Quartalszahlen: Nvidia schließt Rekordquartal ab und bessert Blackwell nach
Nvidia setzt den (finanziellen) Siegeszug rund um AI-Infrastruktur mit einem weiteren Rekordquartal fort, das 30 Milliarden US-Dollar Umsatz und 16,6 Milliarden US-Dollar Nettogewinn einbrachte. Für Blackwell erwartet Nvidia einen Milliardenumsatz und gab eine Anpassung der Belichtungsmaske bekannt. Die Börse reagierte nervös.
Das zweite Finanzquartal 2025 hat Nvidia mit einem Umsatz in Höhe von 30,04 Milliarden US-Dollar abgeschlossen, eine Steigerung um 15 Prozent zum letzten Quartal und 122 Prozent zum zweiten Quartal 2024. Die Bruttomarge lag in diesem Zeitraum bei 75,1 Prozent (+5 Punkte zum Vorjahr), die operativen Ausgaben bei 3,93 Milliarden US-Dollar (+48 Prozent zum Vorjahr). Das am 28. Juli abgeschlossene Quartal brachte Nvidia einen Nettogewinn von 16,6 Milliarden US-Dollar (+168 Prozent zum Vorjahr) ein.
Hopper soll weiter wachsen
Über allen Einnahmen thront das Datacenter-Geschäft mit 26,27 Milliarden US-Dollar Umsatz, eine Steigerung um 154 Prozent zum letzten Jahr und 16 Prozent zum vorherigen Quartal. Die Sparte teilt sich in 22,6 Milliarden US-Dollar für „Compute“ (+162 Prozent) und 3,67 Milliarden US-Dollar für „Networking“ (+114 Prozent) auf. Die Nachfrage nach Hopper sei „strong“, erklärte CEO Jensen Huang, außerdem werde Hopper parallel zur Einführung von Blackwell weiter wachsen und für zusätzlichen Umsatz sorgen. Für Blackwell sieht Nvidia eine „incredible“ Nachfrage und erwartet einen Beitrag zum Umsatz in Milliardenhöhe für das vierte Quartal. Aktuell werden Samples an Partner verschickt.
Blackwell mit angepasster Belichtungsmaske
Blackwell war im Vorfeld der Quartalszahlen ein wenig das Sorgenkind, da Berichte um potenzielle Probleme aufkamen. Nvidias Chief Financial Officer Colette Kress kommentierte (PDF) die Quartalszahlen mit einer Veränderung der Belichtungsmaske für Blackwell, um die Ausbeute (Yield) zu steigern. Die Produktion soll im vierten Quartal hochgefahren werden und für einen Milliardenumsatz sorgen. Anstelle des A0- dürfte etwas später das A1-Stepping in die Massenproduktion gehen. Kress bekräftigte zudem, dass Hopper-Auslieferungen in der zweiten Jahreshälfte dennoch weiter steigen werden. Laut CEO Huang habe sich rein funktional aber nichts an der Blackwell-GPU verändert.
We shipped customer samples of our Blackwell architecture in the second quarter. We executed a
change to the Blackwell GPU mask to improve production yield. Blackwell production ramp is
scheduled to begin in the fourth quarter and continue into fiscal 2026. In the fourth quarter, we
expect to ship several billion dollars in Blackwell revenue. Hopper demand is strong, and shipments are expected to increase in the second half of fiscal 2025.
Colette Kress, EVP and Chief Financial Officer, Nvidia
Gaming-Sparte wächst um 16 Prozent
Auch in allen anderen Sparten von Nvidia gab es im zweiten Quartal Zuwächse. Mit 2,88 Milliarden US-Dollar erreichte Gaming, das alle Consumer-Grafikkarten und Dienste wie GeForce Now umfasst, eine Steigerung um 16 Prozent gegenüber dem letzten Jahr. Im Profibereich für Grafikkarten steht ein Umsatz von 454 Millionen US-Dollar, sodass Nvidia mit „Professional Visualization“ 20 Prozent mehr als 2024 eingenommen hat.
Automotive und Robotics
Nvidias Automotive-Segment, in das auch Umsätze rund um Robotics fallen, nimmt weiter an Fahrt auf und verzeichnete mit 346 Millionen US-Dollar Umsatz eine Steigerung um 37 Prozent im Vergleich zum gleichen Quartal 2024 und 5 Prozent zum letzten Quartal.
An der Börse konnte Nvidia nur verlieren
Im aktuell nervösen Börsenumfeld haben es allerdings selbst die besten Quartalszahlen nicht leicht, für Kurssprünge nach oben zu sorgen – eher im Gegenteil. Nvidia stellte 32,5 Milliarden US-Dollar Umsatz und eine Bruttomarge von 74,4 Prozent für das dritte Finanzquartal in Aussicht. Beim Umsatz würde das einer Steigerung von 79,4 Prozent zum Vorjahr und 8,2 Prozent zum jetzt veröffentlichten Quartal entsprechen, was eine Abflachung der zuletzt immensen Umsatzsprünge bedeutet. Analysten hatten teils mit einem noch besseren Ausblick gerechnet, sodass Nvidias Aktienkurs derzeit rund 7 Prozent rückläufig ist.
Zum Ende des zweiten Finanzquartals hat Nvidia noch 7,5 Milliarden US-Dollar aus einem Topf für einen zuvor genehmigten Aktienrückkauf übrig, unterdessen bewilligte der Vorstand am 26. August weitere 50 Milliarden US-Dollar für den Aktienrückkauf.