Verkauf angestrebt?: Arm-CPU-Hersteller Ampere Computing sucht seine Zukunft
Ampere Computing sucht angeblich einen Käufer. Der Hersteller entwickelt Arm-Server-CPUs für Dritte, doch potentielle Kunden wie Amazon oder Google haben zuletzt eigene Arm-Designs entwickelt. Der Markt für Anbieter wie Ampere verschwindet dadurch, denn abseits der großen Cloud-Anbieter spielt Arm im Server keine Rolle.
Amperes Zielmarkt schrumpft
Den Hype um Künstliche Intelligenz (AI) konnte Ampere Computing zu Beginn ein wenig mitnehmen. Doch der hat sich schneller verschoben, als es dem Unternehmen lieb sein konnte, denn die Branchenriesen zogen mit ihren eigenen Entwicklungen und dem bekannten Ökosystem nach, oder die setzten verstärkt auf extrem angepasste Eigenentwicklungen – und keine Arm-Server-CPU von Ampere. Aktueller Stand der Technik ist bei den Cloud-Riesen im Markt wie Azure, Google, AWS & Co die Mischung aus beidem.
Für Ampere bleibt somit nicht mehr viel Platz respektive wird die Nische noch kleiner. Bereits im Frühjahr berichtete ComputerBase von der embedded world 2024, auf der Ampere vertreten war und einen Weg ins Workstation-Segment aufzeigte. Doch nach der Ankündigung in Hamburg, beispielsweise über Mifcom entsprechende Ampere-Systeme anzubieten, kamen diverse Verschiebungen, noch heute heißt es im Shop bei jedem System: Derzeit nicht verfügbar.
Zu spät und starke Konkurrenz
Problematisch war bei Ampere schon immer die Zeitspanne zwischen Ankündigung und lieferbaren Produkten im Markt. Die Roadmaps reichen auch heute extrem weit, kürzlich wurde ein 512-Kerner für das Jahr 2026 in Aussicht gestellt. Vor allem die aktuelle Generation AmpereOne kämpft mit der Verfügbarkeit, die 192-Kerner mit ausgebautem Speicherinterface sollten eigentlich noch dieses Jahr erscheinen. Mindestens diese Generation braucht es auch, um überhaupt gegen Eigenentwicklungen wie den AWS Graviton4 zu bestehen, wie Tests bei Phoronix kürzlich aufzeigten.
Ampere sucht Partner
Laut Medienberichten sucht Ampere aktuell den richtigen Weg in die Zukunft und arbeitet dafür auf mit finanziellen Beratern zusammen. Eine Übernahme, ein teilweiser Verkauf und andere Optionen sollen demnach auf dem Tisch liegen. Was von den 8 Milliarden US-Dollar, die als Bewertung des Unternehmens 2021/2022 einmal im Raum standen, noch übrig ist, könnte sich damit in naher Zukunft zeigen. Ein Börsengang stand auch schon einmal zur Debatte und sei noch nicht völlig vom Tisch, heißt es ebenfalls. Auch dadurch könnten neue Geldgeber in Erscheinung treten.