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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core i5-750, i7-860 und i7-870 auf Sockel 1156

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core i5-750, i7-860 und i7-870 auf Sockel 1156

Mit dem Core i5-750, i7-860 und i7-870 (Test) brachte Intel die Nehalem-Architektur auf den neuen Mainstream-Sockel 1156. Die unter dem Codenamen Lynnfield bekannten Prozessoren boten einen neuen Turbo-Modus, eine überarbeitete Architektur und Intels Hyper-Threading.

Neuer Speichercontroller und Turbo-Modus

Mit Lynnfield überarbeitete Intel die Nehalem-Architektur, die zuvor mit Bloomfield auf dem Desktop im Sockel 1366 debütierte. Während es sich bei Sockel 1366 und Bloomfield eigentlich um Serverhardware handelte, wurde Lynnfield spezifisch für Desktop-Anwender entwickelt. Dazu gehörte auch der deutlich günstigere Sockel 1156 samt neuem Chipsatz. Intel nutzte die Chance ebenso, um die Speicher- und den PCIe-Controller in den Prozessor zu integrieren.

Intels Core i7 und Core i5 auf Basis des Lynnfield
Familie Modell Codename Takt Turbo-Modus Kerne/Threads L3-Cache Sockel TDP DDR3-Speicher
Core i7 870 Lynnfield 2,93 GHz 1 Kern: 3,60 GHz
2 Kerne: 3,46 GHz
3 Kerne: 3,20 GHz
4 Kerne: 3,20 GHz
4C/8T 8 MB LGA1156 95 W 1.333 / 1.066 MHz
Core i7 860 Lynnfield 2,80 GHz 1 Kern: 3,46 GHz
2 Kerne: 3,33 GHz
3 Kerne: 2,93 GHz
4 Kerne: 2,93 GHz
4C/8T 8 MB LGA1156 95 W 1.333 / 1.066 MHz
Core i5 750 Lynnfield 2,66 GHz 1 Kern: 3,20 GHz
2 Kerne: 3,20 GHz
3 Kerne: 2,80 GHz
4 Kerne: 2,80 GHz
4C/4T 8 MB LGA1156 95 W 1.333 / 1.066 MHz

Zudem erhielten die CPUs einen neuen Turbo-Modus, der die Frequenz der vier Kerne dynamisch je nach anliegender Last anpassen konnte. Die Intuition hinter diesem Turbo-Modus war, dass im Jahr 2009 viele Anwendungen nicht mit vier Kernen umgehen konnten, und daher ein oder zwei Kerne mit höherem Takt im Endeffekt oft schneller waren. Gegenüber dem Basis-Takt ohne Turbo konnten so bis zu 666 MHz mehr anliegen, wenn nur ein Kern ausgelastet wurde. Als weitere Neuerung integrierte Intel einen Stromsparmechanismus in die Prozessoren, der nicht genutzte Kerne vollständig abschalten konnte und somit vor allem im Leerlauf für eine niedrige Energieaufnahme sorgen sollte.

Der neue Sockel 1156 war der direkte Nachfolger des extrem beliebten Sockel 775. Im Gegensatz zum High-End-Sockel 1366 bot die Mainstream-Plattform Dual- statt Triple-Channel-Speicher, dafür aber offiziell bis zu DDR3-1333 anstatt DDR3-1066. Zum Start der Plattform gab es mit dem P55 nur einen Chipsatz, mit dem P57, H55, H57 sowie dem Q57 sollten jedoch weitere folgen.

Starke Leistung für weniger Geld

Im Test auf einem Asus P7P55D mit 2 × 2.048 MB DDR3-1333 Corsair Dominator (CL7-7-7-20-1T) und einer Nvidia GeForce 9800 GTX+ machten die Lynnfield-Prozessoren eine gute Figur. In Spielen platzierte sich der i7-870 wie bereits Bloomfield leicht hinter den Q9000-Modellen der Vorgängergeneration, konnte aber den Core i7-940 und i7-950 hinter sich lassen. Der i7-860 und i5-750 waren quasi gleichauf mit den deutlich teureren i7-940 und i7-950. In Office- und Multimedia-Anwendungen lag der i7-870 mit dem i7-940 gleichauf und leicht hinter dem i7-950. Der Turbo-Modus kam hier mit einem Leistungsplus von neun Prozent zum Tragen. Über alle Benchmarks hinweg lag der i7-870 auf dem zweiten Platz knapp hinter dem i7-950, während der i5-750 nur zwei Prozent hinter dem i7-920 landete.

