Erster Ausblick: Das neue Battlefield besinnt sich auf alte Stärken
Zurück zum alten Erfolgsrezept: 64 Spieler, Klassensystem statt "Specialists" und ein Setting der Gegenwart - so beschreibt Vince Zampella, der unter anderem die EA-Studios organisiert, den kommenden Teil der Shooter-Serie Battlefield in einem Interview mit IGN. Eine erste Konzeptgrafik ist zu sehen.
Bisher noch ohne Titel und sehr zurückhaltend in Bezug auf weitere Details hat Zampella, der nicht nur das Studio Respawn leitet, sondern auch für die Organisation der anderen EA-Studios zuständig ist, im Vorfeld des Investor Days mit IGN über das neue Battlefield gesprochen. Zampella, der beim Vorgänger Battlefield 2042 laut seiner Aussage nicht beteiligt war, erklärte, DICE möchte mit dem neuen Spiel wieder zu seinen Stärken zurückfinden.
Zurück zur Blütezeit von Battlefield
Zampella beschreibt, dass man sich wieder auf den Kern dessen konzentriere, was die Blütezeit von Battlefield ausgemacht hat. Dies sei nach seiner Ansicht jene Zeit, „in der alles modern war“, also jene Zeit von Battlefield 3 und 4.
Diese Teile zählen zu den von Spielern am besten bewerteten Spielen des Franchise. Auch heute noch wird beispielsweise Battlefield 4 trotz seiner Veröffentlichung vor fast 11 Jahren alleine auf Steam regelmäßig von über 1000 Spielern gestartet. Beide Spiele waren in einem modernen Setting in der Gegenwart angesiedelt und wurden - trotz für Battlefield-Veteranen fast schon zum Spiel gehörenden Launch-Problemen - in der Community fast universell gut angenommen und gefeiert.
Klassen statt Spezialisten und 64-Spieler-Maps
Mit dem jüngsten Teil Battlefield 2042 hatte DICE das altbekannte Klassensystem über den Haufen geworfen und war zu einem „Specialists“-System gewechselt, was in der Community zu großen Teilen für Unmut sorgte, war es doch „nicht mehr Battlefield“. Hier machen die Entwickler nun die Rolle rückwärts. Zampella erklärt, er wisse nicht was die Gründe für diese Entscheidung waren, aber für ihn sei es, als habe das Team etwas neues versucht, und das sollte man zunächst einmal respektieren.
Dass die „Specialists“ für die breite Spielermasse nicht funktioniert haben, gesteht er ein: „Nicht jedem hat es gefallen, aber man muss ja mal was ausprobieren. Es hat nicht geklappt. Es hat nicht gepasst. Specialist wird nicht wiederkommen.“ Veteranen sowie neue Spieler dürfen also ein Battlefield erwarten, das zu einem Klassensystem zurückkehrt. Darüber hinaus ist den Ausführungen von Zampella zu entnehmen, dass das Spiel ebenfalls wieder auf 64 Spieler setzen dürfte. Bei Battlefield 2042 hatte man es zunächst mit 128 Spielern pro Map probiert, die 64-Spieler-Maps aber später wieder eingeführt.
"I'd rather have nice, dense, really nice, well-designed play spaces."
Vince Zampella
Modernes Setting - doch wie und wo?
Dass das nächste Battlefield auf ein modernes Setting setzt, gilt nach dem Interview als gesichert. Zu sehen sind Kampfhubschrauber, Kriegsschiffe, Raketeneinschläge und Naturkatastrophen - alles an einer Küstenstadt, die vom Aussehen her an Locations in Südeuropa oder Mittelamerika angesiedelt sein könnte. Dabei handelt es sich natürlich um Spekulationen, weder gibt das Teaserbild eindeutige Informationen preis, noch hat Zampella sich mehr Details entlocken lassen.
Groß genug, vier Studios zu beschäftigen
An dem Projekt sind angeblich gleich vier Studios beteiligt: DICE, EA MOTIVE, Ripple Effect und Criterion. Es sei laut EA CEO Andrew Wilson eines der ambitioniertesten Projekte in EAs Geschichte. Dennoch stellt Zampella im Interview klar, dass sie den Fokus nicht aus den Augen verlieren wollen:
We have to have the core. The core Battlefield players know what they want. They've been with us forever, they've been amazing supporters. We need to earn their trust back and get them back on our side.
Vince Zampella
EA, DICE und Zampella selbst wollen also versuchen, die Serie zurück zu alter Stärke zu führen und dabei dennoch ein "großes" Spiel schaffen, das auch andere Möglichkeiten für Spieler bietet, anstatt nur die Battlefield Veteranen anzusprechen - wie das am Ende genau aussehen wird, bleibt dabei offen.
Battlefield 2042 war angeblich kein Flop
Laut Zampella war Battlefield 2042 kein Misserfolg, auch wenn es den Erwartungen der Spieler und auch EA selbst nicht gerecht wurde. Das Team habe das Feedback genutzt, gelernt sich daran anzupassen und das Spiel wieder in Richtung dessen zu bringen, was sich Spieler wünschten.
Community-Programm, Termin offen
Zuletzt spricht Zampella auch über ein Community Programm, welches vor dem Release stattfinden soll und die Wünsche sowie das Feedback der Community auffangen und sicherstellen soll, dass das Spiel das wird, was sich die Fans davon erwarten. In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Programme, so waren bekannte Influencer und Spieleredakteure bereits über EAs "Game Changer" Programm in die Entwicklung früherer Battlefields involviert, konnten ihr Feedback geben und die Entwickler bei der Verbesserung des Spiels unterstützen.
Auch bei Battlefield 2042 gab es ein ähnliches Vorgehen, jedoch wurde dort einiges an Feedback laut einigen Teilnehmenden zu ihrer Enttäuschung nicht umgesetzt oder schlichtweg ignoriert. Inwieweit das geplante Community-Programm also wirklich einen Einfluss auf das nächste Spiel hat und ob die Entwickler den eigenen Ansprüchen sowie jenen der Community gerecht werden, bleibt abzuwarten.
Ein Release-Datum für das neue Battlefield wurde noch nicht benannt. Einige Quellen tippen auf das Weihnachtsgeschäft 2025. Bis zu einer offiziellen Ankündigung bleibt dies allerdings ein Gerücht.