Frostpunk 2 im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes und VRAM

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Das Testsystem und die Benchmark-Szene

Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 2204) verbaut.

AMD Ryzen 9 7950X3D im Test
AMD Ryzen 9 7950X3D im Test

Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia sowie Intel genutzt.

Die genutzten Treiber
Treiberversion Game Ready
AMD Radeon Adrenalin 24.20.11.01
Nvidia GeForce GeForce 561.09
Intel Arc 6078

Benchmarks von Spielen wie Frostpunk 2 zu erstellen ist immer ein Kompromiss. Unter anderem, weil Kamerabewegungen nicht reproduzierbar sind und weil man sich für ein Ausbaustadium der Stadt entscheiden muss, was größeren Einfluss auf die Hardware-Belastung und die Framerate hat.

Da Benchmarks zu Grafikkarten in diesem Artikel der Fokus sind, hat sich die Redaktion für eine Testsequenz mit einer Bevölkerung von etwa 12.000 Einwohnern entschieden. Über diese verfügt man in etwa im ersten Drittel der Kampagne und die GPU-Last ist in allen Auflösungen hoch. Im Späteren Spielverlauf sinkt die Framerate nochmal um etwa 10 bis 15 Prozent, das gilt es zu bedenken.

Die Benchmarksequenz zu Frostpunk 2
Die Benchmarksequenz zu Frostpunk 2
Die in den folgenden Benchmarks genutzten Grafikdetails
Auflösung Grafikdetails
1.920 × 1.080 Ultra-Quality-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality
2.560 × 1.440 Ultra-Quality-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality
3.840 × 2.160 Ultra-Quality-Preset, DLSS/FSR/XeSS Quality

Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD

60 FPS sollten auch mit Upsampling gar nicht erst anvisiert werden in Frostpunk 2. Sie sind aufgrund der Art des Spiels zum einen nicht nötig für ein gutes Spielerlebnis, zum anderen benötigt man jenseits von Full HD schon eine extrem schnelle Grafikkarte für die Zielerreichung. Mindestens 40 FPS sollten es in der Testsequenz sein, lautet die Empfehlung der Redaktion.

Diese werden in 1.920 × 1.080 in Verbindung mit DLSS, FSR, TSR oder XeSS im Quality-Modus ab einer GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 3060, Radeon RX 6700 XT und mit einem zugedrückten Auge ab einer Radeon RX 7600 XT erreicht. Intels Arc-Modelle bleiben weit von dieser Marke entfernt. Sollen mehr FPS freigeschaltet werden, ist es ratsam zuerst Frame Generation zu aktivieren oder alternativ die Grafikdetails um zwei Stufen auf „Balanced“ zu reduzieren. Nur eine Stufe bringt kaum einen FPS-Schub.

In 2.560 × 1.440 benötigt es für 40 FPS bereits eine GeForce RTX 3070, GeForce RTX 4060 Ti, Radeon RX 6800 XT oder Radeon RX 7700 XT, für 3.840 × 2.160 sollte es gleich eine richtig schnelle Grafikkarte sein. 40 FPS gibt es in Ultra HD erst ab einer GeForce RTX 4070 Ti oder einer Radeon RX 7900 XT.

Frostpunk 2, FSR/DLSS Quality
Frostpunk 2, FSR/DLSS Quality – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      102,6
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      93,6
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti Super
      87,8
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      85,0
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      77,7
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Super
      76,3
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      69,6
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      66,9
    • AMD Radeon RX 7900 GRE
      65,6
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      61,6
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      55,1
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti
      54,7
    • AMD Radeon RX 7700 XT
      53,1
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      51,1
    • Nvidia GeForce RTX 4060
      46,2
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      40,4
    • AMD Radeon RX 7600 XT
      39,5
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      39,5
    • AMD Radeon RX 7600
      37,5
    • Intel Arc A770
      33,8
    • Intel Arc A750
      30,9
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      29,7
  • FPS, 1% Perzentil:
    • Nvidia GeForce RTX 4090
      71,6
    • Nvidia GeForce RTX 4080 Super
      68,2
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Ti Super
      67,4
    • AMD Radeon RX 7900 XTX
      65,7
    • AMD Radeon RX 7900 XT
      62,6
    • Nvidia GeForce RTX 4070 Super
      57,7
    • AMD Radeon RX 7900 GRE
      54,5
    • Nvidia GeForce RTX 4070
      52,0
    • AMD Radeon RX 7800 XT
      51,6
    • Nvidia GeForce RTX 3080 FE
      47,4
    • AMD Radeon RX 6800 XT
      45,9
    • AMD Radeon RX 7700 XT
      44,7
    • Nvidia GeForce RTX 4060 Ti
      43,3
    • Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
      41,1
    • Nvidia GeForce RTX 4060
      37,1
    • AMD Radeon RX 6700 XT
      36,0
    • AMD Radeon RX 7600 XT
      35,8
    • AMD Radeon RX 7600
      33,6
    • Nvidia GeForce RTX 3060
      33,0
    • Intel Arc A770
      31,7
    • Intel Arc A750
      28,5
    • AMD Radeon RX 6650 XT
      27,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Frame Generation sollte genutzt werden

