Strawberry und Orion: OpenAI könnte GPT-4-Nachfolger im Herbst starten lassen
Mit Strawberry soll OpenAI an einem neuen KI-Produkt arbeiten, das deutlich besser als bisherige Modelle darin ist, mathematische Aufgaben und komplexere Probleme zu lösen. Wie Decoder unter Berufung auf einen The-Information-Bericht meldet, soll das neue System im Herbst erscheinen.
Laut den Quellen, die in das Projekt involviert sein sollen, könnte Strawberry zunächst als Bestandteil von ChatGPT veröffentlicht werden. Generell sind die Angaben zum Starttermin vage. Laut The Information ist die Veröffentlichung in diesem Jahr noch nicht fix.
Neben Strawberry soll OpenAI zudem an dem KI-Modell Orion arbeiten. Dabei handelt es sich laut den Berichten um den lange erwarteten GPT-4-Nachfolger. Die Systeme sollen verzahnt sein, Strawberry soll unter anderem Trainingsdaten für Orion liefern.
Logik als Problem der aktuellen KI-Generation
Details zu Strawberry hatte die Nachrichtenagentur Reuters bereits im Juli vermeldet. Demnach sind die sich in der Entwicklung befindenden Systeme deutlich leistungsfähiger als die bisherigen Modelle. Bei Strawberry handelt es sich dabei um das Projekt, das bereits im November 2023 unter dem Titel Q* (Sprich: Q Star) in den Medien kursierte.
Mathematische Fähigkeiten und Logikaufgaben stehen aktuell im Mittelpunkt. Aktuelle Sprachmodelle wie GPT-4 bestechen vor allem im Umgang mit Texten, bei logischen Aufgaben scheitern diese aber, selbst wenn die Lösung für Menschen intuitiv und naheliegend erscheint. Reuters nennt etwa ein Tic-Tac-Toe-Spiel als Beispiel.
Ebenso sind Aufgaben ein Problem, die in mehreren Schritten gelöst werden müssen. Solche Anfragen können auch zum Halluzinieren führen, also der Ausgabe falscher Informationen. In der Regel passiert das jedoch, wenn bei einer Anfrage nur eine dünne Datenbasis besteht.
Strawberry löst eigenständig Rätsel
Wie aus den aktuellen Berichten hervorgeht, soll Strawberry nun in der Lage sein, komplexere und mehrstufige Aufgaben zu lösen. Fortschritte soll es beim Programmieren geben, auch in Benchmarks wie MATH sollen OpenAIs interne Modelle hervorragend abschneiden. Laut Reuters liegt der Wert bei 90 Prozent. Laut den Tests von Meta kommt Llama 3 in der 405B-Variante auf 73,8 Prozent, während GPT-4o 76,6 Prozent erreicht.
In einer internen Präsentation soll Strawberry zudem in der Lage sein, Worträtsel aus der Connections-Reihe der New York Times zu lösen. Zudem wird das neue KI-System als Agent-Lösung beschrieben, die in der Lage ist, Aufgaben zu zerlegen und bei der Suche nach Antworten etwa eigenständig Internet-Suchen durchführt.
Neue Modelle werden erwartet
Sollten die neuen Systeme im Herbst – in welcher Form auch immer – starten, wäre es der große Sprung, der seit geraumer Zeit von OpenAI erwartet wird. Bereits im Sommer kursierten Gerüchte über GPT-5; auch Microsoft erweckte mit Grafiken bei der Entwicklerkonferenz Build den Eindruck, dass dieses Jahr noch weitreichende Fortschritte präsentiert werden.
Modelle wie GPT-4o mini steigerten vor allem aber die Effizienz. Zugelegt hat OpenAI vor allem im multimodalen Bereich. ChatGPTs neuer Sprachmodus, der authentische Gespräche ermöglichen soll, befindet sich mittlerweile in der Alpha-Phase. Mit SearchGPT wurde zudem der Prototyp für eine KI-Suchmaschine vorgestellt.