Linux-News der Woche: 20% Mehrleistung für Ryzen 9000, Zertifikate für AlmaLinux
Nicht immer lässt sich zeitnah über jede Neuigkeit rund um das freie Betriebssystem berichten, manche Ereignisse sind es aber dennoch wert, Erwähnung zu finden. In dieser Zusammenfassung überblickt die Redaktion alle wichtigen Meldungen aus der Linux-Welt der vorangegangenen Woche.
AlmaLinux mit eigenem Hardware Zertifikationsprogramm
AlmaLinux, der freie Nachfolger des eingestellten Red-Hat-Enterprise-Linux-Klons (RHEL) CentOS, setzt auf ein eigenes Zertifikationsprogramm für Hardware. Wie auch beim Vorbild RHEL, das Hardware auf den Support mit dem Betriebssystem hin testet, wird es auch Zertifikate für AlmaLinux geben. Diese werden sowohl von unabhängigen Hardware-Anbietern als auch von der Community selbst erstellt werden. In der dazugehörigen Ankündigung beschreiben die Entwickler den Zertifizierungsprozess und über das entsprechenden Webportal lässt sich die Liste der unterstützten Hardware abfragen. Mehr zum Programm findet sich auch auf der eigens eingerichteten Website.
Temperaturanzeige für Intel-GPUs
Für einen der kommenden Linux-Kernel wurden Patches eingereicht, die es ermöglichen, die Temperatur des GPU Packages auszulesen. Insgesamt wird es damit möglich sein, neben der Temperatur auch die Drehzahl der Lüfter sowie anliegende Spannung auszulesen.
Da der Stichtag für Kernel 6.12 bereits erreicht wurde, wird die Temperatur-Anzeige erst mit 6.13 in Linux einziehen. 6.12 erhält zumindest die Möglichkeit, die Lüftergeschwindigkeit auszulesen.
Linux Benchmarks mit Ryzen 9600X & 9700X bei 105W cTDP
Die Seite Phoronix hat eine Reihe von Benchmarks mit den neuen Ryzen 9600X und 9700X Prozessoren durchgeführt, unter Aktivierung des neuen 105 Watt cTDP-Modus. Über alle Tests hinweg liegt der 9700X im Schnitt um 6 Prozent vor dem 65W-Pendant und schiebt sich damit knapp vor Intels i9 14900K. Der 9600X hingegen profitiert kaum von der höheren TDP und erreicht im Schnitt nur eine 2,5-prozentige Verbesserung. Besonders Anwendungen wie ScyllaDB, OSPRay Studio, OpenVINO sowie Video-Kodierer profitierten teils enorm im Bereich von über 20 Prozent vom TDP-Boost. Insgesamt schneiden die neuen AMD-Prozessoren unter Linux bei Verwendung von Produktiv-Software sehr gut ab und zeichnen damit ein gegenteiliges Bild zu den geläufigen „Gaming“-Tests unter Windows.
NPU-Treiber für AMD-Systeme
AMD Ryzen SoCs werden vermehrt mit einer NPU ausgeliefert, Windows bewirbt Copilot+ PCs mit NPU und auch für Linux gibt es seit Anfang des Jahres Arbeiten zur Treiber-Unterstützung des KI-Prozessors. Mit den neusten Patches wurde Stand v3 erreicht. Konkret wurde „AIE2_DEVM_SIZE“ zu 64M geändert. Besonders interessant ist hierbei die gesamte Dokumentation in den Patch-Notes, die einen Einblick in die Entwicklung des Treibers, besonders aber die NPU, geben.