Für DLSS und für FSR bietet Frostpunk 2 die Möglichkeit, Frame Generation zu benutzen. Und die Empfehlung der Redaktion lautet, dies auch zu tun. Immer. Ganz gleich auf welchem Rechner und mit welcher Auflösung man spielt.

Warum? Weil die höhere Latenz durch die künstlichen Bilder bei einem Aufbau-Strategiespiel mit sehr fester Kamera schlicht überhaupt keine Rolle spielt. Und damit ist der größte Nachteil von Frame Generation kein Nachteil mehr, während die Vorteile erhalten bleiben.

Mit Frame Generation erhöht sich die Framerate in Frostpunk 2 sowohl im GPU- als auch im CPU-Limit deutlich und es werden Szenarien spielbar, die ohne Bildinterpolation unangenehm ruckeln. Auch von niedrigen Render-Frameraten wie 30 bis 40 FPS lässt sich das Feature in Frostpunk 2 problemlos nutzen, die höhere Input-Latenz stört in diesem Szenario anders als in anderen Spielen nicht. Einzig unter die 30-FPS-Marke sollte die Renderframerate nicht fallen, denn dann verschluckt sich der FG-Algorithmus gerne einmal und das Spiel fängt an zu Haken.

ComputerBase hat sowohl DLSS FG als auch FSR FG auf zwei verschiedenen Rechnern überprüft. DLSS Frame Generation hat sich auf beiden Systemen gleich verhalten, FSR Frame Generation dagegen nicht – wie so oft. Auf einem System lief FSR FG einwandfrei und hat das Spielerlebnis spürbar verbessert. Auf einem zweiten System stiegen zwar die FPS deutlich an, das Spielgefühl wurde aber einfach nicht besser – weder auf einer Radeon, noch auf einer GeForce. Das passiert nicht so selten bei FSR FG und muss von AMD unbedingt noch verbessert werden.

Weitere Analysen zur GPU-Performance

Die Unreal Engine 5 in Verbindung mit Software-Lumen zeigt generell Vorteile für Nvidia-Grafikkarten und das ist auch in Frostpunk 2 der Fall. So liefert die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD 4 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 7900 XTX, letztere ist in AAA-Spielen sonst 2 Prozent schneller. In WQHD ist die GeForce RTX 4070 3 Prozent schneller als die Radeon RX 7800 XT, letztere ist sonst 7 Prozent voraus. Und in Full HD liefert die GeForce RTX 3060 Ti 26 Prozent mehr FPS als die Radeon RX 6700 XT, letztere ist sonst 6 Prozent schneller.

Ebenso gewöhnlich für die Unreal Engine 5 ist, dass AMDs RDNA-3-Architektur besser mit der Technik zurecht kommt als der Vorgänger RDNA 2. So ist die Radeon RX 7800 XT in WQHD 14 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT, im AAA-Schnitt sind es sonst nur 4 Prozent. Die GeForce RTX 4070 ist derweil 1 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080, hier liegt für gewöhnlich das ältere Modell 3 Prozent vorne. Auch Ada Lovelace hat gegenüber Ampere also einen Vorteil, wenn auch einen geringeren. Aus diesem Grund haben die Radeon-RX-6000-Modelle auch deutlich größere Nachteile gegenüber GeForce RTX 3000 als die aktuelle Radeon-RX-7000-Generation gegenüber GeForce RTX 4000.

