Cyberabwehr der Zukunft: Infineon baut mobilen Quantencomputer „Min-Ion“

Michael Günsch
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Cyberabwehr der Zukunft: Infineon baut mobilen Quantencomputer „Min-Ion“
Bild: Infineon

Quantencomputer sind zwar noch lange nicht marktreif, doch investieren immer mehr Regierungen in Forschungsprojekte zu deren Entwicklung. Im Zuge eines Ausschreibungsverfahrens der bundeseigenen Cyberagentur haben jetzt Firmen wie Infineon und Oxford Ionics den Zuschlag zum Bau eines mobilen Quantencomputers erhalten.

In der Pressemitteilung von Infineon ist von einem hochmodernen und mobilen Ionen-Qubits-Quantencomputer die Rede, der außerhalb des Labors praktisch überall eingesetzt werden kann. Genau das hatte die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (kurz Cyberagentur) in ihrer Ausschreibung gefordert: „Sie will einen reproduzierbaren und programmierbaren Quantencomputer bauen lassen, der von Sicherheitseinrichtungen in der konkreten Arbeit genutzt werden kann, und zwar vor Ort und nicht in hochspezialisierten Laboren“.

Kompakter Quantencomputer für den mobilen Einsatz

Die Technik soll dafür möglichst kompakt ausfallen und müsse in puncto Stromanschlüssen, Datenanbindung und Umwelteinflüssen abseits von Laborbedingungen funktionieren. Das Forschungsprojekt trägt den Titel „Mobiler Quantencomputer – Quantenprozessoren für den mobilen Einsatz in Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen“.

35 Millionen Euro Förderung

Der deutsche Halbleiterhersteller Infineon und das englische Start-up Oxford Ionics sind nicht die einzigen, die sich in dem besagten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt haben. Auch die neQxt GmbH, die Quantum Brilliance GmbH und die Parity Quantum Computing GmbH sind dabei, allerdings vielleicht nicht ganz so bekannt. Innerhalb von drei Jahren soll der mobile Quantencomputer gebaut werden. Gefördert wird das Projekt von der Cyberagentur mit insgesamt mehr als 35 Millionen Euro.

Drei Projekte erhielten Zuschlag

Auf drei Projekte teilt sich das Förderprogramm auf: Infineon und Oxford Ionics arbeiten gemeinsam am mobilen Ionenfallen-Quantencomputer „Min-Ion“, während die neQxt GmbH das Ziel verfolgt, „bestehende Technologien in ein kompaktes, modulares, skalierbares sowie mobiles System zu integrieren“. Die Quantum Brilliance GmbH und die Parity Quantum Computing GmbH bearbeiten das Projekt „Diamonds-MQC“. Dabei bilden Stickstoff-Fehlstellen-Zentren in Diamanten die Qubits. „Der Diamant bietet durch seine Robustheit einen exzellenten Schutz der Qubits vor äußeren Einflüssen, was auch zu hervorragenden Speicher- und Kohärenzzeiten bei Raumtemperatur führt – klare Vorteile beim mobilen Einsatz“, heißt es in der Projektbeschreibung.