Autonomes Fahren: Tesla wirbt nur noch mit Full Self-Driving unter Aufsicht

Nicolas La Rocco
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Autonomes Fahren: Tesla wirbt nur noch mit Full Self-Driving unter Aufsicht
Bild: Tesla

Beim autonomen Fahren hätte Tesla wiederholten Aussagen von CEO Elon Musk zufolge eigentlich schon vor Jahren das höchste Level 5 erreicht haben müssen, dazu gekommen ist es bislang aber nicht. In den USA hat der Autohersteller sein Werbeversprechen jetzt reduziert und spricht lediglich noch von Full Self-Driving unter Aufsicht.

Im Konfigurator der US-Webseite von Tesla ist im Abschnitt der Assistenzsysteme neuerdings lediglich noch die Bezeichnung „Full Self-Driving (Supervised)“ aufgeführt, also das autonome Fahren unter Aufsicht. Darunter ist ein Hinweis zu finden, wonach die FSD-Features zumindest „derzeitig“ eine Überwachung durch den Fahrer voraussetzen. Außerdem würden die Funktionen das Fahrzeug nicht autonom machen. Aktivierung und Verfügbarkeit der Features seien von der weiteren Entwicklung und behördlicher Zulassung abhängig, die je nach Zuständigkeit mehr Zeit in Anspruch nehmen könne.

Currently enabled features require active driver supervision and do not make the vehicle autonomous. The activation and use of these features are dependent on development and regulatory approval, which may take longer in some jurisdictions.

Tesla

Aufgefallen ist Teslas veränderte Wortwahl zuerst Electrek. Dass die Aufsicht des Fahrers benötigt wird, war zuvor lediglich im Kleingedruckten zu finden. Anstelle von „Full Self-Driving (Supervised)“ wurde das Feature bislang mit „Full Self-Driving Capability“ beworben. Im Erklärtext war aber bereits von „supervised“ die Rede.

Keine Beta für Level 2+ in Deutschland

In Deutschland wiederum heißt das Feature im Konfigurator „Volles Potenzial für autonomes Fahren“. Es umfasst alle Funktionen von Basic Autopilot und Enhanced Autopilot sowie zusätzlich eine Ampel- und Stoppschilderkennung. Zukünftig soll auch ein City-Lenkassistent zum Funktionsumfang gehören. Anders als in den USA lässt sich in Deutschland nicht die Beta für dauerhaft freihändiges Fahren nach Level 2+ aktivieren.

GIF Fließender Übergang von Level 2 zu Level 2+ im BMW i5

Wie Electrek anmerkt, ist das Umformulieren des FSD-Features als weiterer Rückschritt von Tesla Ambitionen beim autonomen Fahren zu werten. Laut CEO Elon Musk soll jedes ab 2016 produzierte Fahrzeug eines Tages autonom nach Level 5 fahren können. Seit fünf Jahren stellt Musk zum Ende des jeweiligen Jahres ein Update in Aussicht, das eigene Fahrzeuge der Robotaxi-Flotte hinzufügen soll, die es bislang noch gar nicht gibt.

Musk zufolge sollen Teslas Fahrzeuge zudem im Wert steigen, da FSD stetig teurer angeboten werden sollte. In den USA war das FSD-Paket zwischenzeitlich bis auf 15.000 US-Dollar geklettert, derzeit wird es aber für 8.000 US-Dollar angeboten. Auch dieses Versprechen von Musk ist somit nicht aufgegangen.

Robotaxi Day im Oktober

Tesla will nach aktuellen Plänen am 10. Oktober das erste eigene Robotaxi vorstellen, das ähnlich wie die Fahrzeuge von Waymo (Test) vollständig autonom fahren können soll. Das Event hätte ursprünglich bereits im August stattfinden sollen, doch Musk erklärte auf seiner eigenen Plattform X, dass an der Front des Fahrzeugs noch eine wichtige Designanpassung durchzuführen sei, für die mehr Zeit benötigt werde.