30 Prozent in Teilbereichen: Samsung soll massiven weltweiten Stellenabbau planen
Fast 270.000 Angestellte hat Samsung weltweit, in einigen Teilbereichen könnten laut Medienberichten bald 30 Prozent weniger arbeiten. Voran gehen dabei administrative Bereiche, die großflächig abgebaut werden sollen, und erinnern dabei an Intels schwierige Phase, in der auch mittlere Manager-Posten als ein Übel genannt wurden.
Samsung fährt bereits seit einigen Monaten und Quartalen durch schwieriges Fahrwasser. Die Aktie ist auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren gefallen, Analysten kassierten zuletzt Prognosen mit verhaltenem Ausblick ein. Verschiedene Führungspositionen wurden durch Samsung in den letzten Monaten neu besetzt, die Erholung im Brot- und Buttergeschäft, der Speicherindustrie, lief bisher aber noch nicht so, wie es sich das Unternehmen erhofft hatte.
Vor allem auf den AI-Zug ist Samsung noch nicht wirklich gesprungen, hier rennt das Unternehmen vor allem dem direkten südkoreanischen Konkurrenten SK Hynix in vielen Bereichen beim Thema Speicher und insbesondere HBM weiter hinterher. In der Smartphone-Sparte hat es Samsung vor allem mit vielen chinesischen Herstellern auf der einen und einem starken Apple auf der anderen Seite zu tun, und auch der Rest des Geschäfts wie TV-Geräte und die anderen Bereiche plätscherten zuletzt eher so dahin. In der Auftragsfertigung, der sogenannten Foundry, besteht man gegen TSMC auch weiterhin nicht und spielt mit großem Abstand maximal die zweite Geige.
Noch ist völlig unklar, wo genau Leute entlassen werden sollen, primäres Ziel seien aber das Marketing und der Verkauf. Vor allem einige große Einrichtungen in Asien könnte es treffen, heißt es im Bericht von Reuters. Indien und China seien betroffen, bis zu 30 Prozent des chinesischen Verkaufspersonals soll gehen müssen, führt Reuters unter Verweis auf mehrere Quellen weiter aus. Im Heimatland Südkorea traut sich das Unternehmen wohl keinen großen Rundumschlag, hier gibt es ohnehin schon Streiks um Arbeitszeiten und Löhne, die das dort zum Teil hochpolitische Thema weiter eskalieren lassen könnten. Da über 147.000 Angestellte von Samsung außerhalb Südkoreas arbeiten, dürfte der Rotstift zuerst dort angesetzt werden.