Age of Mythology: Retold im Test: Klassiker-Neuauflage mit GeForce-Affinität im Benchmark

Wolfgang Andermahr (+1)
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Age of Mythology: Retold im Test: Klassiker-Neuauflage mit GeForce-Affinität im Benchmark
Bild: Microsoft

Nach den Definitive-Editions der Age-of-Empires-Serie hat Microsoft nach 22 Jahren auch das Echtzeitstrategiespiel Age of Mythology technisch runderneuert. ComputerBase wirft einen Blick auf die PC-Version von Age of Mythology: Retold, hat Grafikkarten-Benchmarks erstellt und die Bildqualität mit und ohne Raytracing analysiert.

Age of Mythology: Retold: Die Technik der PC-Version

Microsoft hat mit den verschiedenen Definitive-Editions von Age of Empires (Test) hervorragende Arbeit geleistet. Die Neuauflagen der 20 Jahre alten Echtzeitstrategiespiele beließen es spielerisch im Kern beim Alten, die Optik wurde aber völlig runderneuert und sah stellenweise richtig toll aus.

Age of Mythology: Retold soll nun dasselbe für einen weiteren Strategiespiel-Klassiker von Microsoft schaffen, der vor 22 Jahren zeitgleich mit dem bekannteren „AoE“ um die Spieler gebuhlt hat.

Das Rezept ist dabei dasselbe: Das Spiel zum Großteil beim Alten belassen, etwas Fein-Tuning betreiben und die Grafik komplett überarbeiten. Als wesentliche Zutat nutzen die Entwickler dieselbe Grafik-Engine wie bei Age of Empires 3: Definitive Edition und wenig verwunderlich kann sich das Ergebnis erneut sehen lassen. Nein, optisch reißt Age of Mythology: Retold keine Bäume aus und immer mal wieder erkennt man, dass das Ur-Spiel eben 22 Jahre alt ist. Doch das Gesamtpaket wirkt modern und nicht aus der Zeit gefallen.

So wurden unter anderem sämtliche Texturen, Charaktermodelle sowie Gebäude von Grund auf neu erstellt, die Wasserdarstellung komplett ersetzt und die Zerstörungseffekte erneuert. In Verbindung mit den deutlich höheren Details auf den Spielkarten, der neuen Vegetation sowie den Schatten wirkt Age of Mythology: Retold wie ein anderes Spiel, der optische Charme des Originals bleibt aber erhalten. Genau so sollte ein grafisch überarbeitetes, 22 Jahre altes Spiel aussehen.

Empfehlenswertes AMD FSR und Raytracing ist mit dabei

Age of Mythology: Retold unterstützt modernes, temporales Upsampling, beschränkt sich dabei aber auf AMD FSR 2.0 Super Resolution. Normalerweise wäre das ein Problem, in „AoM“ ist es aber keins, denn FSR SR liefert in dem Titel einen guten Job ab. In niedrigen Auflösungen wie Full HD gibt es zwar minimale Probleme, sie fallen beim Spielen aber nicht auf. Und spätestens in hohen Auflösungen gibt es dann gar nichts mehr zu meckern.

Alternativ bietet das Spiel FXAA sowie TAA an, die beide qualitativ aber nicht an FSR heran kommen. So schafft es FXAA wie gewohnt nicht Vegetation zu glätten und weitere Elemente flackern munter vor sich her. TAA bietet eine bessere Bildstabilität, kommt aber in hohen Auflösungen nicht an FSR heran. In niedrigeren beruhigt TAA das Bild zwar wie FSR, doch kann FSR Bilddetails besser wieder herstellen, sodass FSR das klar schärfere, detailliertere Bild als TAA liefert – trotz geringerer Renderauflösung. Daher lautet die Empfehlung der Redaktion FSR Quality auch ohne FPS-Probleme in allen Auflösungen aktiviert zu lassen.

Raytracing macht etwas Schatten-Tuning

Age of Mythology: Retold nutzt optional Raytracing für die Schatten, die Umgebungsverdeckung und die Reflexionen. Alle drei Optionspunkte können einzeln ab- oder angeschaltet werden, als Qualitätsstufen stehen „Ein“ und das höhere „Mythisch“ zur Verfügung.

Die Reflexionen spielen in dem Echtzeitstrategiespiel allerdings kaum eine Rolle, der Fokus liegt ganz klar auf den Schatten und der Umgebungsverdeckung. Vor allem die Schatten werden durch Raytracing realistischer dargestellt. Anstelle ziemlich harter Verläufe gibt es primär weichere Schatten, die je nach Entfernung eben auch unterschiedlich hart ausgeprägt sein können. Auffällig ist, dass die „Soft Shadows“ und die Umgebungsverdeckung in dem Spiel auch gerne einmal zu stark ausgeprägt sind – hier geht Raytracing etwas nuancierter vor.

