Finanzierungsrunde: Apple soll doch nicht in OpenAI investieren

Andreas Frischholz
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Finanzierungsrunde: Apple soll doch nicht in OpenAI investieren

Bei Apple Intelligence ist ChatGPT der externe KI-Dienst, den Nutzer verwenden können, wenn Siri Anfragen nicht adäquat beantworten kann. Was sich also anbahnt, ist eine enge Partnerschaft zwischen Apple und OpenAI. Zu einem Investment soll diese nun aber doch nicht führen.

Das berichtet das Wall Street Journal. Demnach liefen zwar Verhandlungen über einen Einstieg von Apple im Rahmen der aktuellen Finanzierungsrunde, die OpenAI insgesamt rund 6,5 Milliarden US-Dollar einbringen soll. Am Ende verliefen die Gespräche aber erfolglos, sagte eine Person, die mit den Vorgängen vertraut ist.

Für Apple wäre ein Investment in eine weitere Silicon-Valley-Größe ungewöhnlich, Sinn ergeben hätte eine engere Partnerschaft dennoch. Während OpenAI der externe Partner bei Apple Intelligence ist, läuft die Desktop-App von ChatGPT bislang nur unter macOS – und nicht unter Windows, obwohl Microsoft der bisherige Premium-Partner ist.

Während Apple abspringt, beteiligen sich Microsoft und Nvidia laut den Informationen des Wall Street Journals wie geplant an der Finanzierungsrunde. Microsoft soll eine weitere Milliarde US-Dollar investieren, bislang hat der Konzern OpenAI bereits 13 Milliarden US-Dollar bereitgestellt. Den Großteil davon soll OpenAI genutzt haben, um Rechenzeit in Microsofts Cloud-Diensten zu erwerben.

Finanzspritze währen der Chaostage

OpenAIs Finanzierungsrunde soll diese Woche noch zum Abschluss kommen. Wenn der KI-Start-up die 6,5 Milliarden US-Dollar einnimmt, würde das zu einer Bewertung von 150 Milliarden US-Dollar führen.

Hintergründe zu OpenAIs Finanzierungsrunde

Im Rahmen der Finanzierungsrunde wurden zudem Umsatzzahlen publik, die OpenAI den Investoren präsentierte. Demnach nimmt das KI-Start-up in diesem Jahr 3,7 Milliarden US-Dollar ein, macht dabei aber noch Verluste in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar. Die Ausblicke für die kommenden Jahre sind aber zuversichtlich. Allein im nächsten Jahr möchte die Firma 11,4 Milliarden US-Dollar umsetzen.

Zusätzlich plant OpenAI laut Medienberichten, die Firmenstruktur zu wandeln. Bis dato wurde ein Capped-Profit-Modell verfolgt, bald möchte man jedoch hin zu einer gewinnorientierten Unternehmensform wechseln.

Überschattet wurden die Investitionen zuletzt aber von den – erneuten – Chaostagen in der Führungsetage. CTO Mira Murati und weitere Führungskräfte haben ihren Abschied angekündigt, die Kündigungswelle läuft bereits das ganze Jahr. Eine der Gründe sind die internen Konflikte rund um die strategische Ausrichtung. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit OpenAI die KI-Forschung den Profitinteressen bei der Produktentwicklung unterordnet.