder erdenklichen Form zur Verfügung steht und insgesamt gut funktioniert. Mehr als die Super-Resolution-Algorithmen gibt es jedoch nicht, Frame Generation fehlt vollständig – was gerade bei dem langsamen Gameplay richtig effektiv hätte funktionieren können.

Aktuelle Nvidia- und AMD-Grafikkarten zeigen in Nobody Wants To Die eine vergleichbare Performance, die Vor- und Nachteile sind durchweg nur geringfügig. Einzig AMDs RDNA-2-Generation schneidet etwas schlechter als gewohnt ab, der moderneren RDNA-3-Architektur schmeckt das Spiel besser. Auch Intels Arc-Reihe ist ziemlich langsam unterwegs, was in Unreal-Engine-Titeln aber recht häufig der Fall ist.

Nobody Wants To Die im Technik-Test

Die PC-Version zeigte sich fehlerfrei

Die PC-Version von Nobody Wants To Die lief während des Tests fehlerfrei, irgendwelche Probleme, Bugs oder gar Abstürze haben sich unabhängig von der Hardware nicht gezeigt. Wer entsprechend Interesse an dem Spiel hat, kann Nobody Wants To Die bedenkenlos für PC kaufen.

ComputerBase hat Nobody Wants To Die vom Publisher Plaion zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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