Die Einstellung „Raytracing“ macht dabei die Hauptaufgabe, das höhere „Mythisch“-Setting betreibt Fein-Tuning. Mit Raytracing auf Mythisch ist Age of Mythology: Retold schöner als mit reiner Rasterizer-Optik, groß ist der Unterschied aber nicht. Wer auf die Strahlen verzichtet, verpasst schlussendlich nicht viel. Raytracing ist ein kleiner, netter Grafik-Bonus in dem Spiel. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Die technischen Merkmale
Age of Mythology: Retold Eigenschaften
Entwickler Diverse Studios
Publisher Xbox Game Studio
Engine AoE 3 Definitive Engine
API DirectX 12
Nvidia Reflex Nein
AMD Anti-Lag 2 Nein
Kantenglättung FXAA, TAA
Temporales Upsampling Nvidia DLSS Super Resolution Nein
Nvidia DLSS Frame Generation Nein
Nvidia DLSS Ray Reconstruction Nein
AMD FSR Super Resolution
AMD FSR Frame Generation Nein
Intel XeSS Super Resolution Nein
Native Auflösung + Upsampling Nein
Raytracing Hardware-Raytracing
Globale Beleuchtung Nein
Reflexionen
Schatten
Umgebungsverdeckung
Full Raytracing Nein
Release-Datum 04. September 2024
Premium-Edition ab 28. August 2024
Preis zum Release ab 30 Euro (Steam)

Technik-Tests von Spielen sind in Sachen Komplexität und Arbeitsaufwand in den letzten Jahren massiv größer geworden. Um dennoch zeitnah eine detaillierte Berichterstattung liefern zu können, hat ComputerBase das Format angepasst. Tabellen spielen in manchen Abschnitten nun eine größere Rolle.

Darüber hinaus werden Technik-Tests immer mal wieder gestaffelt erscheinen, sodass der gesamte Artikel nicht auf einen Schlag zur Verfügung gestellt, sondern mit Updates gearbeitet wird. Um dem Leser dennoch mitzuteilen, an welchen Inhalten die Redaktion genau arbeitet und welche Abschnitte noch zu erwarten sind, werden selbige direkt beim Erscheinen inhaltslos enthalten sein. Innerhalb der nächsten Tage wird der fehlende Teil dann nachgeliefert. Jedoch gibt es keine Garantie, dass der entsprechende Abschnitt definitiv erscheinen wird.

Die offiziellen Systemanforderungen

Minimal Empfohlen
Betriebssystem Windows 10/11 (64 Bit)
Prozessor AMD FX-4350
Intel Core i3-4130
AMD-Äquivalent zu Intel
Intel Core i5 3,6 GHz
Arbeitsspeicher 8 GB RAM 16 GB RAM
Grafikkarte AMD Radeon Vega 8
Nvidia GeForce GTX 645
Intel Iris 550
AMD Radeon RX 570
Nvidia GeForce GTX 970
Speicherplatz 25 GB SSD

Das Grafikmenü im Detail

Eigenschaften
Grafik-Presets Nein
Einzelne Grafikoptionen
FPS-Limiter Nein
Dynamische Auflösung Nein
Spieleigenes Up-/Downscaling Nein / Nein
Spatiales Upscaling von AMD/Nvidia Nein / Nein
Nachschärfen
FPS-Counter
Sonstige Overlays Nein
VRAM-Auslastungsanzeige Nein
Live-Vorschau Nein
Vergleichs-Screenshots Nein
Detaillierte Beschreibungen Nein
Integrierter Benchmark
Das Grafikmenü von Age of Mythology

Die Ladezeiten

Manche Spiele laden unglaublich schnell, andere wiederum benötigen eine schiere Ewigkeit. Mit einer Stoppuhr ausgestattet, misst die Redaktion die Ladezeiten ins Hauptmenü und dann von dort in die Testsequenz. Da Ladezeiten variieren können, wird dies insgesamt dreimal durchgeführt und dann ein Durchschnitt gebildet. Zwischen jedem Versuch wird der Rechner neu hochgefahren, sodass keine Dateien mehr im Cache vorliegen. Falls es abbrechbare Intros oder Videosequenzen gibt, werden sie weggeklickt, denn nur die reine Ladezeit ist wichtig. Sofern das Spiel bemerkbar einmalig Shader vorab kompiliert, wird dieser Lauf nicht in die Rechnung einbezogen. Die Zeit der Shader-Erstellung wird separat angegeben.

Dabei ist zu bedenken, dass ComputerBase einen High-End-PC besitzt, der unter anderem mit einem Ryzen 9 7950X3D und einer Seagate FireCuda 530 als PCIe-4.0-fähige NVMe-SSD ausgestattet ist. Entsprechend werden die Ladezeiten auf den meisten Systemen länger ausfallen. Die Werte hier sind nur zur Orientierung gedacht.

So schnell lädt das Spiel
In das Hauptmenü Vom Menü zur Testsequenz Shader-Kompilierung
21 Sekunden 9 Sekunden Nein

Offizielle Steam-Deck-Kompatibilität

Wenn Spiele auf der Plattform Steam erscheinen, laufen sie auch oft auf dem Steam Deck. Zwar hat die Redaktion bei Technik-Tests nicht immer die Möglichkeit, die Performance auf der tragbaren Konsole zu überprüfen, doch gibt Steam bei den Titeln auch stets eine generelle Einordnung der Kompatibilität an. Wie sie ausfällt, findet sich hier im Artikel.

Steam-Deck-Kompatibilität
Steam-Deck-Kompatibilität