Performancerating
Performancerating – Spiele
    • Core 2 QX9770, 3,20 GHz, DDR3-1600
      99,5
    • Core 2 Q9550, 2,83 GHz, DDR3-1333
      98,3
    • Core 2 E8600, 3,33 GHz, DDR3-1333
      96,9
    • Phenom II X4 965 BE, 3,40 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      96,9
    • Phenom II X4 955 BE, 3,20 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      96,1
    • Core 2 E8400, 3,00 GHz, DDR3-1333
      94,8
    • Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo an, SMT aus
      94,0
    • Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo an, SMT an
      93,9
    • Core i7-870, 2,93 GHz, DDR3-1333, Turbo aus, SMT an
      93,5
    • Core i7-860, 2,80 GHz, DDR3-1333, Turbo aus, SMT aus
      93,3
    • Core i7-940, 2,93 GHz, DDR3-1066, Turbo an, SMT an
      93,1
    • Core i7-950, 3,06 GHz, DDR3-1066, Turbo an, SMT an
      93,1
    • Core i5-750, 2,66 GHz, DDR3-1333, Turbo an
      92,9
    • Core i5-750, 2,66 GHz, DDR3-1333, Turbo aus
      92,7
    • Core i7-860, 2,80 GHz, DDR3-1333, Turbo aus, SMT an
      92,5
    • Phenom II X4 940 BE, 3,00 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      92,4
    • Core i7-920, 2,66 GHz, DDR3-1066, Turbo an, SMT an
      91,9
    • Phenom II X3 720 BE, 2,80 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      91,5
    • Phenom II X2 550 BE, 3,10 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      91,3
    • Core 2 E7600, 3,06 GHz, DDR3-1066
      90,5
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      89,1
    • Core 2 Quad Q8200, 2,33 GHz, DDR3-1333
      87,0
    • Athlon II X2 250, 3,00 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      85,8
    • Phenom X4 9950 BE, 2,60 GHz, DDR2-1066
      85,0
    • Pentium E6300, 2,80 GHz, DDR3-1066
      84,7
    • Athlon 64 X2 4850e, 2,50 GHz, DDR2-714
      61,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Besonders positiv fielen die Lynnfield-CPUs in puncto Leistungsaufnahme auf. Im Leerlauf brauchte das Gesamtsystem knapp 30 Prozent weniger Energie als mit einem Bloomfield. Unter Last brauchte der i7-870 rund 16 Prozent weniger Energie als der i7-950, der i5-750 kam auf 23 Prozent weniger als der i7-920. Wer noch mehr Leistung wollte, der konnte mit rund 20 Prozent Reserven rechnen, die durch Übertaktung abrufbar waren – gleichzeitig stieg die Energieaufnahme des Gesamtsystems jedoch um 50 Prozent unter Last.

Übertakten
Übertakten – Gesamtrating
    • Core i7-870 bei 3,63 - 4,50 GHz, Turbo & SMT an
      141,7
    • Core i5-750 bei 3,33 - 4,00 GHz, Turbo an
      119,5
    • Core i7-870 bei 2,93 - 3,60 GHz, Turbo & SMT an (default)
      118,1
    • Core i5-750 bei 2,66 - 3,20 GHz, Turbo an (default)
      100,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Fazit

Mit dem Lynnfield legte Intel einen gelungenen Start der Nehalem-Architektur im Mainstream-Segment hin. Die Leistung und vor allem die Energieaufnahme überzeugten. Die Anschaffungskosten waren dank Dual-Channel-Speicher und dem neuen Sockel 1156 niedriger als beim Sockel 1366. Preislich waren vor allem der i5-750 mit 170 Euro und der i7-860 mit 260 Euro attraktiv platziert, wobei der Aufpreis für den i7 in Anbetracht des begrenzten Nutzens der Hyper-Threading-Technologie für die meisten Nutzer nicht angebracht war. Damit war der echte Star der Show der günstige i5-750, der für 170 Euro dem i7-920 Konkurrenz machte.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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