Andauernde Yield-Probleme: Samsung kämpft mit 4 nm, 3 nm und 2 nm

Volker Rißka
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Andauernde Yield-Probleme: Samsung kämpft mit 4 nm, 3 nm und 2 nm
Bild: Samsung

Samsung und Probleme mit der Yield (Ausbeute): Diese Themen gehen seit Jahren Hand in Hand. Jetzt gibt es neue Hiobsbotschaften: Die 3-nm-Fertigung sei noch immer ziemlich desaströs, heißt es, zuerst einmal wurde 4 nm stabilisiert. Was aus den hehren Zielen mit 2 nm wird, bleibt fraglich.

Berichte zeichnen ein düsteres Bild

Mehrere Medienberichte aus Südkorea, Samsungs Heimatland, zeichnen zum Wochenausklang ein düsteres Bild. Demnach habe die Ausbeute bei 3-nm-Chips zu Beginn des Jahres noch im einstelligen Bereich gelegen, im zweiten Quartal sei dann immerhin die 20-Prozent-Region erreicht worden. Es ist nicht das erste Mal, dass derartige Zahlen genannt werden.

Für externe Kunden sind diese Zahlen weiterhin abschreckend, Samsung Foundry nutzt sie bisher nur für einen winzigen SoC für eine Smartwatch – von Samsung Electronics.

60+ Prozent Yield sind gängiges Mindestmaß

Unter einer Ausbeute von mindestens 60 Prozent ist solch ein Prozess eigentlich nicht tragbar, die Foundry-Sparte macht entsprechend weiterhin hohe Verluste. Mit dem Exynos 2500 hat Samsung vor wenigen Wochen offiziell den 3-nm-GAA-Chip der zweiten Generation bestätigt, den das Unternehmen für eigene Smartphones fertigt. Dieser muss sich dann dem bei TSMC gefertigten Qualcomm Snapdragon 8 Gen 4 stellen, der auch im kommenden Samsung Galaxy S25 verbaut wird und einige Vorschusslorbeeren bezüglich seiner mutmaßlich hohen Leistung erhielt.

Für Nvidia ist Samsung aktuell keine Option

Während Nvidia händeringend nach mehr Kapazität für neue GPUs und AI-Chips wie Blackwell sucht, ist Samsung anscheinend kaum mehr auf der Karte zu finden, berichtet The Korea Times und verweist auf Nvidias Aussagen in dieser Woche. Nvidia-CEO Jensen Huang hatte auf einer Konferenz erklärt, dass der Konzern Chips bei „geopolitischen Problemen“ (im Wesentlichen in Folge des Konfliktes zwischen China und Taiwan) auch woanders produziert werden könnte, der Prozess wäre dann aber eben nicht so gut. TSMC liege „sehr weit vorne“.

In the event that we have to shift from one fab to another, we have the ability to do it. Maybe the process technology is not as great, maybe we won't be able to get the same level of performance or cost, but we will be able to provide the supply. And so I think the -- in the event anything were to happen, we should be able to pick up and fab it somewhere else. We're fabbing at a TSMC because it's the world's best and it's the world's best not by a small margin, it's the world's best by an incredible margin.

Nvidia-CEO Jensen Huang

Der Ausbau P4 im Stammwerk Pyeongtaek wird nun erst einmal DRAM und HBM fertigen. Die neue Fabrik in Taylor, Texas, hat angeblich eine erneute Verschiebung im Zeitplan erfahren um nun ab dem Jahr 2026 wenigstens mit guter Ausbeute 4-nm-Chips produzieren zu können. Doch für den dann schon etwas älteren Prozess sollen bisher auch keine Kunden Schlange stehen.

Was bedeutet das für 2 nm?

Für den kommenden 2-nm-Prozess bleiben die Aussichten ebenfalls dunkel. Wie der Korea JoongAng Daily schreibt, klafft zwischen Forschung und Entwicklung und der umzusetzenden Produktion eine so große Lücke, dass nun zwei Drittel der Teams aus der Forschung in die Produktion gehen sollen um die Realität kennen zu lernen. Ob dies hilft, werden die kommenden Monate und Jahre offenbaren.