Razer BlackWidow V4 Pro 75%: Aufwändiger Aufbau und Display gegen die Asus Azoth

Max Doll
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Razer BlackWidow V4 Pro 75%: Aufwändiger Aufbau und Display gegen die Asus Azoth
Bild: Razer

Razers erste 75%-Tastatur wirbt mit aufwändigem Aufbau, 3-Wege-Taster und einem kleinen OLED-Bildschirm. Die BlackWidow V4 Pro 75% tritt damit in direkte Konkurrenz zur Asus Azoth (Test), der sie frappierend ähnelt.

Der Formfaktor streicht Nummernblock und eine Reihe Funktionstasten. Pfeiltasten, Bildlauf und Entfernen werden rechts am Tastenfeld aufgereiht. Darüber sitzt bei Razer ein 2 Zoll großes OLED-Display mit Schwarz-Weiß-Darstellung. Es kann Systeminformationen darstellen oder GIFs abspielen. Weitere Funktionen lassen sich über Razers Systemsoftware Synapse einstellen. Neben dem Display sitzt ein Drehregler, der das Display konfiguriert, Tastenhelligkeit regeln, zwischen Apps wechseln oder den Medienplayer steuern kann. Zwischen Modi wird mit einem seitlichen Button umgeschaltet, weitere Funktionen können in Synapse programmiert werden.

Razer BlackWidow V4 Pro 75% (Bild: Razer)

Der Clou liegt endlich innen

Besonderen Wert legt Razer bei der Produktvorstellung auf den Aufbau der Tastatur. Unter der Oberschale aus Aluminium – wie bei der Azoth besteht die untere Hälfte des Gehäuses aus Kunststoff – sitzen Razers orange, also taktile Taster der 3. Generation in Hot-Swap-Sockeln sowie Stabilisatoren, die mit Krytox GPL 205, einem in der Szene beliebten Schmiermittel versehen sind. Gestützt werden die Taster nicht mit Aluminium, sondern einer Platte aus dem Glasfasermaterial FR4, das einen Kompromiss aus weichem Anschlag und Stabilität finden soll. Die Auflagen für das PCB fertigt Razer aus Poron.

Zwischen Platine und Switch Plate wird zudem Schaumstoff zur Schalldämmung eingesetzt. Eine weitere Schicht wird darunter eingesetzt. Das klingt aufwändig, ist mit Ausnahme der Switch Plate – FR4 findet sich bei Retail-Tastaturen noch eher selten – ein mittlerweile üblicher Aufbau. Für Razer ist das ein Fortschritt: Die Razer Huntsman V3 Pro (Test) ließ eine solche zeitgemäße Konstruktion noch vermissen. Der Aufwand soll für ein distinkt hochwertiges Tippgefühl und eine angenehme Akustik sorgen. Dazu trägt auch eine sonst selten gesehene Lösung bei: Razer versieht das PCB mit einem „Tape Mod“. Das sind Klebestreifen, die das Klangprofil in tiefere Frequenzen verschieben sollen.

Klassentypische Ausstattung

Daten werden entweder per Kabel oder Funk mit einer Polling-Rate von 4.000 Hz sowie über Bluetooth 5.1 übertragen. Ein 4.200 mAh Akku ermöglicht eine Laufzeit von 2.100 Stunden, schreibt Razer – im Energiesparmodus. Wenn die ähnlich bestückte Azoth ein Indikator ist, gilt das also bei Bluetooth-Übertragung ohne RGB-Tastenbeleuchtung und mit deaktiviertem Display. Abgerundet wird die Ausstattung durch PBT-Doubleshot-Tastenkappen und eine Handballenauflage.

Die Razer BlackWidow V4 Pro 75% kann ab sofort über Razer vorbestellt werden, Endkunden und den freien Handel soll die Tastatur ab dem 24. September erreichen. Im Portfolio siedelt Razer diese allerdings ganz oben an: Rund 350 Euro soll das Modell kosten und damit nach derzeitigem Stand gut 120 Euro mehr als die Azoth – oder Konkurrenz anderer Hersteller wie Keychron, Akko und Co, wenngleich dort auf das Display und die Einbindung in ein RGB-Ökosystem verzichtet werden muss.

Razer BlackWidow V4 Pro 75%
Größe (L × B × H): ? × ? × ? cm
Handballenauflage
Layout: 75 Keys
Display
Gewicht: ?
Kabel: USB/Type-C-USB (modular), Bluetooth, Funk ?
Hub-Funktion:
Key-Rollover: N-KRO
Schalter: Razer Orange
Hot-Swap-fähig
Tasten: Form: zylindrisch
Material: PBT-Kunststoff
Beschriftung: Double-shot molding
Zusatztasten: Scrollrad (Helligkeit, Lautstärke)
Medienfunktionen: Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), Gaming-Modus, Makroaufnahme, System-Funktionen
Beleuchtung: Farbe: RGB
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung, Gaming-Beleuchtung, Farbschleife
Sonstige: individuelle LED-Profile
Makros & Programmierung: 6 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig (inkl. Sekundärbelegung), softwarelos programmierbar
Preis: 350 €