Intels Arc-Beschleuniger haben traditionell Probleme mit vielen Unreal-Engine-Spielen und das gilt auch für Frostpunk 2. Die Arc A770 arbeitet 16 Prozent langsamer als die Radeon RX 6700 XT und 34 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3060 Ti. Damit schlägt man zwar die Radeon RX 6650 XT, Radeon RX 7600 und GeForce RTX 3060 liefern jedoch mehr FPS.

Und was macht die CPU?

Wie für ein Aufbauspiel mit Simulationseinfluss üblich, trägt auch die CPU in Frostpunk 2 zur Spielperformance bei – aber deutlich weniger als in anderen Titeln. Denn selbst im Endgame bleibt die Grafikkarte die tragende Kraft – zumindest in hohen Auflösungen bei vergleichbar starker Hardware. So ist ein Ryzen 9 7950X3D zum Beispiel schnell genug, um eine GeForce RTX 4080 in Ultra HD noch mit genügend Daten zu versorgen, sodass dann nach wie vor primär die GPU für die Framerate zuständig ist.

Das bedeutet aber nicht, dass der Prozessor in dem Spiel egal ist, denn der Ryzen 9 7950X3D lief in dem Szenario durchaus am Anschlag. Mit einem langsameren Prozessor oder mit einer geringeren Auflösung würde das Pendel entsprechend umschlagen und die CPU wäre dann hauptverantwortlich für die Leistung.

Das Frame Pacing ist gut, aber!

Eigentlich hat Frostpunk 2 ordentliche Frametimes. Da es sich um ein strategisches Aufbauspiel handelt, gibt es ohnehin nur wenig Kamerabewegung, was es für das Frame Pacing auch einfach macht. Denn kleinere Ruckler fallen in so einem Szenario kaum bis gar nicht auf. Das ist auch hier der Fall.

Die GeForce RTX 4080 Super zeigt dabei etwas gleichmäßigere Frametimes als die Radeon RX 7900 XTX, eine wirkliche Rolle spielt das aber nicht. Bei einer entsprechend hohen Framerate fühlt sich Frostpunk 2 fluffig an. Das Spiel hat auch nicht mit Shader-Kompilierungs-Rucklern zu kämpfen, Traversal-Ruckler gibt es ebenso wenig – denn Traversal gibt es nun einmal nicht.

Jedoch zeigt Frostpunk 2 zwei merkwürdige Verhaltensweisen.

  1. Wenn man zum Beispiel länger am Stück spielt, ist es beim Testen zwei Mal der Fall gewesen, dass die Framerate immer weiter in den Keller fällt und das Spiel irgendwann nur noch Hakt. Dabei läuft kein Speicher über, die Geschwindigkeit wird einfach immer schlechter. Ein Neustart des Spiels schafft Abhilfe.
  2. Darüber hinaus bekommt das Spiel im Endgame Performance-Probleme, wenn die Spielgeschwindigkeit bei einer sehr hohen Einwohnerzahl erhöht wird. Dann verwirft das Spiel offenbar immer wieder mehrere Frames am Stück, was in einem Haken ausufert und so nicht mehr spielbar ist. An beiden sollten die Entwickler noch arbeiten.
Frostpunk 2 – Frametimes, 3.840 × 2.160, FSR/DLSS Quality
010203040Millisekunden 01234567891011121314151617181920Sekunden

Ein mittelmäßiger VRAM-Bedarf in hohen Auflösungen

An sich benötigt Frostpunk 2 nicht viel Grafikkartenspeicher, jedoch ist dessen Allokation ungewöhnlich stark von der Auflösung abhängig. In Full HD sind für die Testsequenz zum Beispiel 8 GB ausreichend, für WQHD sollten es dann 10 GB sein und für Ultra HD 12 GB, was doch ein ungewöhnlich gleichmäßiger Anstieg ist.

Darüber hinaus gibt es zu bedenken, dass Frostpunk 2 ein Spiel ist, das mit längerer Spielzeit den VRAM immer etwas mehr belegt. Nach rund 3 Stunden am Stück stieg die Speicherbelegung auf einer GeForce RTX 4080 in Ultra HD auf rund 14 GB. Hier ist es fraglich, ob es zu etwaigen Problemen kommen kann, wenn dieser Anstieg nicht möglich ist – das kann so sein oder eben auch nicht.