Windows 11 24H2: Bis zu 35 Prozent mehr FPS auf AMD Ryzen nach Update
Dass das Update auf Windows 11 24H2 Ryzen-CPUs zu mehr Leistung im CPU-Limit in Spielen verhelfen wird, hatte vor einer Woche AMD selbst nach ersten Berichten von Hardware Unboxed bestätigt. Neue Benchmarks der Australier zeigen jetzt bis zu 35 Prozent FPS-Zuwachs bei Ryzen 9000. Ryzen 7000 liegt knapp dahinter. Und Intel Core?
Was bisher geschah
Bereits vor zwei Wochen hatte Hardware Unboxed als Erste davon berichtet, dass Ryzen-CPUs deutlich an Gaming-Leistung hinzugewinnen, wenn die Benchmarks in einem aktuellen Windows 11 23H2 in einem Admin-Account ausgeführt werden – was bis dato kein Tester und auch nicht ComputerBase getan hatte. Der Tipp kam von AMD.
Im Durchschnitt über 13 Spiele legte der Ryzen 7 9700X um vier Prozent bei den FPS (Full HD) zu. War damit die Ursache gefunden, warum Ryzen 9000 in Tests weltweit nicht das von AMD im Vorfeld suggerierte Leistungsniveau erzielte?
AMD erklärt als Reaktion in einem Blog-Post, dass bei den Admin-Konto-Benchmarks schon Code, der für jedermann erst mit Windows 11 24H2 verfügbar sein wird, zum Einsatz kommt, von dem Ryzen 9000 mit Zen 5 besonders profitiert. AMD begründete die präsentierten Leistungszuwächse damit, dass Windows 11 24H2 die verbesserte Sprungvorhersage (Branch Predicition) der neuen Architektur besser ansprechen kann. Gleichzeitig erklärte der Konzern, dass auch die Vorgänger Zen 4 und Zen 3 profitieren werden – und Intels Core-CPUs gar nicht.
In einem Update der eigenen Testergebnisse, das auch Benchmarks des Ryzen 7 7700X mit Zen-4-Architektur enthielt, zeigte Hardware Unboxed daraufhin, dass auch diese Architektur gleichermaßen von Benchmarks im Admin-Konto profitiert. Nein, die Diskrepanz zwischen AMDs im Vorfeld lancierten und den in Tests von Ryzen 9000 erzielten Ergebnissen wurde mit dem Admin-Konto-Umweg nicht erklärt.
Das ist neu
Hardware Unboxed hat sich nach den Tests im Admin-Konto von Windows 11 23H2 jetzt auch die von Microsoft bereits an Windows Insider verteilte ISO von Windows 11 24H2 angesehen – in über 40 Spielen. Verglichen wurden abermals der Ryzen 7 9700X und der Ryzen 7 7700X in Full HD, wo unter Verwendung einer GeForce RTX 4090 in vielen Spielen bereits ein CPU-Limit anliegt. Die Ergebnisse sind eindeutig:
- Beide CPUs legen mit im Durchschnitt 11 (9700X) respektive 10 (7700X) Prozent signifikant bei den FPS zu.
- In der Spitze (Gears 5) liegen die Zuwächse bei 35 (9700X) respektive 33 (7700X) Prozent.
- Zen 5 profitiert also tendenziell stärker vom Update, der Unterschied zu Zen 4 ist aber gering.
- Intel Core wurde bis dato in drei Spielen, in denen Ryzen deutlich profitierte, getestet: In Cyberpunk 2077 und Far Cry 6 zeigten sich keine Zuwächse, in Gears 5 mit 25 Prozent Zuwachs hingegen schon.
Fragen bleiben offen
Die von Hardware Unboxed präsentierten Leistungszuwächse fallen in über einem Drittel der Spiele nochmals größer aus, als es AMD zuletzt mit 13 Prozent Wachstum im Best-Case in Aussicht gestellt hatte. Obwohl die Ergebnisse im Vorfeld der Veröffentlichung wiederholt überprüft wurden, bleibt bei den Kollegen aus Australien daher eine gewisse Portion Skepsis zurück. Zum einen, weil die Zuwächse so hoch sind, zum anderen, weil AMD nicht noch viel aggressiver darüber gesprochen hat – war sich der Konzern der Tragweite der Anpassungen eventuell gar nicht bewusst?
Ein Fragezeichen bleibt auch hinter den Zuwächsen, die Intel Core mit dem Update zeigen können wird. Drei Ergebnisse reichen bisher nicht aus, um AMDs Aussage, es werde sich nichts mit dem neuen Betriebssystem verändern, zu stützen oder zu widerlegen. Zwei Titel zeigten zwar keine Zuwächse, Gears 5 wiederum schon.