Overclocking mit AMD-Garantie: 105 Watt für Ryzen 5 9600X & Ryzen 7 9700X offiziell abgesegnet
Mit dem Herbst-Update räumt AMD mit vielen Problemen auf und liefert noch etwas mehr, wie eine Overclocking-Garantie für 105 Watt. Mit dieser können AMD Ryzen 5 9600X und Ryzen 7 9700X nun ganz offiziell dank neuem AGESA 1.2.0.2 im quasi umgekehrten ECO-Modus betrieben werden. Auch schnellerer Speicher wird unterstützt.
Overclocking auf 105 Watt TDP mit Garantie
Bereits seit 3 Wochen setzen Mainboardhersteller für ihre AMD-Mainboards die entsprechenden BIOS-Updates auf Basis des neuen AGESA 1.2.0.2 um. Damit werden nicht nur viele Probleme behoben, sondern auch Optimierungen eingepflegt, wie die bereits zuvor in der Beta getestete Übertaktung auf 105 Watt.
Damit weicht AMD vom bisherigen Plan der ganz effizienten Lösungen etwas ab, das 65-Watt-Profil bleibt aber der Standard, 105 Watt sind die nach oben konfigurierte TDP (cTDP), die im BIOS als Quick-Link ausgewählt werden kann. Das wichtige für Kunden: Die Garantie geht dabei nicht verloren, die CPUs wurden laut AMDs Aussage von vornherein so spezifiziert, sind letztlich auf dem Markt aber mit einer geringeren TDP-Spezifikation erschienen.
With a stock Thermal Design Power (TDP) of a low 65 Watts, our vision for the Ryzen 9600X and 9700X was all about efficient performance. But we hear that some of you will always crave more power and more speed. Well, guess what? With the new 1.2.0.2 BIOS update, you can run your Ryzen 9600X and 9700X at 105W TDP without voiding your warranty. Just enable the 105W cTDP in the BIOS, and you're good to go! These processors have been validated at 105W since their release, so you won't be pushing them beyond their design limits. This boost is especially beneficial for multithreaded workloads, but you might see some gains in less - threaded apps too. Remember, with great power comes great responsibility: make sure you have an appropriate cooling solution to handle the higher thermal limit that 105W brings to the table.
AMD
Die Partner setzen dieses direkt ganz präsent um: in der Spitzenposition im BIOS-Untermenü. Bei ASRocks neuem X870E Taichi mit bereits vorinstalliertem AGESA 1.2.0.2 funktioniert das in der Redaktion auch problemlos.
Und auch beim Asus-Mainboard ROG Crosshair X870E Hero werden die 105 Watt direkt umgesetzt. Das schöne am Asus-Board ist beim Verlassen des BIOS', dass man stets die Änderungen sieht, die vorgenommen werden. Der entsprechende Quick-Setup-Button ändern demnach die PBO-Einstellungen und wählt einen „ECO-Modus“ mit 105 Watt aus.
AGESA 1.2.0.2 räumt mit schlechten Latenzen auf
Das angesprochene AGESA 1.2.0.2, auf dem nun alle aktuellen BIOS-Varianten basieren werden, räumt auch mit den schlechten Latenzen zwischen den CPU-Kernen bei Dual-CCD-CPUs der Serie AMD Ryzen 9000 auf. Dies kann hier und da sogar leichte Leistungsgewinne ermöglichen, wenngleich es hier auf ganz spezifische Szenarien ankommt, beispielsweise in Spielen, die viele Kerne nutzen und kein Core Parking auslösen.
Some websites reported an increase in core - to - core latency between the Ryzen 7000 and 9000 series multi - CCD models. This was mainly due to some corner cases where it takes two transactions to both read , and write , when information is shared across cores on different parts of a Ryzen 9 9000 processor. However, we've been working on optimizing this since the launch of the 9000 series. In the new 1.2.0.2 BIOS update, we've managed to cut the number of transactions in half for this use case, which helps reduce core - to - core latency in multi - CCD models. While this will show up on some core - to - core latency benchmarks, the real - world improvement is most noticeable in a very specific gaming scenario : in heavily threaded games that don't trigger core parking. Our lab tests suggest Metro, Starfield, and Borderlands 3 can show some uplift, as well as synthetic tests like 3DMark Time Spy.
AMD
Auch diese Werte sind fortan im grünen Bereich, wie in der ComputerBase-Redaktion an zwei neuen X870E-Boards festgehalten wurde.
X870 und X870E sind die neue Spitze im AMD-Mainboardgeschäft
Apropos X870E-Mainboards. Diese starten heute nun auch endlich. Und der kleinere Vertreter X870 gleich mit. Beides sind quasi alte Bekannte, der X870E ist ein X670E plus USB4, der X870 ist ein B650E. Ein erster kurzer Test mit dem ASRock X870E Taichi und dem Asus ROG Crosshair X870E Hero gibt einen kleinen Vorgeschmack, was in Zukunft beim Kauf eines AMD-Systems denn am meisten Sinn ergibt.
DDR5-8000+ kein Problem mehr
Ganz offiziell ist nun auch der EXPO-Support für DDR5-8000 aus AMD-Platinen. Während auch hier der Standard-Betrieb nicht angetastet wird, können Käufer teurer High-End-Speicherkits diese nun auch ausfahren. Auch dies klappte in der Redaktion bereits sehr gut, ein DDR5-8000 von G.Skill lief mit DDR5-8200 problemlos.
AMD, warum nicht gleich so!?
Nach dem heutigen umfangreichen Update bleibt nur die Frage zurück: Warum konnte man dies nicht gleich so umsetzen? Es wäre ein nahezu perfekter Start geworden, AMD Ryzen 9000 auf neuen Boards, schnellster Speicher, interessante Overclocking-Möglichkeiten und keine Probleme – ein Traum! Nachdem sich das Unternehmen in einigen Bereichen komplett in die Nesseln gesetzt hatte, hat sich AMD immerhin die geballte Kritik der letzten Wochen zu Herzen genommen, viele Hebel in Bewegung gesetzt und nun Lösungen parat. Ob sie daraus nun etwas für die Zukunft gelernt haben, wird dann der nächste Produktstart zeigen. Man darf zumindest hoffen.
Die Redaktion kann nun die Vorbereitungen treffen, alle Tests von AMD Ryzen 9000 noch einmal zu starten. Idealerweise müsste nun nur noch Windows 24H2 zumindest im Status Release Candidate verfügbar werden...
ComputerBase hat die Informationen von AMD, X870E-Mainboards sowohl von Asus als auch ASRock unter NDA zum Testen erhalten. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitraum. Eine Einflussnahme des Herstellers auf die Meldung und den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.