Snapdragon 7s Gen 3: Qualcomm verspricht 40 Prozent mehr GPU-Leistung
Qualcomm frischt zur Gamescom mit dem Snapdragon 7s Gen 3 die Oberklasse für mobiles Gaming auf und verspricht 40 Prozent mehr GPU-Leistung gegenüber dem Vorgänger. Dabei setzt das Unternehmen auf aktuelle Komponenten von Arm und aus dem eigenen Portfolio, anstatt nur die Taktraten der letzten Generation zu ändern.
Erster Abnehmer des Snapdragon 7s Gen 3 ist Xiaomi, die bereits kommenden Monat ein Smartphone mit dem Chip auf den Markt bringen wollen. Über die folgenden Monate sollen auch Smartphones von Realme, Samsung und Sharp darauf setzen.
Aktuelle CPU-Kerne von Arm
Der Snapdragon 7s Gen 3 müsste dem Namensschema entsprechend eigentlich eine schwächere Version des Snapdragon 7 Gen 3 sein, stattdessen setzt Qualcomm aber auf neuere CPU-Kerne von Arm und orientiert sich damit mehr am stärkeren Snapdragon 7+ Gen 3. Der 1+3+4-CPU-Aufbau des Snapdragon 7s Gen 3 verwendet Cortex-A720 mit 2,5 GHz (1x) und 2,4 GHz (3x) sowie Cortex-A520 mit 1,8 GHz (4x). Der größte Cortex-X-Kern bleibt dem Snapdragon 7+ Gen 3 und Chips der Snapdragon-8-Serie vorbehalten. Qualcomm gibt 20 Prozent mehr CPU-Leistung für das neue Modell an, geht dabei aber nicht auf konkrete Single- oder Multi-Core-Benchmarks ein.
TSMC übernimmt Fertigung
Qualcomm lässt den Chip in dem 4-nm-Prozess N4P bei TSMC fertigen, sodass alle aktuellen Modelle des Unternehmens derzeit auf einen Node von TSMC und nicht mehr auch auf Samsung setzen. Zum Vorgänger soll der Gesamtverbrauch um 12 Prozent gefallen sein, für einzelne Bereiche wie die CPU spricht Qualcomm von 45 Prozent.
40 Prozent mehr GPU-Leistung
Größer fällt mit 40 Prozent das Plus für die Adreno-GPU aus, die Gerüchten zufolge bereits auf einer neuen Architektur der Adreno-800-Serie basieren könnte, wie Anandtech anmerkt. Details zur GPU sind wie üblich bei Qualcomm rar gesät, Hardware-Raytracing ist zumindest nicht an Bord. Dabei sind aber Variable Rate Shading (VRS), die Frame-Generierung mittels Adreno Frame Motion Engine (AFME), HDR-Rendering und Vulkan-1.3-Support. Interne Bildschirme können mit bis zu 144 Hz in FHD+ angesteuert werden, externe Monitore mit bis zu 4K bei 60 Hz und HDR10(+).
Hinsichtlich des Speichers belässt Qualcomm den Abnehmern die Option auf älteren und günstigeren LPDDR4X-4266, es kann allerdings auch LPDDR5-6400 zum Einsatz kommen – jeweils mit maximal 16 GB. Der Storage-Standard verbleibt bei UFS 3.1.
On-Device-AI aufgebohrt
Der Snapdragon 7s Gen 3 wäre kein aktueller Qualcomm-Chip, wenn er nicht auch beim Thema AI nachlegen würde. 30 Prozent höher falle die Leistung hier aus, wobei die Hexagon NPU auf der aktuellen Generation basiert und Unterstützung für INT4, INT8 und INT16 mitbringt. Transkription, Übersetzung, Generative AI für Bilder, Rauschunterdrückung, der Sensing Hub und dessen Micro NPU für Hintergrundaufgaben sollen von der Aktualisierung profitieren.
Höhere Auflösungen für die Kamera
Für die Kamera(s) ist wieder ein Triple-12-Bit-Bildprozessor (ISP) der Spectra-Baureihe zuständig, für den Qualcomm leicht die Auflösungen der Zero-Shutter-Lag-Modi mit zwei und drei Kameras von 32+16 MP auf 32+21 MP sowie dreimal 16 MP auf dreimal 21 MP angehoben hat. Davon abgesehen bleibt der ISP bei einmal 64 MP oder einmal 200 MP (ohne ZSL) für Fotos und 4K30 mit HDR für Videos. Im Videomodus lassen sich parallel Fotos mit 64 MP statt 48 MP schießen. Die Media Engine bietet weiterhin nur H.265 und VP9 für das Decoding, AV1 ist in der Snapdragon-8- und X-Serie zugegen.
Für die Konnektivität verzichtet Qualcomm neuerdings auf Modellnummern, doch die Eckdaten des Modems mit maximal 2,9 Gbit/s im Downlink lassen in Richtung des bekannten Snapdragon X62 des Vorgängers schließen. Das FastConnect-Modul für Wi-Fi und Bluetooth unterstützt die Standards Wi-Fi 6E und BT 5.4 mit LE Audio und Snapdragon Sound für aptX Voice, aptX Lossless und aptX Adaptive.