Ryzen 5 9600X & Ryzen 7 9700X im Test: Speicherskalierung mit bis zu DDR5-8000
3/5DDR5-8000 rennt auf Anhieb problemlos
AMD nennt bei Ryzen 9000 explizit die Möglichkeit, DDR5-8000-Speicher zu nutzen. Das ist keine einfache Angelegenheit, denn nicht nur alle im Test verwendeten Ryzen-7000-Prozessoren sind daran gescheitert. DDR5-7200 war dort das Höchste, was die Redaktion stabil erreicht hat. Gleiches galt für die beiden Intel-CPUs.
Und in der Tat: Beide Ryzen-9000-Modelle haben DDR5-8000 auf Anhieb mitgemacht. Die Redaktion hat dafür den in Deutschland aktuell nicht lieferbaren Speicher Corsair Dominator Titanium in der Ausführung 2 × 24 GB mit einer Geschwindigkeit von DDR5-8000 und den Timings 38-48-48-98 eingesetzt. Anschließend musste einzig das XMP-Profil geladen werden und sowohl der Ryzen 5 9600X als auch der Ryzen 7 9700X liefen sofort anstandslos mit DDR5-8000.
Wichtig anzumerken ist jedoch, dass Zen 5 genauso wie Zen 4 ab einer Geschwindigkeit von DDR5-6200 den Speichercontroller mit einem geringeren Takt laufen lässt, was Leistung kostet. Entsprechend muss der Speicher deutlich schneller sein als DDR5-6000 beziehungsweise die Applikation von einer hohen Speicherbandbreite profitieren, damit die Geschwindigkeit tatsächlich ansteigt. AMD nennt nach wie vor DDR5-6000 als Sweetspot für Ryzen 9000.
DDR5-8000 bringt nur einen kleinen Boost
DDR5-8000 klingt und ist gewaltig, bringt in Spielen aber nur einen kleinen Leistungsboost, da die extrem hohe Speicherbandbreite dort einfach kaum gebraucht wird. Im Durchschnitt profitiert der Ryzen 5 9600X um gerade mal 4 Prozent gegenüber den werkseitigen DDR5-5600, im Vergleich zu DDR5-6000 gibt es sogar nur einen Gleichstand. Dem Ryzen 7 9700X ergeht es nicht viel anders. Mit DDR5-8000 steigt die Framerate um 8 Prozent gegenüber DDR5-5600 an, im Vergleich zu DDR5-6000 tut sich aber einfach nichts mehr.
Das bedeutet in einem Atemzug, dass beide Ryzen-9000-Prozessoren mit DDR5-6000 im Schnitt 4 Prozent mehr FPS liefern als mit DDR5-5600. Das ist ein guter Wert, denn 7 Prozent ist das theoretische Maximum. Mit DDR5-7200 laufen die zwei CPUs entsprechend langsamer, vor DDR5-8000 lohnt sich ein schnellerer Speicher als DDR5-6000 also gar nicht erst.
Und das ist interessant, denn der Ryzen 5 7600X war mit DDR5-7200 noch gleich schnell wie mit DDR5-6000, der Ryzen 7 7700X gar 1 Prozent performanter. Hier hat sich mit Ryzen 9000 offenbar also etwas geändert, was eventuell auch erst kurz vor dem Launch passiert ist. Denn so hat die Redaktion das Gefühl gehabt, dass Asus bei dem benutzten X670E-Mainboard etwas Speichergeschwindigkeit zu Gunsten einer besseren Speicherkompatibilität geopfert hat. Hier ist es gut denkbar, dass sie mit künftigen BIOS-Updates wieder besser wird.
Da Intel den Takt des Speicher-Controllers anders als AMD nicht reduziert, bringt schnellerer Speicher dort mehr. Der Core i5-14600K legt mit DDR5-6000 gegenüber DDR5-5600 mit einem FPS-Plus von 3 Prozent sogar etwas weniger zu als die Ryzen-Ableger. Doch mit DDR5-7200 kommt dann noch mal ein Schub von 3 Prozent, der auf den Ryzen-Ablegern völlig ausbleibt beziehungsweise sich sogar ins Gegenteil kehrt.
In den einzelnen Spielen bringt DDR5-8000 manchmal doch etwas
Im Schnitt bringt DDR5-8000 auf Ryzen 9000 also keine höhere Spieleleistung, in einzelnen Titeln ist dies dann aber immerhin doch der Fall. Avatar: Frontiers of Pandorra reagiert zum Beispiel gut auf eine hohe Speicherbandbreite, DDR5-8000 ist auf dem Ryzen 7 9700X dann 3 Prozent schneller als DDR5-6000. Und Outcast – A New Beginning legt ebenfalls um immerhin 3 Prozent zu. Anders dagegen Starfield, das mit DDR5-8000 2 Prozent langsamer als mit DDR5-6000 ist.